ASUS ROG Zenith Extreme - Test/Review
Die Anzahl an X399-Mainboards für den neuen AMD Threadripper Prozessor ist überschaubar.
Von Christoph Miklos am 26.09.2017 - 20:15 Uhr

Einleitung & Datenblatt

Einleitung
Die Anzahl an X399-Mainboards für den neuen AMD Threadripper Prozessor ist überschaubar. Viele Hersteller bieten derzeit kaum mehr als zwei Modelle an. ASUSs‘ X399-Flaggschiff heißt „ROG Zenith Extreme“, kostet knapp 530 Euro und bietet eine Luxus-Ausstattung vom Feinsten. Wir haben das Mainboard auf den Prüfstand geschickt. Über ASUS
Die marktführende Rolle von ASUS innerhalb der Mainboard-Industrie basiert auf dem hohen Innovationsanspruch des Unternehmens. Als vielfach ausgezeichneter Mainboard-Hersteller hat das Unternehmen seit seiner Gründung im Jahr 1989 mehr als 420 Mio. Mainboards verkauft und die Branche mit zahlreiche Neuerungen geprägt, die heute als Industriestandards gelten. Jüngstes Beispiel sind neben Core Unlocker, Disk Unlocker und Protect 3.0 die weltweit ersten Dual Intelligent Prozessoren. Durch die Kombination der TPU (TurboV Processing Unit) mit der EPU (Energy Processing Unit) garantiert die Dual Intelligent Processors Technologie eine systemumfassende Optimierung von Leistung und Energieverbrauch und sorgt somit für ein besseres, kosteneffizienteres Nutzererlebnis.
Datenblatt
• Format: E-ATX • Chipsatz: AMD X399 Sockel: TR4 (für Ryzen Threadripper) • RAM: 8x DDR4 (2.666 MHz, mittels OC bis zu 3.200 MHz) Quad-Channel max. 128 GB • Slots: 2x PCIe 3.0 x16 2x PCIe 3.0 x16 (elektrisch x8) Multi-GPU-Konfigurationen: 4-way CrossFireX (16/8/16/8), 4-way SLI (16/8/16/8) 1x PCIe 2.0 x4 1x PCIe 2.0 x1 • Interne Anschlüsse: 6x SATA 6G (RAID 0, 1, 10) 2x M.2 auf M.2-Dimm-Card (M-Key, PCIe 3.0 x4 mit max. 32 Gbit/s, Größen 2242 bis 22110) 1x M.2 (M-Key, PCIe 3.0 x4 mit max. 32 Gbit/s, horizontal, Größen 2242 bis 2280) 1x U.2 (PCIe 3.0 x4 mit max. 32 Gbit/s) 2x USB 3.0 Header (4 Ports) 1x USB 2.0 Header (2 Ports) 1x USB 3.1 Front-Panel-Header 2x CPU Fan Connector (4-pin) 1x High-Amp-Fan-Connector (4-Pin) 1x Wasserpumpen-Connector (4-pin) 2x Chassis Fan Connectors (4-Pin) 2x Thermal-Sensor 2x RGB LED Header 1x TPM Header 4x WaKü-Header 1x Start-Button 1x Slow Boot-Button 1x Retry-Button 1x Slow-Mode-Jumper 1x LN2-Jumper Power/Reset/Front-Audio • Externe Anschlüsse: 2x USB 3.1 (je 1× Typ A und Typ C) 8x USB 3.0 1x Gigabit LAN (Intel I211AT) 1x BIOS-Flashback-Schalter 1x CMOS-Schalter 3x WLAN-Antenne (im Lieferumfang) 1x S/PDIF 1x Audio (7.1 ALC1220) 1x PS/2-Combi-Port (Tastatur / Maus) • Stromversorgung: 1x 24-Pin ATX12V 2x 8-Pin ATX12V • Besonderheiten: integrierte LED-Beleuchtung
Preis: 530 Euro (Stand: 26.09.2017)
Testplattform
• Prozessor: AMD Ryzen Threadripper 1950X • Arbeitsspeicher: Corsair Vengeance LPX DIMM Kit 16GB, DDR4-2800 • Grafikkarte: GeForce GTX 1080 Ti • Prozessorkühler: Enermax LiqTech TR4 240 • Netzteil: Seasonic Snow Silent 1050W • Festplatten: 2x OCZ Vector 180 960GB / Samsung SSD SM961 256GB • Gehäuse: Corsair Graphite Series 760T • Laufwerke: Samsung Blu-ray DVD-/RW • Betriebssystem: Windows 10 Home 64-Bit • Zimmertemperatur: ca. 21°C

