Gears of War (PC) - Review
Am 03.02.2007 veröffentlichte mein Kollege Mario das umfangreiche Review zu Gears of War für die Xbox 360.
Von Christoph Miklos am 11.11.2007 - 18:49 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

Microsoft Games

Entwickler

Epic Games

Release

Anfang November 2007

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

18

Webseite

Media (25)

Einleitung

Am 03.02.2007 veröffentlichte mein Kollege Mario das umfangreiche Review zu Gears of War für die Xbox 360. Der Titel hat eingeschlagen wie eine Bombe und war sicher für die guten Verkaufszahlen der Microsoft Next-Generation-Konsole etwas „mitschuldig“. Knapp drei Monate nach der Veröffentlichung des Actiontitels hat Publisher Microsoft eine Umsetzung für den PC angekündigt. Erst einige Wochen vor dem Releasetermin am 09.11.2007 wurden ein paar Videos und Bilder zur PC-Version veröffentlicht. Wir kamen schon Anfang November in den Genuss der englischen Review-Disc und haben ein paar wirklich actionreiche Stunden mit dem Game erlebt.
Aus dem Knast in die Hölle
Wir befinden uns in nicht all zu ferner Zukunft, als plötzlich eine Alienrasse namens Locust aus dem Inneren des Erdreiches hervorkriecht. In nur wenigen Tagen wird unser hübscher Heimatplanet von den feindlich gesinnten E.T.‘s komplett überrannt. Terror herrscht, Häuser stehen in Flammen, tausende von Menschen mussten ihr Leben lassen und der Einzige der eine totale Katastrophe verhindern könnte befindet sich im Gefängnis. Da die Koalition mit dem Ansturm der Aliens nicht fertig wird, entschließt man sich den unehrenhaft entlassenen Soldaten Marcus Fenix zu befreien. Genau an diesem Punkt übernimmt man die Steuerung des brutalen Marine und ohne viel Gelaber zieht man in den Krieg gegen die abscheuliche Höllenbrut. Moment einmal, kein Übungslevel? Keine Erklärung der Steuerung? Wie funktioniert eigentlich der Umgang mit den Waffen? Nun, man kann sich schon entscheiden für eine kurze „Trainingsmission“, doch als beinharter Soldat pfeift man auf solche Kindergartenspiele. Also nichts wie ran an die zahlreichen Wummen!

Die Schlacht beginnt

Lasst den Krieg beginnen
Kaum sind wir aus unserem Gefängnis draußen, schon müssen wir dutzende wirklich hässliche Außerirdische ins Jenseits befördern. Das Spielprinzip von Gears of War ist sehr Action-lastig und daher wird man nach Rätseleinlagen vergebens suchen. Stattdessen gibt es rasante Feuergefechte, perfekt inszenierte Scripevente und natürlich zahlreiche gut geschnittene Zwischensequenzen. Damit die Abwechslung in den unzähligen Schusssequenzen nicht zu kurz kommt, haben die Entwickler dem Spiel ein gut durchdachtes „Kampfmovement“ spendiert. Wie in bester Rainbow Six Vegas-Manier kann auch Marcus hinter jedem Geröll Schutz suchen und gezielt Gegner erledigen. Zusätzlich kann unser Held von einer Schutzbarrikade zur nächsten abtauchen. Natürlich könnt ihr auch über Hindernisse drüber hüpfen oder blind Sperrfeuer abgeben. Für diese ganzen Aktionen benötigt ihr nur eine einzige Taste. Durch dieses Gameplay-Feature steigt nicht nur der Spielspass enorm an, sondern es entstehen auch schier unendliche Angriffsmöglichkeiten. Die Kombination aus Deckung suchen und knallharter Balleraction wurde in Gears of War besonders gut umgesetzt.
Die Unterstützung
Der beste Freund eines Soldaten ist nicht das großkalibrige Gewehr, sondern eine tapfere Einheit, die stets hinter einem steht. Gleich zu Beginn des Spieles bekommen wir Unterstützung in Form von drei gut durchtrainierten Burschen. Einer der Kollegen heißt Dominic Santiago und begleitet euch permanent durch die unzähligen Levels. Anders als bei vielen anderen Actionspielen agiert unser K.I.-Begleiter äußerst clever.
Ein paar Squadmember sind zwar recht nett und schön, doch ohne passende Krachmacher kommt man im Spiel nicht weiter. Da wäre zum Beispiel das Standardgewehr mit Kettensägenaufsatz, eine durchschlagskräftige Magnumpistole und natürlich dürfen auch nicht das Scharfschützengewehr und die Granaten fehlen. Im Laufe des Spieles findet ihr auch zahlreiche Alienwaffen, welche euer Arsenal sehr gut ergänzen. Sollte euch ein Gegner einmal zu nahe kommen, dann hilft nur noch eine gezielte Kopfnuss. Ein recht nettes Feature: Sind alle Patronen des Magazins geleert, läuft eine Art Timer über einen kleinen Balken. Mit einem Knopfdruck zum richtigen Zeit lädt Marcus schnell nach. Versäumt man diesen Zeitpunkt, klemmt der Lauf, und ihr verliert wertvolle Sekunden. In diesem Zeitraum seid ihr klarerweise ungeschützt vor den zahlreichen Feinden, also solltet ihr immer ein Auge auf den Timer haben. Wenn ihr einen sehr kleinen Punkt am Timer rechtzeitig aktiviert, dann lädt ihr die Waffe blitzschnell nach und die Kugeln bekommen eine stärkere Durchschlagskraft. An gewissen Stellen findet ihr auch stationäre Maschinengewehre, die sich bestens gegen eine große Angriffstruppe eignen. Fahrzeuge dürfen natürlich auch in GOW nicht fehlen. Mit einer Mischung aus Truck und Panzer, Junker genannt, durchquert ihr einen ganzen Levelabschnitt und brutzelt die fiesen Ausgeburten der Dunkelheit mittels Scheinwerfer.

