Call of Duty: Black Ops 3 - Test/Review (+Testvideos)
In den letzten Jahren hat Entwicklerteam Treyarch immer wieder überzeugende Call-of-Duty-Ableger programmiert.
Von Christoph Miklos am 12.11.2015 - 03:05 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Activision Blizzard

Entwickler

Treyarch

Release

06.11 2015

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

49,90 Euro

Media (13)

Modern Advanced Duty

In den letzten Jahren hat Entwicklerteam Treyarch immer wieder überzeugende Call-of-Duty-Ableger programmiert. Was wir dieses Jahr erwarten dürfen, könnt ihr in unserem ausführlichen Testbericht nachlesen!
Zukunftskrieg
Bereits die Kampagne beinhaltet zwei Neuerungen. Anstatt wieder jemanden aus dem Mason-Clan zu verkörpern oder andere relevante Personen aus dem Umfeld, erstellt man in Black Ops 3 einen eigenen Soldaten. Die Gestaltungsmöglichkeiten fallen aber arg minimalistisch aus: Man kann lediglich das Geschlecht und eine vorgefertigte Kopfschablone auswählen. Darüber hinaus ist es möglich, die gesamte Kampagne kooperativ zu erleben. Den letzten Koop-Modus gab es in Call of Duty: World at War (2008). Das Gameplay funktioniert auch im kooperativen Spielmodus einwandfrei. Die relativ großen Schlachtfelder bieten einen bunten Mix aus Nah- und Fernkampfsituationen. Zwar ist die KI bei weitem nicht die klügste, trotzdem wird es mit jedem weiteren Spieler, der die Sitzung beitritt, anspruchsvoller. Das liegt daran, dass sich die Gegner auf die neue Situation und die Art und Weise, wie man spielt, einstellen. Nur wenn Zwischensequenzen die Action für einen kurzen Moment unterbrechen, leidet die Atmosphäre etwas. Wer als Erstes den nächsten Checkpoint erreicht, löst die Sequenz aus. Alle anderen werden zum Vordermann teleportiert. Keine elegante Lösung, aber den Entwicklern war es wichtig, dass der Spielfluss nicht unterbrochen wird.
Die -verwirrende- Story fassen wir knapp mit den Worten zusammen: Wir sollen eine Person ausmachen, die für einen gigantischen Daten-Leak der CIA verantwortlich ist. Die Suche nach der Zielperson führt einen an verschiedene Schauplätze. In Singapur kämpfen wir in überfluteten Straßenschluchten, in Ägypten befinden wir uns mitten in einem Bürgerkrieg wieder und sogar der Zweite Weltkrieg muss erneut herhalten. Das große Finale findet in Zürich statt, wo wir mit einem schwachen Ende „belohnt“ werden. Viele Fragen bleiben leider unbeantwortet. Immerhin: Im neuen Safe House werden zumindest ein paar Sachen dank Data Vault aufgeklärt.
Superkräfte
Das Safe House lässt sich auch dazu nutzen, das Loadout anzupassen oder die eigenen Cyber-Core-Spezialfähigkeiten freizuschalten. Insgesamt gibt es drei Kategorien mit unterschiedlichen Fertigkeiten, mit denen man sich das Leben in der Kampagne einfacher machen kann. Im Trainings-Simulator kann man die neuen Fähigkeiten testen - im Waffenlabor werden neue Wummen zusammengebastelt.
Zombies
Sobald man die Kampagne beendet hat, schaltet man den Nightmare-Modus frei. Dabei handelt es sich um eine komplett neue Kampagne, in der man die Missionen in einer anderen Reihenfolge angeht, allerdings mit einer komplett neuen Handlung – und Zombies. Somit ergibt sich eine Gesamtspielzeit von gut 20 Stunden (für beide Kampagnen-Modi). Der „echte“ Zombie-Modus
Auch der eigentliche Zombie-Modus, der unter dem Namen „Shadows of Evil“ läuft, ist wieder am Start. Man schlüpft in die Polygonhaut bekannter Schauspieler wie Ron Perlman oder Jeff Goldblum. Der Spielmodus gibt sich wie schon in den Jahren zuvor überaus sperrig. Um erfolgreich zu sein und die gut versteckte Story komplett aufzudecken, muss man zahlreiche Dinge erledigen, die einem das Spiel aber nur vage vorgibt. Alternativ kann man auch einfach nur die Zombiewellen wegballern. Die neue Stadt namens Morg City ist verwinkelt und verschachtelt. Die neuen Objekte, wie zum Beispiel der Kaugummiautomat, sind nicht selbsterklärend. Erfreulich: Das Film-Noir-Szenario der 40er-Jahre weiß zu gefallen.
Testvideo zum Singleplayer