AMD X399 Chipsatz

AMD Threadripper nutzt den neuen, großen TR4-Sockel, der ein Ableger des Server-Sockels SP3 für AMDs neue Epyc-CPU-Serie ist. Ebenfalls neu: der X399-Chipsatz. Hierbei handelt es sich um einen minimal angepassten X370-Chip für Sockel AM4. Die Anzahl der Anschlüsse, die über diesen bereitgestellt werden, sind folglich nahezu identisch, die Weiterentwicklung ist in zwei Punkten zu sehen: Die Anzahl der nativen SSD-Anschlüsse wird von 4 auf 8 verdoppelt und zwei native PCIe-3.0-Lanes lassen sich zur Anbindung weiterer SATA-Ports nutzen.

Verarbeitung & Layout

Verarbeitung und Layout
Unser Testmuster kommt im großen E-ATX-Format daher und punktet mit einer schlichten Schwarz/Grau-Optik. Für optische Akzente sorgt die anpassbare Aura-RGB-Beleuchtung (I/O- und M.2-Abdeckung). Beim ROG Zenith Extreme setzt Hersteller ASUS auf hochwertige Materialien sowie eine saubere Fertigung. Ein besonderes Augenmerk haben die Ingenieure auf die Kondensatoren gelegt, die durch eine strenge Qualitätsprüfung mussten. Generell ist das Layout des Boards durchdacht. Einmal mehr praktisch sind beispielsweise die gewinkelten SATA-Anschlüsse. ASUS verbaut auf dem Mainboard acht DIMM-Sockel. Mit aktuellen 16-GB-Speicherkits könnte man so einen mehr als ausreichenden Speicherausbau auf 128 GB schaffen (max. DDR4 - 3.600 MHz (OC)). Um der Problematik einer möglichen Überhitzung entgehen zu können, spendiert der Hersteller werksseitig drei Kühlkörper, welche auch beim Übertakten die Temperaturen der Chips niedrig halten. Darüber hinaus wurde unter dem I/O-Shield ein kleiner 30-mm-Lüfter zur zusätzlichen Kühlung untergebracht. ASUS hat dem Board eine digitale Spannungsversorgung spendiert, die auf 8+2 Phasen zurückgreifen kann (8 Phasen für die CPU; 2 Phasen für die Speicher). Darüber hinaus findet man hochwertige Kondensatoren auf der Platine. Alle vier PCIe-x16-Slots kommen mit der „SafeSlot“-Technik daher. Zur Erklärung: Bei den neuen X399-Boards wirbt ASUS mit dem sogenannten SafeSlot, der vom Hersteller als besonders strapazierfähige Version eines PCIe-Slots mit Metallverstärkung beschrieben wird. Dies soll beim Einsatz von schweren High-End-Grafikkarten potentiell Vorteile bieten. Ebenfalls mit von der Partie: eine passive M.2-Kühlabdeckung.
Der Lieferumfang ist extrem üppig ausgefallen: eine SLI HB Bridge, eine SLI 3-Way sowie eine 4-Way-Bridge. Die ROG DIMM 2 genannte Zusatzkarte für M.2-Datenträger, ein separater Lüfter-Hub der im Gehäuse verbaut werden kann und die ASUS AREION 10 Gbit Netzwerkkarte mit einem massiven Kühlkörper drauf. Auch diverse Kabel (SATA, Q-Connector), Aufkleber und sogar ein Tassenuntersetzer findet man im Lieferkarton.

