A Plague Tale: Requiem - Test/Review
Entwicklerteam Asobo Studio hat 2019 mit A Plague Tale - Innocence ein mehr als gutes Adventure abgeliefert. Die Fortsetzung „Requiem“ soll in vielen Aspekten, zum Beispiel in Sachen Technik, noch eine Schippe drauflegen.
Von Christoph Miklos am 19.11.2022 - 18:45 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox Series S

Xbox Series X

PlayStation 5

Switch Lite

Switch

PC

Publisher

Focus Entertainment

Entwickler

Asobo Studios

Release

17.10 2022

Genre

Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

16

Webseite

Preis

ab 49,90 Euro

Media (14)

Die Ratten sind zurück


Entwicklerteam Asobo Studio hat 2019 mit A Plague Tale - Innocence ein mehr als gutes Adventure abgeliefert. Die Fortsetzung „Requiem“ soll in vielen Aspekten, zum Beispiel in Sachen Technik, noch eine Schippe drauflegen. Ob das gelungen ist?

Rattenplage geht in die nächste Runde


Requiem spielt sechs Monate nach den Geschehnissen des Vorgängers und ist im Südfrankreich des 14. Jahrhunderts angesiedelt. Eine Rückblende gibt es leider nicht, daher sollte man Teil 1 gespielt haben, da es ansonsten zu Verständnisproblemen kommen könnte. Die meiste Zeit über steuert man das junge Mädchen Amicia aus der Schulterperspektive durch sehr lineare Level. Ab und an laden auch halboffene Areale zum Erkunden bzw. Durchqueren ein. Das Ziel ist schnell erklärt: Lebendig von A nach B zu gelangen - egal wie. Manchmal reicht ein schneller Sprint, um in das nächste, sichere Areal zu gelangen. Meist muss man aber schleichend vorgehen: Zum Beispiel duckend im hohen Gras an den Wachen vorbei. Zusätzlich können die Soldaten auch durch einen Steinwurf oder sonstige Aktionen abgelenkt oder ausgetrickst werden. Brutaler kann es ablaufen, wenn eine Wache keinen Helm trägt. Dann kann Amicia nämlich per Steinschleuder, die unendlich Munition besitzt, tödliche Kopfschüsse verteilen. Sobald die Gegner aber behelmt sind, wird es komplizierter. Im Spielverlauf findet man eine Armbrust sowie Messer - beides Neuerungen, die es im ersten Teil nicht gab. Allerdings wird Requiem auch dadurch nicht zum Actionspiel. Das Messer etwa kann man nur einmal verwenden, und man braucht es fast immer unmittelbar, nachdem man es gefunden hat. Eine weitere Möglichkeit die effektiv gegen Feinde hilft: Ratten. Im Verlauf der Kampagne werden die Nagetiere immer wichtiger und sind stellenweise in einem enorm großen Schwarm unterwegs. Allerdings haben die Biester eine Schwäche, sie scheuen nämlich Feuer und Licht. Solange man also in der Nähe einer Lampe bleibt, ist man sicher. Das kann man sich zunutze machen: Schießt man per Steinschleuder die Fackel eines Feindes aus, wird dieser ganz schnell von den Viechern verspeist. Danach zündet man per Feuerstein eine Lampe in der Nähe an und kann sicher voranschreiten. In diesen teils längeren Sequenzen geht es nicht so sehr um Reflexe oder Genauigkeit, sondern um das Erkennen eines möglichen Weges. An der Werkbank können wir unsere Bewaffnung verbessern. Darüber hinaus kann man Alchemie per Handwurf, Armbrust und in Krügen verwenden. Es gibt einige nützliche Effekte:
• Steine bzw. Bolzen (zum Ablenken und Töten) • Ignifer (Feuer) • Extinguis (Pulver, das Feuer löscht) • Teer (vergrößert brennbaren Bereich, verstärkt Feuer) • Odoris (lockt Ratten an)
Die dafür benötigten Reagenzien findet man zuhauf in der Spielwelt.

Rätsel und Technik


In der knapp 15 Stunden langen Geschichte gibt es auch ein paar Rätsel, bei denen man Gegenstände oder Symbole richtig zuordnen muss. Schade nur, dass diese Einlagen extrem simpel sind. Wirklich schwierig oder herausfordernd ist A Plague Tale Requiem nie. Kommen wir zur Technik. Das Entwicklerteam setzt auf eine hauseigene Engine, die über weite Strecken eine mehr als hübsche Grafik abliefert. Vor allem die zahlreichen Locations wurden mit viel Liebe zum Detail umgesetzt. Besonders gelungen ist die Darstellung der Figuren, sowohl was das Aussehen der Gesichter betrifft als auch die Animationen - stellenweise sieht das schon sehr wie gefilmt aus. Gelegentliche Grafik- und Clippingfehler fallen nur bedingt auf. Was hingegen auffällt: die nicht optimale Performance. Oftmals kommt es zu heftigen Rucklern, vor allem dann, wann ein großer Schwarm an Ratten auf dem Bildschirm auftaucht. Die PC-Version ist besonders hardwarehungrig: 4K mit mehr als 60 Bildern pro Sekunde ist derzeit nur mit einer brandneuen NVIDIA GeForce RTX 4090 Grafikkarte möglich. A Plague Tale - Requiem ist für Windows-PC (Steam/Epic Games Store/Gog.com), PlayStation 5 und Xbox Series X|S erhältlich. Das Spiel ist ab Veröffentlichung in den Spieleabos Xbox und PC Game Pass enthalten. Es gibt auch eine Version für Nintendo Switch, die aber nicht nativ läuft, sondern über Cloud Gaming.
Die deutsche Sprachausgabe wirkt professionell, allerdings klingen die Sprecher mit der ebenfalls verfügbaren englischen Tonspur wesentlich engagierter und passender zum Szenario. Multiplayer oder Mikrotransaktionen gibt es nicht.

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