Der Multiplayer
Das Herzstück von Call of Duty ist und bleibt der Mehrspieler-Part. Der umfangreiche Multiplayermodus bietet Team Deathmatch, Uplink, Capture the Flag und mehr. Elemente wie das Pick-10-System hat Treyarch beibehalten, größte Neuerung sind die Spezialisten - letztlich steckt dahinter ein Klassensystem mit leicht übernatürlich anmutenden Spezialfähigkeiten wie partieller Unverwundbarkeit, Blitzen und Energiewellen. Im Multiplayermodus wie in der Kampagne können wir übrigens ein paar neue Bewegungsmöglichkeiten verwenden, etwa das Laufen an Wänden, was ziemlich gut umgesetzt ist.
Neu sind auch die Cryptokeys, die man sich in Onlinepartien erspielt und auf dem Schwarzmarkt gegen Kisten eintauscht. Darin befindet sich kosmetischer Loot. So schaltet man neue Skins für Waffen oder Charaktere frei oder erweitert das Repertoire an Sticheleien, die man am Ende eines jeden Matches dem Gegner zeigt, wenn man möchte.
Positiv erwähnenswert sind auch die zahlreichen Maps. Die sind nicht nur designtechnisch toll ausgearbeitet, sondern bieten in diesem Jahr auch weniger Ecken zum Campen und strotzen generell vor vielen interessanten Punkten. Auch ist es erstmals möglich in der Serie, aus dem Wasser heraus anzugreifen.
Season-Pass und Mod-Support
Der Season Pass kostet 50 Euro, er soll vier Downloaderweiterungen mit Multiplayerinhalten enthalten, darunter Neuauflagen beliebter Maps aus World of War und früheren Black Ops. Die DLCs sind für die Playstation 4 zuerst verfügbar, für Xbox 360 und PS3 hingegen gar nicht.
PC-Spieler bekommen mehrere „Extras“ spendiert: Laut Activision sollen Windows-Soldaten wohl Anfang 2016 die Möglichkeit bekommen, Multiplayerkarten und Spielmodi selbst zu erstellen. Zudem sollen Unranked-Dedicated-Server-Dateien integriert werden, so dass Spieler modifizierte Inhalte spielen können, wo sie wollen. Auch ein Unranked-Server-Browser soll noch bereitgestellt werden.
Testvideo zum Multiplayer

Technik
Der grafische Sprung von Black Ops 3 ist, trotz schicker CGI-Videos, gering ausgefallen. Es gibt zwar ein abwechslungsreiches Leveldesign, Ragdoll-Effekte (endlich keine vorgefertigten Sterbeanimationen mehr!) und ein paar neue Lichtspielerein, doch im Bereich der Texturen und Details hat sich wenig bis gar nichts getan. Es wird langsam wirklich Zeit, dass Call of Duty eine komplett neue Engine spendiert bekommt. Darüber hinaus sind wir stark enttäuscht von der schlechten Optimierung der PC-Version. Selbst mit einem potenten Rechenknecht kommt es immer wieder zu FPS-Einbrüchen. Hier muss der Entwickler schleunigst nachbessern! Bei der Soundkulisse gibt es wenig zu meckern, außer dass die deutsche Vertonung nicht lippensynchron ist.

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