inFamous: Second Son - Test/Review
Das Warten hat ein Ende: Das Entwicklerstudio Sucker Punch und Publisher Sony Computer Entertainment bieten uns mit inFamous: Second Son den bereits dritten Teil der erfolgreichen und beliebten Open-World-Action-Serie.
Von Klemens Kastner am 22.03.2014 - 02:49 Uhr

Fakten

Plattform

PlayStation 4

Publisher

Sony

Entwickler

Sucker Punch

Release

21.03 2014

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

ab 59,90 Euro

Media (27)

Ein echter Next-Gen-Titel

Das Warten hat ein Ende: Das Entwicklerstudio Sucker Punch und Publisher Sony Computer Entertainment bieten uns mit inFamous: Second Son den bereits dritten Teil der erfolgreichen und beliebten Open-World-Action-Serie. Ob der PlayStation4 Exklusivtitel an den Erfolg der Vorgänger anschließen sowie den hohen Erwartungen gerecht werden kann? - Klären wir, wie immer in unserem Test.
Geschichte
Die Geschichte von Hauptakteur Cole McGrath ist erzählt und hat nun nach zwei gelungenen Teilen ein Ende gefunden. Sieben virtuelle Jahre später schlüpfen wir jetzt in die Rolle eines eifrigen, rebellischen jungen Mann der den Namen Delsin Rowe trägt.
Delsin ist ein Amerikaner mit indianischen Wurzeln und lebt in einem Reservat etwas außerhalb von Seattle, im Beisein seines Stammes und seinem Bruder Reggie. Schon im Tutorial ist klar, dass sich unser Protagonist nicht zwingend an Gesetze und Regeln halten will, da er lieber seinem künstlerischen Talent nachgeht und Wände mit kunstvollen Graffiti besprüht. Sein Pech, dass sein großer Bruder bei der Polizei tätig ist und mit den Zukunftsplänen seines Blutsverwandten nicht einverstanden ist. Somit kommt es gleich zu Beginn zu einem Wortgefecht zwischen den beiden, dieses wird allerdings durch einen Autounfall unmittelbar in deren Nähe unterbrochen. Ein Gefangenentransporter verliert die Kontrolle und kommt von der Straße ab, so dass ein Teil der gefangenen Insassen entkommen kann - alle bis auf jenen der unter dem Wrack eingeklemmt ist. Als guter Samariter eilt Delsin zur Hilfe und hievt die Wagenteile soweit auf die Seite, um den Mann befreien zu können, doch dann geschieht etwas Unerwartetes. Der Häftling gehört zu einer Spezies die „Bioterroristen“ alias „Conduits“ genannt werden und besondere Fähigkeiten besitzen, allerdings hat Delsin eine weitaus wertvollere Gabe und kann die Kräfte jener absorbieren, die mit ihm in Berührung kommen. Eine äußerst verantwortungsvolle Begabung, die ihre positiven sowohl als auch negativen Seiten mit sich bringt. Menschen mit solch Kräften sind nicht immer gerne gesehen und ziehen eine Menge Aufmerksamkeit auf sich. So lässt die D.U.P (Department of Unified Protection) unter der Führung von Brooke Augustine nicht lange auf sich warten, denn in deren Augen sind alle Conduits Terroristen und gehören hinter Gitter. Etwas heuchlerisch wenn man bedenkt, dass Augustine selbst zu jenen Menschen gehört, die besondere Fähigkeiten besitzen und gegen ihres gleichen einsetzt, seltsamer Weise aber lässt sie Delsin laufen. Des einen Freud, des anderen Leid, denn nun müssen Freunde und Bekannte darunter leiden und Schmerzen ertragen. Grund genug für Delsin sich auf den Weg nach Seattle zu machen, um sich auch die Kräfte seines nun größten Feindes anzueignen, die wiederum der Heilung seiner Freunde dienen soll.
Gameplay
Rein spielerisch betrachtet hat sich im neuesten Ableger der inFamous-Reihe nicht viel verändert, aber auch wenn echte Innovationen ausblieben, steht uns trotz allem in Second Son ein gelungenes Gameplay zur Verfügung. Im Grunde genommen verfolgt unser Protagonist immer das gleiche Ziel: Die D.U.P.-Herrschaft in den Vierteln Seattles zu unterbinden, um den Einfluss dieser Tyrannen zu mindern und weitere Missionen freizuschalten. Aber es macht auch unheimlich Spaß zuzusehen wie Delsin mit seinen Superkräften eine Basis nach der anderen in Schutt und Asche legt. Der Kampf zwischen unserem Hauptakteur und den D.U.P.-Streitkräften fordert natürlich auch ihre Opfer. Diese lassen sich aber – sofern man es so will – in Grenzen halten, denn auch in inFamous: Second Son gibt es für fast jeden getöteten Feind Pluspunkte auf Kosten des Bösen Karmas. Schafft man es allerdings seine Kontrahenten – durch drücken des Triangle-Buttons – zu fesseln und am Leben zu lassen wird man mit gutem Karma belohnt. Je nachdem welchen Pfad man wählt, spiegelt es sich im Verhalten der Bevölkerung und im Aussehen unseres Protagonisten wieder. Ebenfalls vorhanden sind auch zahlreiche Nebenmissionen, die nach und nach auf der Minimap erscheinen. So müssen wir zum Beispiel Agenten finden und in unterhaltsamen Gefechten auslöschen oder eben einfach nur simpel Wände mit Graffiti verschönern. Einziger Wermutstropfen ist und bleibt die etwas unpräzise Steuerung bei den Klettereinlagen auf Hausfassaden. Wo sich Charaktere wie Ezio Auditore aus Assassins Creed leicht von Fenstersims zu Fenstersims schwingen lässt, fällt es uns deutlich schwieriger Delsin ebenfalls so grazil klettern zu lassen. Auch im Gefecht, umringt von Feinden die mit Maschinengewehren und kleinen Bomben auf dich einballern, sorgt die Kameraführung immer wieder zu dem einen oder anderen Problemchen. Daher bleibt einem oft keine andere Lösung für kurze Zeit das Weite zu suchen, um von Delsins Selbstheilungskräften Gebrauch zu machen. - Nur gut, dass wir im Besitz einiger Superkräfte, und damit auch jeder Herausforderung gewachsen sind!

