Einleitung
„Hokuspokus“ spricht der junge Zauberschüler Harry Potter nicht, sondern schreit eher Sprüche wie „Accio“ oder „Wingardium Leviosa“.
Was diese Wörter genau bedeuten, dass erfahrt ihr etwas später in unserem Review.
Kommen wir aber nun zum Spiel zurück, denn endlich hat das Warten auf das neue Harry Potter Videospiel „Harry Potter und der Orden des Phönix“ ein Ende.
Demnächst läuft der gleichnamige Film in den Kinos an und wird sicher wieder tausende von Besucher anlocken und wie sieht es mit dem Game aus?
Willkommen auf Hogwarts
Ich oute mich hier und jetzt als „Nicht-Harry-Potter“-Fan und ich gebe auch zu, dass ich bis jetzt nur zwei Filme gesehen und kein einziges Buch gelesen habe.
Daher erspare ich mir eine lange Einleitung und eine Erklärung der einzelnen Charaktere.
Steigen wir gleich direkt ins Spiel ein, denn dort geht es gleich zu Beginn richtig los.
Man schlüpft in die Rolle des Magierschülers Harry Potter und muss in der ersten Mission bereits ein paar böse Gestalten des noch böseren Lord Voldemorts vertreiben.
Anderes als in anderen Action-Adventure könnt ihr nicht einfach einen Zauberspruch aus einer Liste auswählen und per Mausklick ausführen, sondern ihr müsst mittels Mausbewegungen den jeweiligen Magieeffekt aktivieren.
Ein Beispiel: visiert man einen beschädigten Gegenstand an und kreist mit der Maus nach rechts, so wird dieser wieder repariert.
Es stehen euch aber noch viele weitere Sprüche wie zum Beispiel „Accio“ (Dinge heranziehen) oder „Wingardium Leviosa“ (Dinge für eine kurze Zeit schweben lassen) zur Verfügung.
Natürlich kann der gute Harry auch etwas böser sein und mit „Kampfmagie“ andere Zauberschüler oder Feinde entwaffnen bzw. in die Knie zwingen.
Mit der Maus funktioniert dieses Feature recht gut, doch noch mehr Spass hat man mit der Wii-Version.
Wer hat die Story geklaut?!
Nonlineare Storylinie
Die Vorgängerteile liefen allesamt extrem linear ab und ließen kaum Platz für Minispiele oder andere Lösungswege.
Zwar folgt man im neusten Harry Potter Teil auch einer sehr geradlinigen Handlung, doch zwischendurch darf man die Zauberschule auf Geheimnisse untersuchen.
Man kann sich komplett frei in Hogwarts bewegen und dabei wird man immer wieder Neues entdecken.
Während der einzelnen Missionen werden euch immer wieder Videosequenzen in Ingame-Grafik abgespielt.
Leider gibt es zwischenzeitlich ständig Handlungslücken und diese sorgen für etwas Verwirrung.
In diesem Punkt hätten wir uns etwas mehr vom erfahrenen EA-Team erwartet, denn immerhin bietet der neuste Harry Potter Teil genug Storylinie.
Nettes Gimmick: für absolvierte Aufträge gibt es Punkte und diese könnt ihr gegen Interviews mit den Schauspielern oder kurzen Videoschnipsel aus dem Film eintauschen.
Steh mir nicht im Weg
Die Steuerung gesamt gesehen ist sehr gut und übersichtlich ausgefallen.
Als einzige Störquelle sehen wir die Mitstreiter unseres jungen Magiers an, denn diese stehen immer wieder im Weg herum und versperren einem manchmal sogar die Sicht.
Auch die restlichen Figuren im Spiel wurden nicht gerade mit viel künstlicher Intelligenz gesegnet und dementsprechend leicht sind auch die Gefechte mit den wenigen Bösewichten ausgefallen.
