Creative Sound BlasterX AE-5 - Test/Review (+Video)
Knapp fünf Jahre mussten Audio-Fans auf eine neue, interne Soundkarte aus dem Hause Creative warten.
Von Christoph Miklos am 13.09.2017 - 17:14 Uhr

Fakten

Hersteller

Creative

Release

September 2017

Produkt

Soundkarte

Preis

ab 132,40 Euro

Webseite

Media (14)

Einleitung & Datenblatt

Einleitung
Knapp fünf Jahre mussten Audio-Fans auf eine neue, interne Soundkarte aus dem Hause Creative warten. Warum uns die „Sound BlasterX AE-5“ mit 32bit-Soundqualität und RGB-Beleuchtung auf Anhieb überzeugen konnte, lest ihr in unserem ausführlichen Testbericht. Über Creative
Creative Labs ist ein weltweit führender Anbieter von Produkten aus dem Bereich der digitalen Unterhaltungselektronik. Die für ihre Sound Blaster-Soundkarten und als Wegbereiter der Multimedia-Revolution bekannte Firma bietet technisch herausragende, digitale Unterhaltungsprodukte an, von hochmodernen Audiolösungen über kabellose Premium-Lautsprecher und Kopfhörer bis hin zu tragbaren Medienabspielgeräten.
Datenblatt
• Audio/DSP Processor: Sound Core3D
• Channels: 5.1 discrete speaker out • 7.1 virtual headphone surround
• Interface: PCIe
• DAC: ESS ES9016K2M SABRE32 Ultra DAC -Max Playback Resolution: 32-bit/384kHz -DNR: 122 dB -THD + N: 0.00032%
• ADC: Sound Core3D -Max Recording Resolution: 24-bit/96kHz
• Headphone Amp (600Ω): Custom-designed discrete headphone amp (Xamp) -SNR: 116dB -THD + N: 0.0009% -Output Impedance: 1 Ω -Headphone Impedance Range: 16 – 600Ω
• Connectivity: 3 x 3.5mm Line Out (Front, Rear, Center/Sub) 1 x TOSLINK Optical Out 1 x 3.5mm Headphone Out 1 x 3.5mm Mic/Line In 1 x Intel HD Audio Front Panel
Preis: 133 Euro (Stand: 13.09.2017)
Testsystem
• Mainboard: ASUS ROG Zenith Extreme • Prozessor: AMD Ryzen Threadripper 1950X @ 16x 4,0 GHz • Arbeitsspeicher: Ballistix Elite DIMM Kit 32GB, DDR4-3000 • Grafikkarte: Inno3D GeForce GTX 1080 Ti iChill X4 Ultra • Prozessorkühler: Enermax LiqTech TR4 240 • Netzteil: Seasonic Snow Silent 1050W • Festplatten: Toshiba OCZ RD400 512GB, M.2 • Gehäuse: be quiet! Dark Base Pro 900 • Betriebssystem: Windows 10 Home 64-Bit • Monitor: LG Electronics 34UC79G-B • Zimmertemperatur: ca. 21°C
• Lautsprecher: Teufel Concept C • Headset: Sennheiser Game One, Astro A40 TR und Beyerdynamic MMX 300 • Sonstiges: diverse Computerspiele, Audio-CDs und Blu-rays (Filme, Musikkonzerte)

Technik & Ausstattung

Technik und Ausstattung
Die neue Creative Sound BlasterX AE-5 kommt in einem schlichten Karton bei uns an. Das Herzstück bildet ein ESS-Sabre-DAC mit einem nominellen Rauschabstand von 122 Dezibel und einer Wiedergabe von 384 Kilohertz bei 32 Bit (ESS Sabre 9016). Der Sound-Prozessor mit vier ARM-Kernen kann 96 Kilohertz bei 24 Bit verarbeiten. Zur Ansteuerung von Kopfhörern steht für beide Seiten je ein Verstärker (Amp) zur Verfügung, von Creative „Xamp“ genannt. Unterstützt werden Kopfhörer mit einem Widerstand von 16 bis höchstens 600 Ohm. Die Soundkarte kann bereits mit einer Wiedergabequalität von 32bit punkten. Nativ kann unser Testmuster mit 5.1-Surround-Sound umgehen, wohingegen 7.1 für Kopfhörer auf Wunsch virtuell berechnet wird. Das verbaute EMI-Shield schützt die Bauteile vor elektrischen Störfrequenzen. Die Creative Soundkarte verfügt über folgende Anschlussmöglichkeiten:
3 x 3.5mm Line Out (Front, Rear, Center/Sub) 1 x TOSLINK Optical Out 1 x 3.5mm Headphone Out 1 x 3.5mm Mic/Line In 1 x Intel HD Audio Front Panel

