ASUS Rampage IV Extreme Mainboard - Test/Review
Nach dem ausführlichen Testbericht zum Intel Core i7-3960X Prozessor (Link zum Testbericht) folgt nun das erste Review zu einem Mainboard auf Basis des X79 Chipsatzes - das Gaming und Overclocking-Board ASUS Rampage IV Extreme.
Von Christoph Miklos am 06.12.2011 - 02:15 Uhr

Einleitung, Datenblatt, Testsystem

Einleitung
Nach dem ausführlichen Testbericht zum Intel Core i7-3960X Prozessor (Link zum Testbericht) folgt nun das erste Review zu einem Mainboard auf Basis des X79 Chipsatzes - das Gaming und Overclocking-Board ASUS Rampage IV Extreme.
Über ASUS
Die marktführende Rolle von ASUS innerhalb der Mainboard-Industrie basiert auf dem hohen Innovationsanspruch des Unternehmens. Als vielfach ausgezeichneter Mainboard-Hersteller hat das Unternehmen seit seiner Gründung im Jahr 1989 mehr als 420 Mio. Mainboards verkauft und die Branche mit zahlreiche Neuerungen geprägt, die heute als Industriestandards gelten. Jüngstes Beispiel sind neben Core Unlocker, Disk Unlocker und Protect 3.0 die weltweit ersten Dual Intelligent Prozessoren. Durch die Kombination der TPU (TurboV Processing Unit) mit der EPU (Energy Processing Unit) garantiert die Dual Intelligent Processors Technologie eine systemumfassende Optimierung von Leistung und Energieverbrauch und sorgt somit für ein besseres, kosteneffizienteres Nutzererlebnis.
Datenblatt
• Intel X79
• Speicherslots: 8x DDR3
• Erweiterungsslots: 1x PCIe 3.0 x16, 3x PCIe 3.0 x16 (elektrisch nur x8), 1x PCIe 3.0 x16 (elektrisch nur x0), 1x PCIe 2.0 x1
• Anschlüsse extern: 4x USB 3.0 (ASMedia), 8x USB 2.0, 2x eSATA 6Gb/s (ASMedia), 1x Gb LAN, 7.1 Audio (ALC898), 1x PS/2 Combo
• Anschlüsse intern: 4x USB 3.0 (ASMedia), 4x USB 2.0, 2x SATA 6Gb/s RAID 0/1/5/10 (X79), 2x SATA 6Gb/s (ASMedia), 4x SATA II RAID 0/1/5/10 (X79), 1x CPU-Lüfter PWM, 7x Lüfter PWM
• Besonderheiten: E-ATX, All solid capacitors, ATI CrossFireX (x16/x16 oder x16/x8/x16 oder x16/x8/x8/x8), nVIDIA 4-Way SLI (x16/x16 oder x16/x8/x16 oder x16/x8/x8/x8), Diagnostic LED, UEFI, Bluetooth
Testsystem
• Mainboard: ASUS Rampage IV Extreme und Gigabyte G1.Assassin2 • Prozessor: Intel Core i7-3960X @ 3.3 GHz (Standard) • Grafikkarte: NVIDIA GeForce GTX 580 • Arbeitsspeicher: Kingston HyperX Genesis KHX2133C11D3K4/16GX • Prozessorkühler: EKL Alpenföhn Himalaya • Netzteil: Cooler Master GX750 • Festplatte: Mushkin Enhanced Chronos deluxe 120GB • Betriebssystem: Windows 7 Home Premium 64-Bit

