Dark Messiah of Might & Magic – Review
Die Lichter in der Redaktion gehen aus, das 5.1 Soundsystem wird voll aufgedreht und der 24” TFT wird noch schnell gereinigt.
Von Christoph Miklos am 20.11.2006 - 21:28 Uhr

Fakten

Plattform

Publisher

Ubisoft

Entwickler

Arkane Studios

Release

Ende Oktober 06

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

18

Webseite

Media (26)

Einleitung

Die Lichter in der Redaktion gehen aus, das 5.1 Soundsystem wird voll aufgedreht und der 24” TFT wird noch schnell gereinigt. Um die Stimmung perfekt zu machen, zündet Kollege Felix eine Kerze an und startet wenige Sekunden später den neusten Teil aus dem „Might & Magic“-Universum.
Schwarze Magie
18 Jahre sind seit den Geschehnissen Heroes Of Might & Magic V vergangen und ihr schlüpft nun in die Rolle des jungen Held namens Sareth, der nicht nur Magische-, sondern auch etliche Kampfkünste beherrscht. Ein stimmiges Intro zeigt, wie ein düsterer Magier ein gigantisches Höllenwesen „wiederbelebt“ und ein paar Flammeneffekt danach befinden wir uns bereits in der ersten Mission wieder. In der Trainingsmission wird uns kurz die Steuerung und das Kampfsystem von „Dark Messiah“ erklärt, denn in der düsteren Spielewelt überlebt nur der Stärkste. Um was geht es eigentlich im Spiel und was sind unsere Ziele? Nun, wie immer müssen wir das Böse besiegen und hübsche Ladies vor Schurken beschützen – eine typische Fantasiestory halt. Halt! Typische Fantasiestory mit verträumten Locations a la World of Warcraft? Falsch gedacht, denn im neusten „Might & Magic“ Teil erlebt ihr die dunkle Seite (der Satz ist jetzt nicht aus einem bekannten SiFi-Film geklaut ;-)) der Magie und anders als bei den Vorgängerteilen ist „Dark Messiah“ deutlich brutaler und actionlastiger.

Lasst das Abenteuer beginnen

Erste Abenteuer
Schon bei der ersten Aufgabe werdet ihr so richtig gefordert, denn ihr müsst eine Burg vor den heranstürmenden Zyklopen beschützen und das ist leichter gesagt als getan. Nachdem das riesige Ungeheuer erledigt ist, müsst ihr euch auf eine abenteuerliche und brutale Reise quer über das Königreich machen. Ihr müsst ein Schiff kapern und es später vor den Angreifern schützen, ein großes Flugmonster erledigen, Katakomben nach Artefakten durchsuchen usw. usw. In insgesamt 12 gigantischen Levels könnt ihr euer Geschick in Magie und Kampfkunst beweisen, um am Ende als glorreicher Held hervorzugehen. Abwechselungsreich sind alle Missionen und das liegt schlussendlich auch an den verschiedenen Gegnertypen und Locations. Aber auch die spannende Story und das „Upgrade“-System motiviert zum Weiterspielen.
Je nach Können des Spielers dauert das Spiel, bis man das Intro sieht, ca. 12-16 Stunden.
Magie oder Kampfkunst?
Wie in jeden guten RPG könnt ihr auch in Dark Messiah of Might & Magic eure Fähigkeiten ausbauen bzw. verbessern. So könnt ihr zum Beispiel neue Zaubertricks lernen (Feuerball, Gegner einfrieren lassen, Heilungsspruch usw.) oder lieber eure Künste im Schwertkampf bzw. Bogenschiessen verbessern. Am Ende ist es aber euch selbst überlassen, ob euer Charakter eher mehr Krieger oder Dunkler Magier ist.
Düstere Wesen
Abscheuliche Orks, Untote und kampflustige Krieger sind nur ein paar Gegnerklassen die im Spiel auf euch warten. Wirklich schlimm sind die großen Feinde bzw. „Endgegner“, wie der Zyklop oder der gigantische Flugdrachen. Begeistert waren wir vor allem über die Kreativität und Liebe zum Detail bei den einzelnen Gegnertypen, denn statt öder „Massenklassen“ erwartet dem Spieler eine Vielzahl an „coolen“ Wesen und Ungeheuer.
Kampfsystem und Inventar
Das Kampfsystem ist ähnlich wie beim Konkurrenzgame „Oblivion“. Mit der linken Maustaste führt man Schläge aus und mit der rechten Taste blockt man den Angriff seiner Gegner. Zusätzlich kann man seine Feinde auch treten und so zum Beispiel über Abgründe stürzen lassen oder gegen ein „Nagelbrett“ stoßen.
Beim Interface vom Inventar haben sich die Entwickler ebenfalls von der Konkurrenz inspirieren lassen – es ist leicht aufgebaut und Waffen bzw. Fähigkeiten können mittels Hotkey aktiviert werden.