Technik & Ausstattung

Anschlüsse und Technik
Mit vier PCI-Express-3.0-x16-Slots bietet das ASUS Mainboard SLI- und CrossFire-Support. Die Lanes für die Bereitstellung der PCI-Express-x16-Slots übernimmt dabei die verbaute CPU (64 Lanes). Demnach können zwei installierte Grafikkarten (SLI/CrossFire) auf die kompletten 16 Lanes zugreifen. Ebenfalls verbaut sind: 1x PCIe 2.0 x4, 1x PCIe 2.0 x1, 6x SATA 6G (RAID 0, 1, 10), 2x M.2 auf M.2-Dimm-Card (M-Key, PCIe 3.0 x4 mit max. 32 Gbit/s, Größen 2242 bis 22110), 1x M.2 (M-Key, PCIe 3.0 x4 mit max. 32 Gbit/s, horizontal, Größen 2242 bis 2280) und 1x U.2 (PCIe 3.0 x4 mit max. 32 Gbit/s). Extern findet man: 1x USB-C 3.1 (ASM3142), 1x USB-A 3.1 (ASM3142), 8x USB-A 3.0 und 1x Gb LAN (Intel I211-AT). WLAN 802.11a/b/g/n/ac und Bluetooth 4.1 sind ebenfalls mit von der Partie.
Folgende Anschlüsse findet man intern:
6x SATA 6G (RAID 0, 1, 10) 2x M.2 auf M.2-Dimm-Card (M-Key, PCIe 3.0 x4 mit max. 32 Gbit/s, Größen 2242 bis 22110) 1x M.2 (M-Key, PCIe 3.0 x4 mit max. 32 Gbit/s, horizontal, Größen 2242 bis 2280) 1x U.2 (PCIe 3.0 x4 mit max. 32 Gbit/s) 2x USB 3.0 Header (4 Ports) 1x USB 2.0 Header (2 Ports) 1x USB 3.1 Front-Panel-Header 2x CPU Fan Connector (4-pin) 1x High-Amp-Fan-Connector (4-Pin) 1x Wasserpumpen-Connector (4-pin) 2x Chassis Fan Connectors (4-Pin) 2x Thermal-Sensor 2x RGB LED Header 1x TPM Header 4x WaKü-Header 1x Start-Button 1x Slow Boot-Button 1x Retry-Button 1x Slow-Mode-Jumper 1x LN2-Jumper Power/Reset/Front-Audio
Die externen Anschlüsse in der Übersicht:
2x USB 3.1 (je 1× Typ A und Typ C) 8x USB 3.0 1x Gigabit LAN (Intel I211AT) 1x BIOS-Flashback-Schalter 1x CMOS-Schalter 3x WLAN-Antenne (im Lieferumfang) 1x S/PDIF 1x Audio (7.1 ALC1220) 1x PS/2-Combi-Port (Tastatur / Maus) Features
M.2: Dank M.2-Support können auf dem Board zwei kompakte M.2-SSDs verwendet werden. Die maximale Transferleistung dieser Schnittstelle liegt bei 32 Gigabit pro Sekunde.
Aura Beleuchtung: Anpassbare ROG-Beleuchtung per Software. Verschiedene Beleuchtungsmodi möglich (zum Beispiel pulsierend zum Takt der Musik) und RGB-Farbraum.
Realtek ALC1220/ASUS SupremeFX: Die ASUS-Soundlösung bietet DTS-Support und hochwertige ELNA Kondensatoren. In der umfangreichen Software können zudem zahlreiche Einstellungen vorgenommen und vordefinierte EQ verwendet werden.
ASUS 5-Wege-Optimierung: Mit ein paar Klicks automatische Optimierungen (Overclocking) durchführen.
Weitere Anschlüsse: U.2-Anschluss und separate AREION 10 Gbit Netzwerkkarte.
LiveDash: Das ROG Zenith Extreme ist mit LiveDash ausgestattet, einem integrierten OLED-Display, das individuelle Informationen anzeigt, wie beispielsweise die Systemtemperaturen, CPU-Frequenz, Lüftergeschwindigkeit und Fehlermeldungen.
Bios
Das UEFI BIOS ist eine wahre Wohltat. Neben der Tatsache, dass es sauber strukturiert ist und grafisch ansprechend aufgearbeitet wurde, bietet es auch alle Einstellungsmöglichkeiten, die man sich bei einem Board in diesem Segment wünschen könnte. Für ASUS gehört ein durchdachtes BIOS zum Pflicht-Programm. Preis und Verfügbarkeit
Das ASUS ROG Zenith Extreme ist ab sofort für knapp 530 Euro (Stand: 17.06.2017) im Handel erhältlich.