Emotionsloser Harry
Grafisch bietet das Spiel einige Leckerbissen und dazu zählen vor allem die hübschen Zaubereffekte und Animationen der einzelnen Figuren.
Die Umgebungsgrafik wirkt hingegen etwas verwaschen und auch bei der Anzahl der Polygone wurde kräftig gespart.
Wenig bis gar keinen Wert haben die Damen und Herren von EA auf die Gesichtsmimik der Charaktere gelegt.
Harry und seine Freunde zeigen keine (Gesichts)Emotionen und haben einen fast leichenhaften Ausdruck im Gesicht.
Bei der Sprachausgabe werden vor allem alle Fans der englischen Filme auf ihre Kosten kommen, denn diese hört sich fantastisch an.
In der deutschen Version kann man sich ebenfalls über viele Originalstimmen freuen, auch wenn die Synchronsprecher nicht gerade mit viel Liebe am Werk waren.
Wertung
„Zauberhaftes Action-Adventure und ein MUSS für jeden Harry Potter Fan!
“
Wie man eine gute Lizenz verbraten kann, dass haben die Entwickler von Eurocom mit dem Spiel “Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt“ sehr gut vorgezeigt.
Die Jungs von EA waren da etwas ambitionierter am Werk und daher ist „Harry Potter und der Orden des Phönix“ ein durchaus gutes Action-Adventure geworden.
Zwar spricht das Spiel nur Fans der Bücher und ein jüngeres Publikum an, aber die witzige Maussteuerung wird auch älteren Spielern das ein oder andere Lächeln aufs Gesicht zaubern.
Für eine bessere Wertung hätten die Programmierer eine lückenlosere Storylinie und hübschere Grafik kreieren müssen.
Richtig gut
- Sprachausgabe (eng. Stimmen)
- Zaubertricks mittels Mausbewegungen ausführen
- viele Extras
- tolle Effekte
- zahlreiche Abenteuer und Minigames
- Soundtrack
Verbesserungswürdig
- wirkt stellenweise etwas polygonarm
- nicht sehr anspruchsvoll
- steife Animationen
- Handlung mit Lücken
- K.I.-Bugs
- Sprachausgabe (dt. Stimmen)
Anforderungen
Getestet für
Minimum-Anforderungen:
Prozessor: 1,6 GHz
Arbeitsspeicher: 256 MB-Ram
Grafikkarte: 32 MB-Ram Grafikkarte
Festplatte: 5,0 GB
Sound: Soundkarte
Sonstiges: Maus, Tastatur, Gamepad, DVD-Laufwerk und ISDN-Verbindung oder schneller
Testsystem:
• Mainboard: Asus P5N32-E SLI | Sockel: 775 |Bios: 1103
• Prozessor: Intel Core 2 Extreme QX6700, 4 x 2,66GHz@3,2 GHz
• Arbeitsspeicher: 2 GB DDR2-800 OCZ EPP 4-4-4-15 T1
• Grafikkarte: SLI 2x Point of View GeForce 8800 Ultra
• Monitor: Samsung 226BW
• CPU-Cooling: Xigmatek HDT-S963
• Netzteil: Silver Power SP 1000 E; 1.000 Watt
• Sound: Creative SoundBlaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel System 5
• Festplatten: 2x Samsung T166 S-ATA 320 GB (16 MB Cache; 7.200 RPM; Raid0)
• Gehäuse: Aplus Case Twin Engine
• Gehäuseventilation: Front: 1x 250 mm; Rear: 1x 120 mm; Side: 1x 250 mm
• Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer, LG DVD-Rom
• Betriebssystem: Windows Vista Ultimate
• Eingabegeräte: Logitech UltraX Media Keyboard und Logitech G3
• Software/Testgeräte: Memtest86, Futuremark 06, Speedfan, Everest Ultimate 2007, db-Meter, Multimeter, Kama Thermo
• Zimmertemperatur: ca. 21°C
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.
Kommentar schreiben