Clevere Orks und hübsche Grafik

Dumme Orks?
Far Cry hat noch immer ein Patent auf die cleverste K.I., doch wie sieht es mit Dark Messiah of Might & Magic aus? Wer jetzt Angst vor strohdummer „Massen“-K.I. hatte, denn können wir jetzt beruhigen. Die Entwickler haben sich viel Zeit für eine kluge künstliche Intelligenz genommen und das merkt man auch. Feinde verstecken sich, fliehen (sobald sie zu viel Schaden genommen haben) vor euch und greifen –sehr taktisch- in mehreren Teams an. Sogar auf normalen Schwierigkeitsgrad sind die Kampfkünste der Orks und Co. ziemlich hoch und sogar stellenweise etwas unfair, denn immerhin kämpft ihr alleine und ohne Hilfe…
Grafik und Physikspielerein
Dark Messiah of Might & Magic basiert auf der fortschrittlichen Source-Engine, die schon beim “Shooter-Klassiker” Half Life 2 zum Einsatz kam. Bemerkenswert sind vor allem die wunderschönen Effekte, die realistischen Animationen und nicht zu vergessen die scharfen Texturen. Ein paar Beispiele: mit eingeschalteten HDR-Effekten erlebt man ständig Überstrahleffekte (also nicht zu lange in die Sonne schauen), die Wellen im Wasser sehen fantastisch aus und die Modells strotzen nur so vor Details. Die tollen Schatten- und Lichteffekte sind ebenfalls ein grafischer Leckerbissen im Spiel.
Darüber hinaus darf man nicht auf die authentisch wirkende Havok-Physikengine vergessen. Dank dieser rollen Fässer physikalischgenau Treppen hinunter und Gegner gehen glaubwürdig zu Boden.
Diese beeindruckende Grafik fordert aber auch leider ihren Tribut, denn nur auf starken PCs läuft das Spiel einigermaßen auf einer hohen Auflösung und max. Details flüssig.
Soundtechnisch gibt es auch nichts auszusetzen. Die Synchronsprecher haben eine gute Arbeit abgeliefert und der Hintergrundsound passt sich dynamisch an das Geschehen bzw. an die Locations an.

Multiplayermodus und Zensur

Multiplayer-Modus
Im sogenannten „Crusader-Modus“ können bis zu 32 Spieler gleichzeitig auf einer Map gegeneinander spielen. Man kann sich jeweils für die Partei der „Menschen“ und „Untoten“ entscheiden und zusätzlich stehen euch fünf Klassen (Krieger, Assassine, Bogenschütze, Priesterin und Magier) mit unterschiedlichen Fähigkeiten zur Verfügung.
Der MP-Modus macht aufgrund des Rangsystems (ähnlich wie in Battlefield 2142) zwar anfänglich viel Spaß, aber nach drei Stunden haben wir lieber ein weiteres Mal den Singleplayerpart durchgespielt.
Zensur
Obwohl das Spiel erst ab 18 Jahre freigegeben ist, muss der dt. Zocker auf viele –teils zu brutale- Effekte verzichten. Körperteile abschneiden gibt es nicht und auch der übermäßige Coreeffekt (Blut) viel der Zensurschere zum Opfer.

Auszeichnung/en

Auszeichnung/en

Wertung

Spektakuläres Fantasy-Actionspiel mit Suchtgarantie!

Ubisoft „zaubert“ euch mit dem Game „Dark Messiah of Might & Magic“ in eine düstere und brutale Welt, voller Orks, Ungeheuer und unheimlicher Priester.

Dank der abwechselungsreichen Missionen und spannenden Story motiviert das Actionspiel zum Weiterspielen.

Das Kampf- und Inventarsystem ist sehr leicht und daher auch für Anfänger gut geeignet.

Die Grafik und hervorragende Physikengine sind das i-Tüpfelchen auf diesem grandiosen Abenteuer, welches euch durch die magische Welt des „Dark Messiah“ führt.

Für uns ist „Dark Messiah of Might & Magic“ definitiv DAS Actionspiel dieses Jahres und kann nur schwer getoppt werden.

90%
Grafik
9
Sound
9
Bedienung
9
Spieltiefe
9
Multiplayer
8
Richtig gut
  • Grafik
  • Effekte (HDR- und Wassereffekte)
  • scharfe Texturen
  • Animationen
  • glaubwürdige Physikengine
  • hübsche Modells
  • fantastische Spielewelt
  • spannende Story
  • clevere K.I.
  • Sound und dt. Sprachausgabe
  • leichtes Kampfsystem
  • übersichtliches Inventar
  • "Upgrade"-System
Verbesserungswürdig
  • hohe Hardwarenanforderungen
  • Ladezeiten
  • auf Dauer öder Multiplayermodus
Anforderungen
Getestet für

Minimum-Anforderungen:

Prozessor: 2,6 GHz

Arbeitsspeicher: 512 MB-Ram

Grafikkarte: 64 MB-Ram Grafikkarte

Festplatte: 7,0 GB

Sound: Soundkarte

Sonstiges: Maus, Tastatur, DVD-Laufwerk und ISDN-Verbindung oder schneller


Testsystem:

-Mainboard: EVGA nForce 680i SLI | Sockel: 775

-Prozessor: Intel Core 2 Extreme QX6700, 4 x 2,66GHz

-Arbeitsspeicher: 4 GB DDR2-800 von G.Skill (CL 4)

-Grafikkarte: SLI 2x EVGA GeForce 8800 GTX

-CPU-Cooling: Noctua NH-U12F

-Netzteil: Enermax Galaxy 850 Watt

-Sound: Creative SoundBlaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel Motiv 4 You 2

-Festplatte: 2x Seagate S-ATA (7200rpm) 250 GB, 1x Hitachi S-ATA (7200rpm) 250 GB und 2x Western Digital Raptor (10.000rpm) 35,4 GB

-Gehäuse: Chieftec UNI Big-Tower

-Gehäuseventilation: Rear: 2x 120mm; Side: 2x 90mm; HDD-Cooling: 3x 90mm

-Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer, LG DVD-Rom und Floppy Laufwerk (No-Name)

-Betriebssystem: Windows XP Prof. SP 2

-Eingabegeräte: Logitech Ultra-Flat-X Keyboard und Logitech G1

-Software/Testgeräte: Asus PC Probe II, Everest, Multimeter, Thermometer-Exo

-Zimmertemperatur: ca. 21°C
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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