Horizon: Zero Dawn - Test/Review
Zum ersten Mal wagt sich das Entwicklerstudio Guerilla Games mit einem Open-World-Titel an die PlayStation 4.
Von Dominik Vogel am 06.03.2017 - 16:05 Uhr

Fakten

Plattform

PlayStation 4

Publisher

Sony

Entwickler

Guerrilla Games

Release

01.03 2017

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

59,99 Euro

Media (13)

Das bessere Far Cry?

Zum ersten Mal wagt sich das Entwicklerstudio Guerilla Games mit einem Open-World-Titel an die PlayStation 4. Und wer glaubt, dass die Jungs und Mädels, die unter anderem für die Killzone-Serie verantwortlich sind, nur Ego-Shooter entwickeln können der irrt gewaltig. Mit dem PS-Exklusivtitel Horizon Zero Down ist ein Open-World-RPG der Extraklasse gelungen das schon jetzt oft als „Spiel des Jahres“ betitelt wird. Wir haben das post-apokalyptische Rollenspiel jetzt genauer unter die Lupe genommen.
Geschichte
Wir sehen die Erde in einer fernen Zukunft. Die Natur hat die Ruinen einer vergessenen Zivilisation zurückerobert, die Menschheit lebt in kleinen primitiven Stämmen weiter und vergöttert, ohne es zu wissen, Super-Computer die über Audiosignale Satzfetzen von sich geben. In dieser neuen Wildnis kämpfen die Stämme ums Überleben gegen Maschinen verschiedener Spezies – schreckliche mechanische Kreaturen unbekannter Herkunft. Inmitten dieser Welt schlüpfen wir in die Rolle von Aloy, einem jungen Mädchen das von einem Mann namens Rost begleitet wird. Er zieht Aloy auf, zeigt ihr wie man jagt, wie man kämpft und worauf man in der Wildnis achten muss – was er allerdings nicht weiß ist wer Aloys Eltern sind. Woher sie stammt oder warum die Welt von hochtechnologischen Maschinen bewohnt wird. Als unsere Protagonistin das Alter einer jungen Erwachsenen erlangt, macht sie sich deshalb in die Welt auf – um Geheimnisse zu lüften auf die es scheinbar nur eine Antwort gibt: die vergessene Zivilisation. Offene Spielwelt
In Horizon Zero Dawn bewegt ihr Aloy durch eine komplett frei begehbare und enorm große Spielwelt. Zur besseren Übersicht steht uns eine Karte zur Verfügung, auf der kleine Symbole Auskunft darüber geben, wo es was zu tun gibt: Unterschieden wird dabei in Hauptquests, Nebenquests und Aufgaben die euch die Geschichte rund um die neue Welt und unsere Protagonistin sehr detailliert erzählen. Außerdem finden wir eine Menge Zusatzaktivitäten, wie wie zum Beispiel das bekämpfen eines Banditenlagers, um uns die Zeit zu vertreiben. Um alle Teile der Karte freizuschalten, können wir einmal durch quer durch die ganze Spielwelt laufen oder “Langhälse”, eine Spezies der Maschinenkreaturen, besteigen die wie in Assassin’s Creed als eine Art Aussichtsturm fungieren und einen Teil der Weltkarte öffnen. Eine gelbe Markierung zeigt uns in der Regel an, wo die Haupthandlung weitergeht – den Marker können wir aber je nach Belieben auf jede Aktivität setzten, was es enorm erleichtert den Überblick zu erhalten. Quests und Aktivitäten sind aber nur ein Teil des Spiels, denn, wenn wir wollen, können wir uns auch stundenlang mit anderen Aufgaben beschäftigen. So sollte man zu Beginn des Spieles sollte man unbedingt auf die Jagd nach Kleinwild gehen, denn mit den erbeuteten Fellen, Knochen und Fleisch können wir allerhand nützliche Dinge herstellen. Zum Beispiel größere Inventar- oder Munitionstaschen. Geheilt wird mit gesammelten Pflanzen oder Tränken die sich im übersichtlichen „Herstellungs“-Menü erzeugen lassen. Jäger und Sammler