Waffen, Fahrzeuge und Freunde

Clevere aber wenige Gegnerklassen
Im neuen Epic-Game erwarten euch zwar sehr gewitzte Horden von Aliens, doch leider unterscheiden sich die Modells nur selten voneinander. Wenn wir schon beim Thema K.I. sind: diese hat manchmal grobe Aussetzer. Hier und da wirken die Angriffstaktiken der Locust-Horde beängstigend realistisch und ein anderes Mal lassen sich die Viecher wie Moorhühner wegballern. In fast jeden Level trefft ihr auf einen Zwischenboss, welche sich nur mit viel roher Gewalt erledigen lassen. Gerade an dieser Gegnerklasse zeigt sich die Schattenseite von Gears of War, denn taktisches Vorgehen hilft bei diesen speziellen Feinden nur wenig. Am besten man stellt seine Vorgehensweise auf "Dauerfeuer" um und hofft genügend Munition im Gepäck zu haben.
Hört und sieht fantastisch aus
Schon auf der Xbox 360-Version haben mich die scharfen Texturen, flüssigen Animationen und das wortwörtliche Effektfeuerwerk vom Hocker gehauen. Bäume, Gräser und auch die Rüstung unseres Helden wird mit schicken Überstrahleffekten zusätzlich in Szene gesetzt. Hinter jeder Eckte erwartet einem ein neues Grafikhighlight, auch wenn die Farbgebung sehr eintönig ist. Sehr gut haben uns auch die Wettereffekte gefallen, denn selten sah ein Blitz so realistisch aus wie in Gears of War. Auf dem PC sieht das Spiel dank der höheren Auflösungseinstellung und Grafikkarteneffekten wie AA oder AF nochmals schicker aus. Diese gewaltige Grafikpower benötigt aber eine dementsprechende Rechenpower. Aus diesem Grund sollten zumindest zwei Gigabyte Arbeitsspeicher, ein flotter Dual-Core Prozessor (Intel Core2) und natürlich eine potente Grafikkarte vom Schlag GeForce 8800 GTS in eurem PC verbaut sein. Selbst auf unserem Testsystem mussten wir mit gelegentlichen Slowdowns und längeren Ladezeiten kämpfen.
Puncto Sound könnt ihr euch auf einen Heavy-Metal-lastigen Hintergrundbeat gefasst machen, der das Geschehen am Monitor nochmals verstärkt. Die englischen Sprecher haben ebenfalls eine gute Arbeit abgeliefert und haben die dichte Atmosphäre deutlich mitgeprägt.