Kräfte
Anders als in den beiden Vorgängern stehen uns diesmal nicht nur eine Kraft, sondern gleich vier verschiedene zur Verfügung, die sich im Groben zwar ähneln aber doch unterschiedlich einsetzen lassen. Die „Rauch-Kraft“ und die „Neon-Kraft“ sind wohl die auffälligsten und wichtigsten Mächte um seine Feinde, die die „Beton-Kraft“ beherrschen, zu besiegen. Dabei steuern sich alle nach demselben Prinzip, denn sie sind sowohl als auch in der Fortbewegung, im Nahkampf und im Fernkampf zu verwenden. Im „Rauch-Sprint“ (Kreis-Taste), zum Beispiel, verwandelt sich Delsin in ein Gemisch aus Flammen und Qualm und hat nicht nur die Möglichkeit sich durch Gitter und Zäune zu bewegen sondern kann sich ebenfalls durch Luftschächte auf schnellsten Wege von der Straße auf ein Dach saugen lassen. Oder man benutzt die Energie des Neonlichts und beschleunigt auf eine unglaubliche Geschwindigkeit, so dass nur noch ein hell leuchtender Strich von einem übrig bleibt und läuft ganz simpel vertikal die Wand hoch. - Dies ist wohl die weitaus schnellste Möglichkeit sich von A nach B zu bewegen und es sieht außerdem verdammt cool aus! Alle Kräfte verbrauchen Energie, die regelmäßig aufgeladen werden muss. Um seinen Energiespeicher wieder aufzufüllen benötigt es lediglich eine Quelle - wie in etwa Schornsteine, brennende Autos, Leuchtreklameschilder – die Delsin dann nur absorbieren zu braucht. Im Options-Menü findet ihr einen umfassenden Technologiebaum um eure verschiedenen Kräfte weiter zu entwickeln, oder neue Moves zu erlernen. Hierbei werden besondere Splitter benötigt, die man aber im Verlauf des Spieles zu genüge findet.
Technik
Aber Hallo: In Sachen Technik hat das Entwicklerteam ganze Arbeit geleistet, um der Optik in inFamous: Second Son den passenden Feinschliff zu verpassen. Ganz besonders schön gestaltet finden wir die verschiedenen Tageszeiten, sowie den Einfall der Sonne, zum Beispiel nach einem Regenschauer und den dadurch wechselnden Effekten sehen sogar die Regenpfützen makellos aus. Ob bei Tag, in der Nacht oder während der Dämmerung glänzt nicht nur der Himmel in wunderschönen Farben, sondern spiegelt sich auch in der Stadt wieder. - Einfach grandios!
Auch die Animationen der Protagonisten und der verschiedenen Kräfte, die Delsin Rowe im Laufe des Spiels erlernt können sich sehen lassen. Allen voran sind definitiv Delsins Neon-Kräfte. Wenn man sich erst mal im „Neon-Sprint“ befindet und einen glänzenden Schweif hinter sich herzieht möchte man gar nicht erst damit aufhören, da es einfach so unglaublich phänomenal aussieht. Ganz zu schweigen von den Spezialattacken, die nicht nur die Umgebung in Kleinholz zerlegt sondern auch so ziemlich jeden seiner Gegner wild durch die Lüfte schleudern lässt. Allerdings ist nicht die ganze Stadt zerstörbar, dafür gibt es jede Menge D.U.P.-Basen die man jederzeit zu Schutt und Asche verwandeln kann.

Fazit und Wertung

Klemens meint: Ein würdiger Next-Generation Titel!

Das Entwicklerteam von Sucker Punch hat auch im neuesten Ableger der Action-Serie inFamous wieder einmal ganze Arbeit geleistet und überzeugt vor allem mit genialen Effekten und Animationen. Ob bei Sonnenschein, Regenschauer, Wolken oder klare Sicht, in inFamous: Second Son sieht es unter jeder Wetterbedingungen einfach nur phänomenal aus. Auch die Stadt Seattle wurde detailgetreu nachgebildet. Spielerisch blieben allerdings größere Innovationen aus, denn die diversen Missionstypen und Nebenquests kennt man bereits aus den Vorgängern und werden wohl keinen „Genre-Fan“ vom Hocker reißen. Der Spielspaß bleibt trotz allem auf höchstem Niveau. Ausschlaggebend dafür ist der neuen Hauptdarsteller Delsin Rowe und durch dessen vielseitigen Kräfte wird einem mit Sicherheit so schnell nicht langweilig werden.

90%
Grafik
10
Sound
8
Bedienung
9
Spielspaß
9
Atmosphäre
8
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • schöne Lichteffekte
  • Delsin Rowe als Hauptdarsteller
  • passende Nebenfiguren
  • gut animierte Explosionen
  • Effekte der Kräfte
  • Seattle als reale Stadt
  • große Spielwelt
  • umfangreicher Technologiebaum
  • schlaue KI
  • gute deutsche Synchronisation
Verbesserungswürdig
  • wenig Umgebungsgeräusche
  • Schwierigkeiten beim Klettern
  • Kameraführung
  • Missionen ähneln einander
Anforderungen
• Sony PlayStation 4 Konsole
Getestet für
PlayStation 4
Klemens Kastner Klemens Kastner

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