Aloy stehen außerdem drei Fähigkeitsbäume parat, die sich in die Klassen Jäger, Krieger und Sammler unterscheiden. Nach jedem Stufenaufstieg sowie jeder abgeschlossenen Aktivität erhalten wir Fähigkeitspunkte mit denen wir die verschiedenen Fertigkeiten freischalten können. Die Klasse Jäger orientiert sich dabei stark an der eigenen Tarnung, Sammler ermöglicht das Rufen eines Maschinen-Wegefährten und erhöht die Chance auf sammelbare Rohstoffe und die Klasse Krieger verschafft Aloy zumeist deutliche Vorteile im Kampf. Auch können wir unsere Ausrüstung modifizieren. So ist es möglich Rüstungen mit einer besseren Tarnfähigkeit oder Elementarresistenz zu versehen oder unsere Waffen mit mehr Durchschlagskraft aufzurüsten. Die benötigten Teile finden wir wiederum bei erlegten Maschinen. Umso schwerer die Spezies zu bekämpfen ist, umso stärker sind die Modifikationsteile – vorausgesetzt sie werden von der Maschine fallen gelassen. Unsere Zukunft?
Neben der extrem mitreißenden Haupthandlung, können vor allem die Nebenmissionen überzeugen. Anders als in den meisten Open World Titeln heutzutage wirken diese nämlich kaum generisch – ganz im Gegenteil! Die Nebenmissionen und Aufträge bieten eine meist ganz gelungene Mischung aus offenem Kampf und Schleicheinlagen. Außerdem überzeugen sie durch Abwechslungsreichtum, konsequentes Sorytelling und die ansprechende Länge. In Horizon Zero Down finden wir keine kurzen, fast schon unnötigen „Laufe dorthin und überbringe dahin“ Quests. Für einen Moment kann man sogar annehmen, dass wir hier wirklich in den Vorzug kommen die zukünftige Geschichte der Menschheit zu spielen – Hut ab Guerilla Games, Hut ab.
Grafik
Auch grafisch macht Horizon Zero Dawn eine durchwegs gute Figur. Besonders stark sticht die grafische Leistung bei den gelungenen Lichteinfällen und detaillierten Texturen auf. Auch der dynamische Wetterwechsel und die verschiedenen Settings der Spielwelt überzeugen auf ganzer Länge. So schleichen wir uns mit Aloy durch das Dickicht des Dschungels und finden uns kurz darauf in einer Wüstenregion wider bevor uns unser Weg in die von Schnee befallenen Berge schickt, in denen wir von überdimensionalen Greifvögeln mit attackiert werden. Auch die Kampf- und Bewegungsanimationen sind durchwegs gelungen und hinterlassen einen stimmigen Eindruck. Möchte man auf hohem Niveau meckern, so lässt sich die Kamerasteuerung etwas bemängeln, die euch die Sicht im Dickicht und in schmalen oder eng verkanteten Gebieten erschwert. Alles in allem kann Horizon Zero Dawn aber auch grafisch durchwegs überzeugen. Sound
Größtes Manko ist bei Horizon Zero Dawn definitiv der Sound da die Synchronisation und Qualität der Charakterstimmen zum Teil ein Desaster sind. Besonders in den ersten Spielstunden, in denen uns Aloys Mentor begleitet, ist die miserable Qualität deutlich hörbar. So ändert sich teilweise die Lautstärke und Tonlage der deutschen Synchronstimme deutlich zwischen Sätzen und hinterlässt den Eindruck, dass die „besten“ Stellen aus verschiedenen Aufnahmeversuchen zusammengestückelt wurden ohne sie im Nachhinein anzupassen. Das ist insbesonders schade, da das gesamte Spiel eigentlich ein unheimliches hohes Niveau verfolgt und auch die musikalische Untermalung durchwegs gelungen ist.

Kommentar schreiben

Artikel auf einer Seite anzeigen