Ghost Recon: Wildlands - Test/Review (+Video)
Ein Land in Not, und nur Amerika kann mit einer topausgebildeten Spezialeinheit und den modernsten technischen Spielereien helfen, um am Ende nicht nur dieses Land, sondern auch die USA zu retten?
Von Lars Hack am 08.03.2017 - 20:23 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Ubisoft

Entwickler

Ubisoft Paris

Release

07.03 2017

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

ab 59,99 Euro

Media (10)

Just-GTA-Recon

Ein Land in Not, und nur Amerika kann mit einer topausgebildeten Spezialeinheit und den modernsten technischen Spielereien helfen, um am Ende nicht nur dieses Land, sondern auch die USA zu retten? Das schreit ja förmlich nach Tom Clancy! Ist es auch. Tom Clancy's Ghost Recon Wildlands heißt der neueste Teil des Franchises aus dem Hause Ubisoft. Wir haben einen Blick in den Kooptitel geworfen und zeigen euch im Test, wieviel Spaß man beim Durchstreifen der Wildlands hat.
El título de párrafo
Eigentlich gehört es zum amerikanischen Traum, sich seine Wünsche zu erfüllen, koste es, was es wolle. Umso überraschender ist es, dass wir als Amerikaner gegen Kartellchef El Sueño vorgehen. Dessen Traum war es nämlich, ein eigenes Land zu besitzen, frei von polizeilicher Kontrolle, in dem er ganz in Ruhe und ungestört sein Kokain anbauen und vermarkten konnte. Gesagt, getan, schon hat er zusammen mit seinen Unterbossen, die wie er sprechende spanische Namen (wie El Yayo, La Plaga, La Chica) tragen, Bolivien übernommen. Regierung, Militär, Polizei, alle in der Tasche der Drogenhändler. Die lassen sich auch nicht lange bitten und beginnen im großen Stil den Export von Kokain in die USA. Um sowas zu stoppen kommt nur eine Truppe in Frage, die Ghosts. Offiziell existieren sie nicht. Aber wann immer Amerika der Welt (unerkannt) etwas Freiheit bringen muss, wo immer im Stillen eine Regierung gestürzt werden muss, sind sie zur Stelle. Nachdem wir in unserer Funktion als Teamchef unseren CIA-Kontakt getroffen haben und die Dame uns mit der örtlichen kommunistischen Rebellengruppe bekannt gemacht hat, kann Operation Kingslayer auch schon losgehen: El Sueño ausschalten und seinem Santa Blanca Kartell den Garaus machen. Rebellen, Kartelle, Unidad
Wer Spiele mit Tom Clancys Namen darauf spielt, erwartet normalerweise jede Menge technischer Spielereien. In Wildlands kommt das etwas kurz. Wir starten mit einer Drohne, die wir benutzen können um Gegner aus der Luft auszuspähen und zu markieren, sowie einem Fernglas. Das war es im Grunde auch schon, jedoch können wir beides über ein Skillsystem ausbauen. Reicht uns unsere Startbewaffnung nicht, müssen wir im ganzen Land verstreute Kisten suchen, in denen entweder ganze Waffen, oder Waffenteile zum Modifizieren zu finden sind. Durch Levelups oder das Auffinden von Medaillen bekommen wir Skillpunkte. Haben wir dann noch genügend Ressourcen, die wir in Feindlagern oder nach Abschluss von Missionen bekommen, können wir uns in fünf Kategorien verbessern. Beispielsweise ruhigeres Zielen mit Waffen, längere Flugzeit mit der Drohne, mehr Sprengstoff und ähnliches. Die Schattenseite dieses Skillsystems ist jedoch, dass unsere Ausrüstung anfangs recht lächerlich wirkt - warum schicken die USA ihre Superspezialeinheit mit einer Drohne nach Bolivien, die weniger als eine Minute Akkuleistung hat und nicht mal 100 Meter fliegt, bevor die Verbindung abbricht? Brauchen wir mehr als tragbare Feuerkraft, machen wir Missionen für die Rebellen und verdienen uns so Zugriff auf Mörserschläge, Truppenunterstützung, Fahrzeugabwürfe und andere Gefallen. Und nicht nur das Kartell ist unser Feind, auch die bolivianische Spezialeinheit Unidad hat uns im Blick und rückt uns mit schwerem Gerät zu Leibe, wenn wir zu viel Aufmerksamkeit erregen. Keine Ghosts, sondern Trooper...