Der X79 Chipsatz im Detail

Während auf der Vorgängerplattform noch ein QPI (QuickPath Interconnect) zur Verbindung der CPU mit dem Chipsatz zum Einsatz kam, verwendet Intel nun ein DMI-Interface wie bei den normalen Desktop-Modellen. Früher wurde das DMI-Interface bereits zur Verbindung zwischen North- und Southbridge verwendet. Intel hat den DMI allerdings auf 20 GB/s beschleunigt, um den Bedürfnissen einer schnellen Verbindung gerecht zu werden.
Vom Prozessor selbst zur Verfügung gestellt werden 40 PCI-Express-Lanes, die theoretisch dazu in der Lage sind 8 GT/s zu leisten, was den PCI-Express-3.0-Spezifiaktionen entsprechen würde. Da Intel aber keine entsprechende Hardware zur Verfügung steht, um dies zu testen, verzichtet man auf die Erwähnung des expliziten PCI-Express-3.0-Support. Die Mainboardhersteller sind hier etwas offensiver und bewerben ihre Boards ausschließlich mit der entsprechenden Funktionalität.
Über den Chipsatz werden unter anderem acht weitere PCI-Express-2.0-Lanes, sechs SATA-Ports (2x 6 GBit/s, 4x 3 GBit/s), 14x USB 2.0, Intel High Definition Audio und bis zu zwei Gigabit-Ethernet-Ports zur Verfügung gestellt. Die USB-3.0-Anschlüsse müssen weiterhin über Zusatzchips realisiert werden. Erst mit dem Chipsatz zu Ivy-Bridge will Intel den USB-3.0-Support nativ in den Chipsatz integrieren.
Vergleicht man den X79-Chipsatz mit dem P67/Z68, so fallen die Ähnlichkeiten bei den Spezifikationen auf - es existieren praktisch keine Differenzen. Entsprechend besteht der einzige Unterschied effektiv im Sockel und dem Prozessor.

Benchmarks

X79 - SiSoft Sandra DhryStone CPU
mehr ist besser
ASUS ROG Rampage IV Black Edition
230 GIPS
ASUS Rampage IV Extreme
228 GIPS
ASUS Rampage IV Formula
227 GIPS
ASUS Rampage IV Gene
227 GIPS
Gigabyte G1.Assassin2
223 GIPS

X79 - SiSoft Sandra Whetstone FPU
mehr ist besser
ASUS ROG Rampage IV Black Edition
142 GFLOP
ASUS Rampage IV Extreme
141 GFLOP
ASUS Rampage IV Formula
140 GFLOP
ASUS Rampage IV Gene
140 GFLOP
Gigabyte G1.Assassin2
138 GFLOP

X79 - CineBench 11.5
mehr ist besser
ASUS ROG Rampage IV Black Edition
11.62 Pkt.
ASUS Rampage IV Formula
11.6 Pkt.
ASUS Rampage IV Extreme
11.59 Pkt.
ASUS Rampage IV Gene
11.58 Pkt.
Gigabyte G1.Assassin2
11.29 Pkt.

X79 - 3DMark
mehr ist besser
ASUS ROG Rampage IV Black Edition
9141 Pkt.
ASUS Rampage IV Extreme
9136 Pkt.
ASUS Rampage IV Gene
9133 Pkt.
ASUS Rampage IV Formula
9131 Pkt.
Gigabyte G1.Assassin2
9101 Pkt.

X79 - DDR3
mehr ist besser
ASUS ROG Rampage IV Black Edition
18022 MB/s
ASUS Rampage IV Formula
18015 MB/s
ASUS Rampage IV Gene
18013 MB/s
ASUS Rampage IV Extreme
18012 MB/s
Gigabyte G1.Assassin2
17998 MB/s

X79 - USB, SATA & LAN
mehr ist besser
ASUS Rampage IV Extreme
201 MB/s
Gigabyte G1.Assassin2
201 MB/s
ASUS Rampage IV Formula
201 MB/s
ASUS Rampage IV Gene
201 MB/s
ASUS ROG Rampage IV Black Edition
201 MB/s

X79 - Games
1680x1050 - kein AA/AF - mehr ist besser
ASUS Rampage IV Extreme
136 FPS
Gigabyte G1.Assassin2
136 FPS
ASUS Rampage IV Formula
136 FPS
ASUS Rampage IV Gene
136 FPS
ASUS ROG Rampage IV Black Edition
136 FPS

X79 - Bootzeiten Windows 7 64bit
weniger ist besser
ASUS Rampage IV Extreme
14 Sek.
ASUS Rampage IV Gene
14 Sek.
ASUS Rampage IV Formula
13 Sek.
Gigabyte G1.Assassin2
13 Sek.
ASUS ROG Rampage IV Black Edition
13 Sek.

