Azio Retro Classic - Test/Review
Der hierzulande noch recht unbekannte Hersteller Azio präsentiert mit der „Retro Classic“ eine Tastatur im „Oldskool“-Design mit mechanischen Schaltern und anpassbarer Beleuchtung.
Von Christoph Miklos am 14.11.2018 - 04:56 Uhr

Fakten

Hersteller

Azio

Release

September 2018

Produkt

Tastatur

Preis

199,90 Euro

Webseite

Media (11)

Einleitung & Datenblatt

Einleitung
Der hierzulande noch recht unbekannte Hersteller Azio präsentiert mit der „Retro Classic“ eine Tastatur im „Oldskool“-Design mit mechanischen Schaltern und anpassbarer Beleuchtung. Wir haben das schicke Eingabegerät auf den Prüfstand geschickt. Über Azio
As tastemakers for tomorrow, our mission is to reinvent the art of peripherals. These are the instruments that can make a positive impact to the creatives and doers of today. By using unconventional methods, we explore product innovation through the integration of premium materials, intuitive functions, and exclusive designs. The result is a collection of peripherals thoughtfully curated for the modern lifestyle and living space. Let us add a stroke of inspiration to your life while you redefine the world through your dreams and aspirations.
Datenblatt
• Stromversorgung: USB-Kabel • Switch Typ: Kailh Blue • Layout: Deutsch • Abmessungen: 455 x 147 x 40 mm • Farbe: Schwarz mit echtem Leder/Weiß mit echtem Leder/Schwarz Bronze mit echtem Leder/Schwarz mit Holz • Beleuchtung: Warmweiß/Kaltweiß • Kabellänge: 1,8 m • Gewicht:1,6 kg • Alle Tasten einzeln abnehmbar
Preis: 200 Euro (Stand: 14.11.2018)
Testplattform
• Mainboard: ASUS ROG Zenith Extreme • Prozessor: AMD Ryzen Threadripper 1950X @ 16x 4,0 GHz • Arbeitsspeicher: Ballistix Elite DIMM Kit 32GB, DDR4-3000 • Grafikkarte: Inno3D GeForce GTX 1080 Ti iChill X4 Ultra • Prozessorkühler: Enermax LiqTech TR4 240 • Netzteil: Seasonic Snow Silent 1050W • Soundkarte: Creative Sound BlasterX AE-5 • Festplatten: Toshiba OCZ RD400 512GB, M.2 • Gehäuse: be quiet! Dark Base Pro 900 • Betriebssystem: Windows 10 Home 64-Bit • Monitor: LG Electronics 34UC79G-B • Zimmertemperatur: ca. 21°C
• Sonstiges: diverse Computerspiele (Genre: Taktik, MMO und Shooter)

Verarbeitung & Schalter

Verarbeitung
Die Azio Tastatur misst 455x40x147 mm (B x H x T; Full-size-Layout) und bringt knapp 1.6 Kilogramm auf die Waage. Der robuste Zink-Aluminium Rahmen ist mit satiniertem Kupfer überzogen, während die Oberfläche aus feinem italienischen Leder besteht. Die einzeln angebrachten Sechskantschrauben unterstreichen den industriellen Vintage-Look und sorgen für zusätzliche Stabilität. Die Verwindungssteifheit der Tastatur gibt keinerlei Anlass zur Kritik, hier knarzt oder wackelt nichts. Die runden Tastenkappen wurden vollständig aus transluzentem ABS-Kunststoff gefertigt und mit einer weißen Oberflächenbeschichtung versehen, aus der die Beschriftung im Anschluss ausgeschnitten wurde (Laser-cut-Verfahren). Die freistehenden Tasten erleichtern die Reinigung der Tastatur. Auch lässt sich der Neigungswinkel des Eingabegerätes verstellen. Eine Antirutschbeschichtung an den runden Füßen an der Unterseite des Keyboards sorgen für einen guten Halt. Das textilummantelte Datenkabel kommt mit einer ausreichenden Länge von 1.8 Metern daher. Verarbeitungsmängel konnten wir an unserem Testmuster nicht feststellen.
Technik und Kailh Blue Switches
Das Besondere an der Tastatur ist der bei jeder einzelnen Taste nicht über eine elektronische Folie, sondern über einen mechanischen Mikroschalter (Kailh Blue) weitergegebene Tastendruck. Der Tastenhub liegt bei zwei Millimeter - der aufzuwendende Tastendruck kommt auf 50 Gramm. Laut Hersteller besitzen die Schalter eine Lebensdauer von 50 Millionen Anschlägen. Die Kailh Blues sind vor allem für Vielschreiber ausgelegt. Ähnlich wie bei den Cherry MX Browns wird bei zwei Millimeter ein spürbares Feedback erzeugt, zusätzlich löst der Schalter aber ein markantes Klickgeräusch aus. Die Wahl der Schalter passt perfekt zum „Schreibmaschinenstil“.