… bräuchten wir, um gegen all die Bugs zu kämpfen, mit denen Wildlands momentan noch ringt. Was bereits vielen Spielern in der Beta aufgefallen ist, wurde zum Release hin kaum behoben. In unseren Tests haben wir zerstörte Helikopter gesehen, die in der Luft stehen geblieben sind statt brennend zu Boden zu stürzen. Schüsse aus unserer Waffe, die vom Spiel nie realisiert wurden, aber uns dennoch Munition gekostet haben. Spontane Flugzeugexplosionen, wenn wir mit dem Fallschirm abspringen wollten. Unidadhelikopter, die auf der Jagd nach uns durch Berge geflogen sind. Granaten, die erst nach einer Minute explodieren, oder gar nicht erst geworfen werden, während unser Charakter in der Wurfanimation stecken bleibt. Die Liste ist lang, und Ubisofts Vorliebe für Peer-to-peer-Multiplayer trägt nur dazu bei, dass es schlimmer wird. Während der Host einer Sitzung das Feuergefecht seines Lebens haben kann, ist es in unserem Test vorgekommen, dass seine Mitspieler die Gegner nicht mal sehen, geschweige denn angreifen konnten. Außerdem ist die Welt absolut statisch. Zwar können wir Kämpfe zwischen Rebellen und Kartell sehen und selbst ganze Lager ausräuchern, kommen wir später aber wieder zurück ist alles wie gehabt. Wirkliche Auswirkungen gibt es nicht. Dazu eine recht bescheidene Fahrzeugsteuerung und eine allgemein stupide AI, egal ob für unsere Botfreunde oder Gegner. Die öffnen uns sogar die Tore ihrer Stützpunkte, solang wir nur in einem ihrer Autos sitzen, egal ob wir grade eben die halbe Besatzung erschossen haben. Taktik im Einzelspieler sucht man ebenfalls vergebens. Wir können unseren Untergebenen den Angriff befehlen. Dann greifen sie an. Das war's. Nicht ganz so, wie Ubisoft das wollte
Die Spielwelt ist zwar riesig und die Landschaften abwechslungsreich und stellenweise ziemlich hübsch (sehen wir mal von den immer gleichen Steckbauhäusern in Gegnerbasen ab), unser Vorgehen jedoch immer gleich. Kommen wir in ein neues Gebiet, erfahren wir, welcher Kartellboss hier Hof hält. Anschließend sammeln wir in vier bis sechs Mission Intel über unser Ziel indem wir Dokumente klauen, Unterbosse verhören oder Zielpersonen entführen. Anschließend kennen wir den Aufenthaltsort des Kartellbosses und schalten ihn aus oder entführen ihn. Haben wir alle Unterbosse eines der vier Kartellzweige ausgeschaltet, eröffnet sich uns die Möglichkeit die nächsthöhere Ebene der Hierarchie anzugreifen. Und dann geht es wieder von vorn los. Schon in den ersten Stunden hat man im Grunde alles gesehen, was uns Wildlands bietet, anschließend wird das nur noch anders verpackt. Trotzdem kommt man nicht umhin, Spaß an Wildlands zu haben. Das lag in unserem Test aber nicht am Einzelspielermodus (denn die AI unserer Botgefährten ist grauenhaft), sondern an den Koop-Komponenten. Zwei bis vier Spieler können darin gemeinsam losziehen und natürlich macht es irre Spaß, gemeinsam durch Bolivien zu touren, Verfolgungsjagden zu erleben und Gegnerlager möglichst geräuschlos auszuschalten. Und eben gemeinsam über die Glitches und Bugs lachen. Nur leider ist das vermutlich nicht das, was sich Ubisoft für Wildlands gewünscht hat.

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