Call of Duty: Black Ops 6 - Test/Review
Black Ops 6 ist der erste CoD-Teil, welcher unter der Schirmherrschaft von Microsoft veröffentlicht wurde. Darüber hinaus ist der Shooter nun erstmals Teil des Xbox- bzw. PC-Game-Pass.
Von Christoph Miklos am 03.12.2024 - 04:29 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox Series S

Xbox Series X

PlayStation 5

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Activision Blizzard

Entwickler

Treyarch

Release

25.10 2024

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

18

Webseite

Media (19)

Bombastisch


Black Ops 6 ist der erste CoD-Teil, welcher unter der Schirmherrschaft von Microsoft veröffentlicht wurde. Darüber hinaus ist der Shooter nun erstmals Teil des Xbox- bzw. PC-Game-Pass. Statt die Vollversion zu kaufen, reicht das Spieleabo - das man ja nach einem Monat wieder kündigen kann. Was Kampagne, Multiplayer und Zombie-Modus taugen, könnt ihr in unserer ausführlichen Review nachlesen!

Die Kampagne


Die Kampagne von Black Ops 6 beginnt in den 1990er Jahren, es gibt elf Missionen mit einer ungefähren Gesamtspielzeit von rund acht bis zehn Stunden. Man verfolgt das Schicksal von CIA-Mitarbeitern, die allerdings untertauchen und sich sogar mit ihren eigenen Kollegen anlegen müssen. Die meiste Zeit über schlüpft man in die Polygonhaut von Agenten Case Calderon, der tatkräftig von bekannten Figuren (Frank Woods und Russell Adler) unterstützt wird. Vorwissen ist nicht nötig, von ein paar nebensächlichen Anspielungen abgesehen. Hauptgegner ist eine Geheimorganisation namens Pantheon, die auffällig gut ausgestattet ist und hervorragend ausgebildete Soldaten in den Kampf schickt. Wer steckt hinter Pantheon? Das ist die Frage, der man nach und nach auf die Schliche kommt. Die Missionen führen einen in eine Kleinstadt am Mittelmeer, nach Washington D.C. und in die irakische Wüste. Letztere Location ist eine Besonderheit, da man hier in einer offenen Umgebung agiert und wahlweise die Hauptziele direkt angeht oder zuerst die Nebenaufträge erfüllt. Auch in den anderen Missionen gibt es minimal mehr Freiheit als sonst in Call of Duty, einige Aufträge sind zudem in mehrere Abschnitte unterteilt. Es gibt sowohl Kampfeinsätze mit Dauerfeuer als auch Schleichmissionen. Doch keine Sorge: Ballern führt nie zu einem Abbruch. Zwischen den einzelnen Missionen gibt es Besprechungen in einem abgelegenen Landhaus in Bulgarien. Dort kann man außerdem den körperlichen Zustand, die Waffen und weitere Ausrüstung verbessern. Dazu benötigt man aber Geld, welches man in den abwechslungsreichen Locations findet. Es gibt vier Schwierigkeitsgrade, man kann jederzeit wechseln. Die Kampagne des von Treyarch entwickelten Spiels wirkt technisch sehr ausgereift, Fehler sind uns von kleineren Animationsproblemchen und Ähnlichem abgesehen nicht aufgefallen. Die Grafik wirkt stimmig, nur die irakische Wüste fällt sichtlich mit ihrer kargen Landschaft ab. Der Soundtrack, die Soundeffekte und die deutsche Synchronisation können sich hören lassen. Call of Duty: Black Ops 6 ist zum Kauf für Xbox One und Series X/S, PlayStation 4 und 5 und Windows-PC (Steam, Battle.net und Microsoft Store) erhältlich, der Preis liegt bei 63,90 Euro für die Standardausgabe. Alternativ gibt es das Spiel in den Spieleabos PC Game Pass (rund 12 Euro/Monat) und Xbox Game Pass Ultimate (rund 18 Euro/Monat).