Ausstattung & Praxis

Ausstattung
Die Tastenmatrix der Tastatur ist so konstruiert, dass Ghosting-Effekte komplett unterbunden werden und unendlich viele Tasten gleichzeitig gedrückt werden können (N-Key Rollover). Bei der Ausstattung hält sich unser Testmuster zurück: Es gibt einige Multimedia-Funktionen (Tastendoppelbelegung) und eine anpassbare Tastenbeleuchtung (Weiß). Dedizierte Media- oder Makrotasten sowie eine Software sucht man bei diesem Keyboard vergebens. Auch auf zusätzliche Anschlussmöglichkeiten muss verzichtet werden. Die AzioTastatur wurde automatisch unter Windows 7, 8.1 und 10 erkannt.
Praxis
Das Tippen auf der Azio Retro Classic macht als Vielschreiber Spaß - vor allem wenn man auf einen „knackigen“ und lauten Tastenanschlag steht (das frühe 19. Jahrhundert lässt grüßen). Für Zocker dürfte die Tastatur weniger interessant sein. Worauf man sich ebenfalls bei der Tastatur einstellen muss: Es gibt einen leichten Nachhall beim Schreiben. Preis und Verfügbarkeit
Die Azio Retro Classic ist ab sofort im Handel erhältlich. Der Preis beträgt knapp 200 Euro (Stand: 14.11.2018).

Fazit & Wertung

Christoph meint: Coole und teure Vintage-Tastatur!

Die Azio Retro Classic ist eine sehr spezielle Tastatur. Das „coole“ Vintage-Design in Kombination mit der schicken weißen Beleuchtung ist ein absoluter Hingucker. Darüber hinaus wissen auch die modifizierten Kailh Blues zu überzeugen - vor allem als Vielschreiber wird man die „clicky“-Switches lieben. Bei der Verarbeitungsqualität und Rutschfestigkeit hat man sich ebenfalls keine Patzer erlaubt. Der Verkaufspreis von knapp 200 Euro ist zwar kein Schnäppchen aber „Exklusives“ hat halt immer seinen Preis.

80%
Verarbeitung
10
Anschlag
9
Extras
8
Preis
6
Richtig gut
  • top Verarbeitung (stabiles Gehäuse)
  • cooles Vintage-Design
  • weiße und anpassbare Beleuchtung
  • hohe Rutschfestigkeit
  • präziser und taktiler Anschlag
  • langes, flexibles und abnehmbares Datenkabel (USB-Typ-C)
  • anpassbare, weiße Beleuchtung
  • Multimediafunktionen (Tastendoppelbelegung)
  • für (Viel)Schreiber gut geeignet
Verbesserungswürdig
  • hoher Preis
  • keine Handballenauflage
  • maue Ausstattung (keine Software, Makros, dedizierte Mediatasten oder Anschlussmöglichkeiten)
  • lauter Schalter mit Nachhall
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

Kommentar schreiben