Cinebench R15

ASUS ROG Zenith Extreme - Cinebench R15
mehr ist besser
ASUS ROG Zenith Extreme
166 Pkt.
Gigabyte X399 Aorus Gaming 7
165 Pkt.

CPU-Z

ASUS ROG Zenith Extreme - CPU-Z
mehr ist besser
ASUS ROG Zenith Extreme
2337 Pkt.
Gigabyte X399 Aorus Gaming 7
2335 Pkt.

7-Zip

ASUS ROG Zenith Extreme - 7-Zip
mehr ist besser
ASUS ROG Zenith Extreme
38 MB/s
Gigabyte X399 Aorus Gaming 7
38 MB/s

Handbrake

ASUS ROG Zenith Extreme - Handbrake
mehr ist besser
ASUS ROG Zenith Extreme
51.36 FPS
Gigabyte X399 Aorus Gaming 7
51.34 FPS

Spiele

ASUS ROG Zenith Extreme - Spiele
1.920 × 1.080 - max. Details + AA - mehr ist besser
ASUS ROG Zenith Extreme
122 FPS
Gigabyte X399 Aorus Gaming 7
122 FPS

Bootzeit

ASUS ROG Zenith Extreme - Bootzeit
Windows 10 64bit - weniger ist besser
Gigabyte X399 Aorus Gaming 7
18 Sek.
ASUS ROG Zenith Extreme
16 Sek.

USB 3.1

ASUS ROG Zenith Extreme - USB 3.1
mehr ist besser
ASUS ROG Zenith Extreme
929 MB/s
Gigabyte X399 Aorus Gaming 7
928 MB/s

SATA

ASUS ROG Zenith Extreme - SATA 6G
mehr ist besser
ASUS ROG Zenith Extreme
555 MB/s
Gigabyte X399 Aorus Gaming 7
555 MB/s

M.2

ASUS ROG Zenith Extreme - M.2
mehr ist besser
ASUS ROG Zenith Extreme
3.369 MB/s
Gigabyte X399 Aorus Gaming 7
3.368 MB/s

Leistungsaufnahme

ASUS ROG Zenith Extreme - Leistungsaufnahme
mehr ist gesamte System ohne Monitor (gerundete Werte) - weniger ist besser
ASUS ROG Zenith Extreme
153 Watt
Gigabyte X399 Aorus Gaming 7
149 Watt

Fazit & Wertung

Christoph meint: DAS X399-Mainboard!

Der Preis für das neue ROG Zenith Extreme ist mit knapp 530 Euro (schon fast) unverschämt teuer - vor allem im Vergleich zu Intels‘ High-End-Plattform X299. Doch für sein Geld bekommt man einiges vom Hersteller ASUS geboten. Da wäre zunächst einmal die extrem hochwertige sowie stabile Verarbeitung. Auch das tolle Layout, die zahlreichen Anschlussmöglichkeiten und die hübsche Beleuchtung sprechen für unser Testmuster. Die Ausstattung (Bluetooth, WLAN, spitzen Netzwerkkarte und Onboard-Soundlösung) und das umfangreiche Bios (ein Traum für Overclocker) lassen ebenfalls keine Wünsche offen. Auch puncto Lieferumfang kann man sich nicht mehr von einem High-End-Mainboard erwarten. Kurz gesagt: Bis auf den Preis gibt es am ROG Zenith Extreme nichts auszusetzen.

100%
Leistung
10
Technik
10
Verarbeitung
10
Bios
10
Ausstattung
10
Preis
7
Richtig gut
  • sehr gute Leistung
  • moderne und ausgereifte Technik
  • zahlreiche Anschlussmöglichkeiten (intern und extern)
  • top Ausstattung (M2, USB 3.1, WiFi, Bluetooth, dedizierte Netzwerkkarte)
  • Kühlkonzept
  • M.2-Passivkühlung
  • interessante Gamer-Features
  • SLI- und CrossFireX-Support
  • top Verarbeitung
  • durchdachtes Layout
  • umfangreiches und übersichtliches UEFI-Bios
  • massig OC-Features
  • anpassbare RGB-Beleuchtung
  • üppiger Lieferumfang
Verbesserungswürdig
  • E-ATX nicht für jedes Gehäuse geeignet
  • Bios-Update Pflicht (ansonsten lauter Lüfter)
  • Preis
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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