Der Multiplayer


Seien wir ehrlich: Die meisten von euch holen sich den neusten CoD-Teil wegen dem actionreichen Mehrspieler-Part. War Raven für die Kampagne zuständig, hatten beim Multiplayer die Entwickler von Treyarch das Sagen - und das merkt man! Der Fokus liegt nämlich endlich wieder komplett auf dem pfeilschnellen Schlagabtausch "Sechs-gegen-Sechs". Treyarch verzichtet dankenswerterweise auf Experimente mit großen Karten und Battlefield-ähnlichen Modi, die am Ende eh kaum jemand spielt. Stattdessen ist die Entwicklungszeit komplett in die klassischen Modi und 16 neue Maps geflossen, von denen kaum eine wirklich enttäuscht. Die Schauplätze sind zwar spürbar kleiner als bei MW2 und 3, dafür aber dichter und teils schlüssiger entworfen. Launig ist auch der neue Modus "Abschussbefehl". Hier ist immer eine Person im Team das Hochwert-Ziel, gepunktet wird, wenn man den gegnerischen VIP umnietet, während der eigene möglichst lange am Leben bleibt. Das Ziel trägt Panzerung und kann wiederbelebt werden. Besonders viel Lob gibt es dieses Jahr für die kleineren, aber feineren Maps. Man schießt auf Schnee-Karten (Vorkuta), in einem Palast (Vault) sowie dem Safe-House aus der Kampagne (Payback). Neben den klassischen Maps existieren zudem vier Strike-Karten, die vor allem für Zwei-gegen-Zwei-Gefechte gedacht sind. Technisch gibt es, bis auf ein paar seltene Lags, nichts zu bemängeln. Das eigentliche Highlight des Multiplayers ist aber die hervorragende Bewegungsmechanik. Egal ob Laufen, Zielen, taktischer Sprint oder Schießen: alles fühlt sich knackig und wunderbar direkt an. Die Zielhilfe mit dem Controller scheint in diesem Jahr etwas reduzierter zu sein als zuletzt. Zudem ist die Time-To-Kill bei Black Ops traditionell etwas höher als in anderen Unter-Serien. War zudem zuletzt das Slide-Cancelling die Bewegungs-Wunderwaffe von MW3, setzt Treyarch hier noch einen drauf. Es gibt jetzt nämlich omnidirektionale Sprünge aus dem Sprint. Genau wie bei Max Payne wirft sich die Spielfigur per Tastendruck aus der vollen Bewegung auf den Bauch, die Seite oder den Rücken. Das macht echt Spaß! Ein weiterer Pro-Punkte von Black Ops 6: die Menüs sind endlich wieder übersichtlich gestaltet bzw. aufgebaut. Killstreaks, Waffen-Loadouts, der Waffenschmied und die Tarnungen sind schnell und nachvollziehbar erreichbar. Alles ist da, wo es hingehört, Waffenteile können übersichtlich ausgewählt und Lackierungen störungsfrei angebracht werden. Zudem hat der verstreute Freischalt-Wahnsinn der jüngeren CoD-Vergangenheit ein Ende. Bei Black Ops 6 schaltet jede Waffe über rund 50 Level ihre eigenen Anbauteile und Modifikationen frei. Lackierungen werden pro Waffentyp mit einer einzigen Herausforderung verfügbar - und auch die Freischaltung neuer Knarren, Perks und Gadgets findet linear über das eigene Level statt.

Der Zombie-Modus


Das Open-World-Experiment von MW3 ist Geschichte. Zumindest zum Teil. So bleibt zwar das Konzept einer offenen Welt, erhalten, diese ist aber deutlich kleiner als zuvor. Die beiden Karten Liberty Falls und Terminus inszenieren die Zombie-Action auf kompakten Abschnitten, die zu Beginn durch Laserzäune begrenzt sind. Diese werde im Verlauf einer Runde durch die Spieler und Spielerinnen geöffnet, sodass sich am Ende eine offene Karte ergibt, die auch komplett bespielt werden muss. Dabei ändert sich am Grundkonzept eigentlich wenig: Alleine oder im Viererteam zieht man in den Kampf gegen die Zombies. Für jeden erledigten Hirntoten gibt es Geld, das man an speziellen Stationen gegen Waffen, Munition, Figuren-Upgrades oder sonstige Aufwertungen einsetzen kann. Die Zombies stürmen in Wellen auf das Spielfeld, sind aber eigentlich nur ärgerliches Hindernis. Pro Karte gibt es eine Story samt Questreihe, die es zu absolvieren gilt. Die Untoten werden gleichzeitig mit jeder neuen Welle etwas härter zu killen. Die für die Quest nötigen Aktionen sind versteckt und können im Grunde nur zufällig entdeckt werden. Allerdings wird es in Zukunft auch einen geführten Modus geben, der die Haupt-Quests der Karten spielbarer machen wird. Alle paar Runden gibt es die Möglichkeit, einen Exfil-Heli zu rufen. Dann wird die Runde vorzeitig beendet und es gibt Bonus-XP. Der Zombie-Modus hat eigene Waffen-Lackierungen und vor allem eigene Loadouts. So gibt es Upgrade-Kaugummis, die man sich aus Automaten ziehen kann. Im Menü stellt man sich vorher ein Set der in unterschiedlichen Seltenheitsstufen verfügbaren Süßigkeiten zusammen. Nach jeder Runde hat man die Chance ein zufälliges Kaugummi zu erhalten.

