Death Stranding (PC) - Test/Review (+Benchmarks)
Bereits Anfang November 2019 veröffentlichte Hideo Kojima, das Mastermind hinter Metal Gear Solid, sein neuestes Werk: Death Stranding. Einige Monate und eine Verspätung später gibt es den „Postboten“-Simulator auch für den PC.
Von Christoph Miklos am 06.08.2020 - 07:49 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

505 Games

Entwickler

Kojima Productions

Release

14.07 2020

Genre

Action-Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

16

Webseite

Preis

59,90 Euro

Media (14)

Herrlich verwirrend

Bereits Anfang November 2019 veröffentlichte Hideo Kojima, das Mastermind hinter Metal Gear Solid, sein neuestes Werk: Death Stranding. Einige Monate und eine Verspätung später gibt es den „Postboten“-Simulator auch für den PC. Wie gut der Port geworden ist, könnt ihr in unserem ausführlichen Bericht nachlesen!
Zwischen Faszination und Langeweile
Vorweg: Die PC-Umsetzung ist fast 99 Prozent ident mit der Konsolenversion. Man schlüpft in die Polygonhaut von Sam Porter Bridges, der vom „The Walking Dead“-Star Norman Reedus gespielt wird. Bridges ist freischaffender Paketbote und liefert in den USA der nahen Zukunft Waren von A nach B. Das wird dadurch erschwert, dass die Welt durch apokalyptische Ereignisse einem Trümmerfeld gleicht. Nach dem Tod der letzten Präsidentin des Landes wird Bridges von der gleichnamigen Firma damit beauftragt, die im Land verstreuten Enklaven an ein gemeinsames Netz anzuschließen, die Vereinigten Staaten wieder zusammenzubringen, und seine Adoptivschwester Amelie von der Westküste nach Hause in den Osten zu holen. Auch beim Gameplay gibt es die bekannte PS4-Kost: In erster Linie bringt man Ware von einer Station zur anderen. Zwischendurch gibt es teils -viel zu- komplexe Storysequenzen, in denen zahlreiche Hollywood-Stars Charaktere darstellen. Gelegentliche Schleich- und Actionsequenzen lockern die langen Botengänge auf. Am Ende „lebt“ der Titel von seiner tollen Atmosphäre, wie ihr in unserem ausführlichen PS4-Review nachlesen könnt.
Die PC-Umsetzung
Für die PC-Version hat das Entwicklerteam einige „Schmankerl’n“ springen lassen. Da wäre der Support für Ultrawide-Auflösungen, Bildraten von mehr als 30 FPS und ein integrierter Fotomodus. Ebenfalls sehr erfreulich ist die Tatsache, dass Death Stranding schon mit einer NVIDIA GeForce GTX 1060 in Full HD mit absolut flüssigen 60 Frames pro Sekunde läuft, was an der relativ genügsamen Engine liegt. Der japanische Entwickler Kojima Productions nutzt die Decima-Engine, welche von Guerrilla Games speziell für das hauseigene Action-Adventure Horizon: Zero Dawn programmiert wurde. Darüber hinaus dürfen sich Grafik-Fans auf zahlreiche Anti-Aliasing-Modi freuen. Neben dem Postfilter FXAA, welcher keinerlei temporale Bilddatenverrechnung vornimmt, steht auch das Temporal-AA der PlayStation-Version zur Auswahl.
NVIDIA DLSS 2.0
Das wohl größte Highlight der PC-Version von Death Stranding ist die Implementierung von NVIDIA DLSS 2.0. Im Titel stehen die Modi "Performance" (Leistung) und "Quality" (Qualität) zur Verfügung, wobei stets mit einer intern reduzierten Auflösung gearbeitet wird.
Native Auflösung Quality-Modus Performance-Modus
1920x1080 1280x720 960x540
2560x1440 1706x960 1280x720
3840x2160 2560x1440 1920x1080

