Ghostbusters: Spirits Unleashed - Test/Review (+Video)
Schon seit 38 Jahren gehören die Ghostbusters zur modernen Popkultur, doch wirklich gute Videospielumsetzungen gab es kaum - mal abgesehen vom 2009er Ghostbusters: The Video Game von Atari, welches 2016 ein HD-Remake erhielt.
Von Christoph Miklos am 21.11.2022 - 01:17 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox Series S

Xbox Series X

PlayStation 5

PlayStation 4 Pro

PlayStation 4

PC

Publisher

IllFonic

Entwickler

IllFonic

Release

18.10 2022

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

12

Webseite

Preis

ab 31,99 Euro

Media (14)

Who ya gonna call?


Schon seit 38 Jahren gehören die Ghostbusters zur modernen Popkultur, doch wirklich gute Videospielumsetzungen gab es kaum - mal abgesehen vom 2009er Ghostbusters: The Video Game von Atari, welches 2016 ein HD-Remake erhielt. Entwicklerteam IllFonic Games, die mit Franchise-Games wie Friday the 13th: The Game und Predator: Hunting Grounds nur mäßigen Erfolg hatten, möchte diesen Zustand nun ändern. Auch beim neuen Ghostbusters: Spirits Unleashed setzt man auf das bekannte 4vs1-Multiplayer-Gameplay. Ob das Konzept aufgegangen ist?

Geisterjäger


Im neusten Ghostbusters-Spiel schlüpft man in die Rolle eines brandneuen Geisterjägers in der heutigen Zeit. Als Frischling soll man das Vermächtnis der originalen Ghostbusters fortführen. Unterstützung bekommt man dabei von den bekannten Charakteren Winston und Ray, die von den ursprünglichen Schauspielern gesprochen werden. In den ersten paar Spielminuten muss man seinen Charakter erstellen. Der Editor bietet ausreichend Einstellungsmöglichkeiten für eine individuelle Figur. Nach einem kurzen Tutorial, wo man die Grundlagen der Steuerung erklärt bekommt, geht es auch schon in das erste Match gegen Bots oder andere Spieler. Nach den ersten Partien warten liebevoll gestaltete Zwischensequenzen auf einen. Präsentation und Vertonung sind zwar top, etwas fraglich ist allerdings die Entscheidung, diese rund fünf- bis zehnminütigen Abschnitte obligatorisch zu machen. Auch schade: Es gibt keinen Story-Modus. Das Gameplay erklärt sich von selbst: Auf insgesamt sechs Karten müssen vier Geisterjäger einen Geist einfangen. Das Geisterjägerteam (leere Plätze werden von der KI gefüllt) muss den Geist in den aus den Filmen bekannten Geisterfallen fangen. Der Geist hat jedoch zu Beginn des Spiels drei Extraleben, die durch im Level verteilte Risse zwischen der Welt der Lebenden und der Geisterwelt dargestellt werden. Diese Risse verstecken sich aber in Alltagsgegenständen, von denen die großen Levels bis zum Rand gefüllt sind. Zusätzlich kann der Geist die Risse auch selbst aufheben und woanders verstecken. Damit die Ghostbusters nicht den kompletten Level zerlegen müssen, haben sie Zugriff auf das PKE-Meter, das sowohl Risse als auch den Geist über kurze Distanz aufspüren kann. Der Geist kann dies jedoch kontern, indem er Gegenstände verzaubert, die sich dann nicht nur von allein bewegen, sondern auch ein leichtes Signal für das PKE-Meter abgeben und so Geisterjäger auf die falsche Fährte locken. Damit der Geist keine Extraleben hat, müssen Risse durch einen konstanten Beschuss zerstört werden. Den Geist selbst muss man hingegen, wie in bester Filmmanier, mittels Protonenstrahlen auf die offene Falle lenken. Das ist aber leichter gesagt als getan, denn der Geist wird nur für ein paar Sekunden „angekettet“ und kann sich per Quicktime-Event schnell wieder befreien. Demnach ist gutes Teamwork gefragt. Generell wirkt das Balancing etwas unausgegoren, da selbst unerfahrene Geister leichtes Spiel haben. Trotz drei verschiedener Gadgets sind die Möglichkeiten der Ghostbusters nämlich eher beschränkt und von Level zu Level gleich. Das Anpassen der Ausrüstung motiviert zwar dadurch, dass sowohl visuell als auch spielerisch vieles angepasst und verbessert werden kann, am leicht verständlichen Grundprinzip ändert sich dadurch allerdings nicht viel. So kann etwa die Sogwirkung der Falle auf Kosten der Batterieleistung verbessert oder ein Geist schneller mit dem Protonenstrahl eingefangen werden, wobei letzterer dann aber schneller überhitzt.

Unser Testvideo zu Ghostbusters: Spirits Unleashed




Geisterhaft


Nach ein paar Matches als Geisterjäger kann man, nach einem ausführlichen Tutorial, ebenfalls in die Rolle des Geistes schlüpfen. Nach und nach schaltet man insgesamt fünf verschiedene Geistertypen frei. Der Ectoplast ist ein Allrounder, der sich nicht nur schnell bewegen, sondern obendrein ordentlich Schaden austeilen kann. Der Ghouly hingegen spezialisiert sich darauf, den Passanten in den Levels ordentlich Angst einzujagen und so zu gewinnen. Dazu kann er sogar von Passanten Besitz ergreifen. Der Basher legt es darauf an, den Level selbst zu zerlegen, und kann es dank großflächiger Angriffe selbst mit mehreren Jägern auf einmal aufnehmen. So hat jeder Geistertyp seine eigenen Spezialitäten und Fähigkeiten sowie mehrere Unterarten, die jeweils zwar die gleiche ultimative Fähigkeit besitzen, aber über eine andere aktive Fähigkeit verfügen und sich optisch unterscheiden. Leider beschränkt sich die optische Anpassung durch den Spieler bei den Geistern jedoch auf die Farbe, der Rest des Aussehens wird vom Typ und von der Unterart bestimmt. Grundsätzlich spielt sich der Geist deutlich komplexer, bietet aber auch mehr Potenzial, ein Spiel sehr schnell zu verlieren, wenn man es mit einem gut koordinierten Gegnerteam zu tun hat.

Gruselige Technik?


Ghostbusters: Spirits Unleashed ist kein Grafikspektakel (vor allem die mauen Details und steifen Animationen sehen stellenweise echt schrecklich aus), doch die Mädels und Jungs von IllFonic Games haben den 80er-Jahre-Charme der ersten beiden Kinofilme perfekt eingefangen. Die bunten Farben, schicken Effekte und originalgetreuen Sounds sind ein wahres Fest für jeden Fan. Cross-Play-Gaming ist ebenfalls kein Problem, da die Steuerung mit jedem Eingabegerät (Gamepad oder Maus und Tastatur) einfach und präzise von der Hand geht.

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