Fazit & Wertung

Christoph meint: Ein richtig starker Call of Duty Teil!

Wow! Nach der richtig schwachen Neuauflage der beliebten Modern Warfare Trilogie hat mich Black Ops 6 vollends überzeugt. Die knapp 10 Stunden „lange“ Kampagne wurde nicht nur spektakulär in Szene gesetzt, sondern bietet auch massig Abwechslung. Besonders der Mix aus Stealth- und Actionszenen ist den Entwicklern super gelungen - bitte in Zukunft diese (Kampagnen-)Qualität beibehalten! Ebenfalls ein kleines Highlight ist der Zombie-Modus, der wieder „back to the roots“ geht und für einige adrenalingeladene Stunden sorgt. Und: Ohne viel Schnick-Schnack ballert sich Black Ops 6 zurück an die Spitze der Multiplayer-Shooter! Treyarch hat hier -fast- alles richtig gemacht: das neue Movement ist sehr spaßig, die zahlreichen Maps wurden clever designt und endlich sind auch wieder die Menüs übersichtlich gestaltet. Auch der neue Modus „Abschussbefehl“ weiß zu gefallen. Fassen wir also zusammen: Dieses Jahr können CoD-Fans bedenkenlos zugreifen!

90%
Grafik
90
Sound
90
Bedienung
90
Spielspaß
91
Atmosphäre
90
Multiplayer
92
Preis/Umfang
90
Richtig gut
  • schicke Licht- und Schatteneffekte
  • flüssige Animationen
  • abwechslungsreiche Locations
  • top Soundkulisse
  • sehr gute Synchronsprecher
  • tolles Spielgefühl
  • jede Menge Abwechslung durch unterschiedliche Missionstypen
  • nahezu perfektes Pacing
  • Waffen- und Bewegungsgefühl nahe der Perfektion (MP)
  • sehr gute Time to Kill (MP)
  • vielfältige Ausrüstungs- und Waffen-Möglichkeiten (MP)
  • gut durchdesignte Maps (MP)
  • (endlich wieder) übersichtliche Menüs (MP)
  • alle wichtigen Spielmodi sowie Hardcore mit an Bord (MP)
  • neuer Modus Abschussbefehl macht Spaß (MP)
  • launiger Zombie-Modus
Verbesserungswürdig
  • kleine Logiklücken in der Handlung
  • seltene Grafikfehler
  • kleinere Fehler im Netzcode (MP)
  • keine wirklich neuen Spielmodi (MP)
Anforderungen
PC MINDESTANFORDERUNGEN:
• Betriebssystem: Windows® 10 64-Bit (neuestes Update)
• Prozessor: AMD Ryzen™ 5 1400 oder Intel® Core™ i5-6600
• Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
• Grafik: AMD Radeon™ RX 470, NVIDIA® GeForce® GTX 960 oder Intel® Arc™ A580
• DirectX: Version 12
• Netzwerk: Breitband-Internetverbindung
• Zusätzliche Anmerkungen: SSD mit 128 GB freiem Speicherplatz zum Start

• Microsoft Xbox One (X) Konsole
• Sony PlayStation 4 (Pro) Konsole
• Microsoft Xbox Series X|S Konsole
• Sony PlayStation 5 Konsole
Getestet für
PC
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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