Software & RGB

Software
In der überarbeiteten Treiber-Software lassen sich folgende Optionen vornehmen:
• Vorgefertigte Audio- und Beleuchtungsprofile anwählen.
• Eigene Audio- und Beleuchtungsprofile erstellen.
• RGB-Beleuchtung der Soundkarte anpassen (Logo und RGB-Header; diverse Beleuchtungsmodi und RGB-Farbraum).
• EQ anwählen (diverse Profile) oder eigenes EQ-Profil erstellen.
• Individuelle Audio-Settings für: -Surround: Intensität des Surround-Sounds -Crystalizer: Komprimierte Audiofiles „verfeinern“ -Bass: Intensität des Basses -Smart Vol: Schwankungen bei der Lautstärke ausgleichen (interessant bei Filmen) -Dialog+: Stimmlautstärke und Verständlichkeit ausgleichen (interessant bei Filmen)
• Voice Clarity anpassen (Hintergrundgeräusche und Echo entfernen)
• Mit Voice Morph die Stimme verändern (zum Beispiel „Troll“, „Monster“, „Alien“ etc.) Ebenfalls mit von der Partie: das verbesserte Scout Radar. Die schon als Cheat einstufbare Funktion erweitert die Oberfläche in Spielen um ein Radar, welches Bewegungs- und Schussgeräusche ortet und diese optisch darstellt. Anti-Cheat-Systeme reagieren auf Overlay-Einblendungen aber normalerweise ziemlich empfindlich und stufen diese auch als unerlaubte Mittel ein. Neu ist die Funktion, dass man nun Scout Radar auch auf dem Smartphone mittels App darstellen kann (Stichwort: Second-Screen-Funktion).
Natürlich springt Hersteller Creative bei der Sound BlasterX AE-5 auf den aktuellen RGB-Trendzug auf. In der Karte selbst befinden sich daher anpassbare LEDs und sogar ein RGB-Header zum Anschluss von LED-Streifen ist vorhanden. Damit man die Beleuchtung nutzen kann (intern und RGB-Header), benötigt die AE-5 einen Molex-Stromstecker (1998 lässt grüßen!). Für den Betrieb ohne Beleuchtung reicht die Stromzufuhr des PCIe-Slots aus. Nettes Gimmick: im Lieferumfang ist ein 30 Zentimeter langer LED-Streifen enthalten.

Klang & Praxis

Klang und Praxistest
Während unserer Testphase ist uns vor allem der Surround-Modus positiv aufgefallen. Die räumliche Klangdarstellung (360 Grad) funktioniert einwandfrei. In Spielen wie Battlefield 1, Overwatch und Counter-Strike: Global Offensive konnten wir die Richtung von Gegnern deutlich ausmachen. Vor allem in Kombination mit einem hochwertigen Kopfhörer/Headset funktioniert diese Technologie überraschend gut. Aber auch bei der Nutzung eines Lautsprechersystems kann die neue Creative Soundkarte überzeugen. Klare Höhe, intensive Bässe und saubere Mitten waren an der Tagesordnung. Kurz gesagt: Die Sound BlasterX AE-5 ist der Traum für alle Audio-Enthusiasten. Preis und Verfügbarkeit
Die Creative Sound BlasterX AE-5 ist ab sofort für knapp 133 Euro (Stand: 13.09.2017) im Handel erhältlich. Das weiße Sondermodell „Pure Edition“ mit vier LED-Stripes kostet knapp 30 Euro mehr und ist nur im Creative Shop erhältlich.

Testvideo


Fazit & Wertung

Christoph meint: Ein MUSS für Audio-Enthusiasten!

Nach knapp zwei Wochen Testzeit kann ich bedenkenlos schreiben: die Sound BlasterX AE-5 ist die aktuell beste interne Soundkarte für Spieler und RGB-Fans. Der verbaute 32-bit-Audiochip in Kombination mit der ESS-Sabre-DAC sorgt für ein tolles Klangerlebnis. Natürlich benötigt man für die maximale Soundqualität ein hochwertiges Soundsystem und/oder einen gut klingenden Kopfhörer. Nicht nur technisch kann die Karte überzeugen, sondern auch das umfangreiche Softwarepaket begeistert. Im Treiber lassen sich alle möglichen Feinjustierungen vornehmen - aber auch die vorgefertigten Audioprofile wissen zu gefallen. An der Verarbeitungsqualität und den Anschlussmöglichkeiten gibt es auch nichts zu kritisieren. Lediglich der veraltete Molex-Stromstecker für die optionale RGB-Beleuchtung hätte einem zeitgemäßen PCIe-Stecker weichen dürfen (bzw. müssen). Der aktuelle Verkaufspreis von 133 Euro ist zwar recht happig ausgefallen, doch dafür bekommt man auch ein tolles Stück Audio-Technik geboten.

100%
Verarbeitung
10
Technik
10
Ausstattung
10
Bedienung
10
Preis
8
Richtig gut
  • saubere Verarbeitung
  • EMI-Shield
  • sehr gute Technik
  • spitzen Klang
  • überzeugender Raumklang
  • Anschlussmöglichkeiten
  • Kopfhörerverstärker (600 Ohm)
  • anpassbare RGB-Beleuchtung (Soundkarte)
  • RGB-Header
  • übersichtliche und umfangreiche Software
Verbesserungswürdig
  • veralteter Molex-Stromstecker wird für Beleuchtung benötigt
  • Scout Radar nur bedingt nutzbar (Cheat-Gefahr)
  • recht hoher Preis
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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