Das ist nur verschmerzbar, da der Algorithmus das Wissen eines neuronalen Netzwerks verwendet, um in Echtzeit das Bild um Details zu ergänzen. Das Wissen um diese Feinheiten erlangt DLSS durch das Training mit extrem hochauflösenden Bildern, der sogenannten Ground Truth, gegenüber denen selbst Ultra HD auch nur eine niedrige, aufzuwertende Pixelmenge darstellt. Die in den Turing-GPUs platzierten Tensor-Kerne sind dafür verantwortlich, dieses Wissen zur Laufzeit in Qualität umzuwandeln. Der optische Eindruck mit dem KI-Upsampling ist in vielen Fällen so gut wie mit der nativen Auflösung und oft auch leicht besser. Hinzu kommt, dass während des Spielens keinerlei Grafikfehler mit DLSS aufgefallen sind.


Übrigens: Auch AMD’s FidelityFX ist mit von der Partie und bietet ein ähnliches „Erlebnis“ wie DLSS 2.0

Benchmarks

Death Stranding - GPU Benchmarks
max. Details + AA - mehr ist besser
NVIDIA GeForce RTX 2080 Ti
190 FPS
NVIDIA GeForce RTX 2080 Super
168 FPS
AMD Radeon RX 5700 XT
155 FPS
NVIDIA GeForce RTX 2070 Super
150 FPS
AMD Radeon RX 5700
147 FPS
AMD Radeon VII
146 FPS
NVIDIA GeForce RTX 2060 Super
136 FPS
AMD Radeon RX Vega 64
123 FPS

Death Stranding - NVIDIA DLSS Benchmarks
GPU: NVIDIA GeForce RTX 2060 Super - mehr ist besser
DLSS Performance
182 FPS
DLSS Quality
162 FPS
Native Auflösung (TAA)
136 FPS

Fazit & Wertung

Christoph meint: Erstklassige PC-Umsetzung!

Schon zum PS4-Launch polarisierte das neuste Werk von Hideo Kojima. Für viele ist Death Stranding DAS Spiele-Highlight 2019 - für andere ist es einfach nur ein öder Postboten-Simulator mit schicker Grafik. Persönlich bin ich von der offenen Spielwelt und komplexen Handlung begeistert - aber das ist halt nur eine Meinung von vielen. Fakt hingegen: Die PC-Umsetzung ist erstklassig! Selbst auf einem Mittelklasse-PC läuft der Titel bei maximalen Details butterweich. Für noch mehr Qualität bzw. Leistung sorgt NVIDIAs exzellenter DLSS-2.0-Auftritt. Als Technik-Freak kann man demnach bedenkenlos zugreifen.

90%
Grafik
10
Sound
9
Bedienung
9
Spielspaß
8
Atmosphäre
9
Multiplayer
8
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • fantastische Optik
  • erstklassige Animationen (Gesichert und Bewegungen)
  • DLSS 2.0
  • gelungene Synchronisation (dt.)
  • abwechslungsreiche Spielwelt
  • tolle Atmosphäre
  • präzise Maus-Tastatur-Steuerung
  • netter Multiplayer-Twist
  • Hilfe unter (unsichtbaren) Mitspielern
  • pittoreske Entspannungsmomente
Verbesserungswürdig
  • Fahrzeugmechanik
  • verwirrend erzählte Geschichte
  • wenig Gameplay-Futter
  • durchwachsene Motivation
Anforderungen
PC MINIMUM:
• Betriebssystem: Windows® 10
• Prozessor: Intel® Core™ i5-3470 or AMD Ryzen™ 3 1200
• Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
• Grafik: GeForce GTX 1050 3 GB or AMD Radeon™ RX 560 4 GB
• DirectX: Version 12
• Speicherplatz: 80 GB verfügbarer Speicherplatz
• Soundkarte: DirectX compatible
Getestet für
PC
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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