X79 - Temperaturen
weniger ist besser
Gigabyte G1.Assassin2
45 °C
ASUS Rampage IV Formula
41 °C
ASUS Rampage IV Gene
40 °C
ASUS Rampage IV Extreme
39 °C
ASUS ROG Rampage IV Black Edition
37 °C

X79 - Leistungsaufnahme
gesamte System ohne Monitor - weniger ist besser
Gigabyte G1.Assassin2
134 Watt
ASUS ROG Rampage IV Black Edition
131 Watt
ASUS Rampage IV Extreme
118 Watt
ASUS Rampage IV Formula
115 Watt
ASUS Rampage IV Gene
109 Watt

Verarbeitung, Technik, Bios, Preis

Verarbeitung und Layout
Das Mainboard misst das klassische ATX-Format (305 mm × 244 mm). Beim Rampage IV Extreme setzt Hersteller ASUS auf hochwertige Materialien sowie eine saubere Fertigung. Ein besonderes Augenmerk haben die Ingenieure auf die Kondensatoren gelegt, die durch eine strenge Qualitätsprüfung mussten. Generell ist das Layout des ASUS Rampage IV Extreme durchdacht. Einmal mehr praktisch sind beispielsweise die gewinkelten SATA-Anschlüsse sowie die Power- und Reset-Buttons. Das Rampage IV Extreme wurde gar mit einer Debug-Anzeige ausgestattet. Auch bei den PCI-Express x16 Slots gibt es nichts zu beanstanden. Insgesamt gibt es deren fünf wobei es sich bei vieren um solche handelt die mit x16 angesprochen werden können. Gefallen haben uns auch die Spannungsmesspunkte sowie die Möglichkeit die einzelnen PCI-Express x16-Slots per Dip-Switches deaktivieren zu können. Verarbeitungsmängel konnten wir bei unserem Testmuster nicht feststellen. Kleiner Kritikpunkt: Der Aktiv-Lüfter erzeugt unter Last ein hörbares Surren.
Technik
Das Board setzt auf den Intel X79 Chipsatz, der dank Sockel 2011 alle Intel Prozessoren unterstützt. Es bietet ein Quad-Channel-Speicherinterface und unterstützt bis zu vier Grafikkarten im Verbund. Auch die neuen Schnittstellenformate USB 3.0 und SATA 6G sind mit an Bord. Weitere Merkmale des Boards sind SLI/CrossFire-Unterstützung, UEFI-Bios, Gigabit-LAN und sämtliche Features und Overclocking-Möglichkeiten von ASUS Rampage-Mainboards.
Lieferumfang
Das Zubehör ist wirklich sehr üppig ausgefallen. Betreffend den SLI-Brücken erlebt man eine positive Überraschung, denn man findet eine fest Quad- sowie Tripl-SLI-Brücke vor. Hinzu kommen eine normale SLI-Bridge sowie eine CrossFire-Brücke. Sehr gelungen ist auch der neue OC-Key, der ein Overlay über den Bildschirm legen kann, während man seinen Rechner gerade übertaktet.
Preisvergleich
X79 - Preisvergleich (06.12.2011)
günstigste Angebot laut www.geizhals.at - weniger ist besser
ASUS Rampage IV Extreme
326.11 Euro
Gigabyte G1.Assassin2
324 Euro

Fazit und Wertung

Christoph meint: Hammer OC-Board!

Das neue Rampage IV Extreme von ASUS ist ohne Zweifel das Flaggschiff unter den X79-Mainboards - vor allem wenn es um das Thema Overclocking geht. In Kombination mit dem neuen Intel Core i7-3960X entfaltet das Board seine volle Power - sofern man sich dieses sündhaft teure Gespann leisten kann/möchte. Besonders gut gefallen hat der neue OC-Key, welcher Übertaktern einen noch besseren Überblick über das Geschehen gibt. Darüber hinaus ist das Mainboard dank PCIe 3.0-Support und acht Speicherbänken fit für die Zukunft. Lediglich der Aktiv-Lüfter hätte unserer Meinung nach nicht sein müssen. Auch der happige Preis trübt den Gesamteindruck etwas.

90%
Leistung
10
Technik
10
Verarbeitung
10
Bios
9
Ausstattung
9
Preis
5
Richtig gut
  • top Leistung
  • sehr gute Technik (SLI, CrossFire, OC-Key)
  • acht Speicherbänke
  • PCIe 3.0
  • hochwertige Verarbeitung
  • Layout und Design
  • umfangreiches UEFI-Bios
  • viel OC-Potenzial
  • Ausstattung
Verbesserungswürdig
  • aktiver Lüfter unter Load hörbar
  • nur Standard-Onboard-Sound
  • teuer
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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