Coop-Modus und Extras

Coop-Action
Im wirklich gut umgesetzten Coop-Modus des Spieles kann man offline oder via Internet mit einem Freund, welcher in die Haut von Dominic Santiago schlüpft, den Singleplayer-Part nochmals durchspielen. Zusätzlich könnt ihr gegen bis zu sieben Spieler gleichzeitig auf einer von 19 Karten antreten. Man kann aus fünf bekannten Modi wie „King of the Hill“ oder „Deathmatch“ auswählen. Während des Spieles könnt ihr euch Dog-Tags verdienen und diese gegen zusätzliche Goodies (Achievements) eintauschen.
Viele Extras
Mit zahlreichen Extras „entschuldigen“ sich die Entwickler für die lange Wartezeit:
• 5 neue extra Kapitel • 3 neue Multiplayer Karten • Game Editor • aufgebohrte Grafik mit DX 10 Support • Unterstützung des Xbox360 Controller • man kann direkt im fünften Abschnitt einsteigen

Video&Auszeichnung/en

Video


Auszeichnung/en

Wertung

Sehr gut umgesetztes Konsolen-Highlight!

Gears of War war/ist auf der Xbox 360 ein Hit und auch die PC-Version überzeugt auf der ganzen Linie.

Das neue Epic-Game bietet alles was das der Actiongamer von Heute benötigt: realistische Grafikengine, flüssige Animationen, Non-Stop-Action, kinoreife Zwischensequenzen und natürlich ein fetter Hintergrundbeat.

Bei so vielen positiven Aspekten stört die schwankende K.I. und hohen Hardwareanforderungen nur minimal.

Mit Gears of War hat Microsoft ein bombastisches Actionspektakel auf den heimischen PC gebracht und wird wahrscheinlich ähnlich gute Verkaufszahlen wie die Konsolenversion einfahren.

90%
Grafik
9
Sound
9
Bedienung
9
Spielspaß
9
Atmosphäre
9
Multiplayer
8
Preis/Umfang
9
Richtig gut
  • Animationen
  • tolle Effekte
  • scharfe Texturen
  • fetziger Hintergrundsound
  • eng. Sprecher
  • Non-Stop-Action
  • abgefahrene Waffen
  • beklemmende Atmosphäre und Storylinie
  • actionreiche Zwischensequenzen
  • Coop-Modus
Verbesserungswürdig
  • sehr linear
  • hohe Hardwareanforderungen
  • teils schwankende K.I.
Anforderungen
Getestet für

Minimum-Anforderungen:

Prozessor: 2,4 GHz

Arbeitsspeicher: 1024 MB-Ram

Grafikkarte: 128 MB-Ram Grafikkarte

Festplatte: 10,0 GB

Sound: Soundkarte

Sonstiges: Maus, Tastatur, Gamepad, DVD-Laufwerk und ISDN-Verbindung oder schneller


Testsystem:

• Mainboard: Asus P5N32-E SLI | Sockel: 775 |Bios: 1205

• Prozessor: Intel Core 2 Extreme QX6700, 4 x 2,66GHz@3,20 GHz

• Wärmeleitpaste: Arctic Cooling MX-2

• Arbeitsspeicher: MDT 4096MB PC2-6400U CL5

• Grafikkarte: SLI 2x Point of View GeForce 8800 Ultra

• Monitor: Acer X222Wd

• CPU-Cooling: Xigmatek HDT-S1283

• Netzteil: OCZ GameXStream 1010W

• Sound: Creative SoundBlaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel System 5

• Festplatten: 2x Samsung T166 320 GB (7.200 RPM; 16 MB Cache) Raid 0

• Gehäuse: Aplus Case Monolize

• Gehäuseventilation: Front: 1x 120 mm; Rear: 1x 120 mm; Side: 2x 250 mm;

• Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer und LG DVD-Rom

• Betriebssystem: Windows Vista Ultimate 64bit

• Eingabegeräte: Logitech UltraX Media Keyboard und Logitech G3

• Software/Testgeräte: Memtest86, Futuremark 06, Speedfan, Everest Ultimate 2007, db-Meter, Multimeter, Kama Thermo

• Zimmertemperatur: ca. 21°C
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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