be quiet! Silent Base 800 - Test/Review
Ende 2014 hat der bekannte Netzteil-Hersteller be quiet!, der sich mittlerweile auch im Kühler-Sektor einen guten Ruf erarbeitet hat, sein erstes Gehäuse vorgestellt.
Von Christoph Miklos am 12.01.2015 - 17:02 Uhr

Fakten

Hersteller

be quiet!

Release

November 2014

Produkt

Gehäuse

Preis

ab 108,30 Euro

Webseite

Media (4)

Einleitung und Datenblatt

Einleitung
Ende 2014 hat der bekannte Netzteil-Hersteller be quiet!, der sich mittlerweile auch im Kühler-Sektor einen guten Ruf erarbeitet hat, sein erstes Gehäuse vorgestellt. Der Midi-Tower Silent Base 800 soll in erster Linie durch eine geringe Lautstärke und optimierte Kühlung punkten. Wir haben das Case auf den Prüfstand geschickt!
Über be quiet!
be quiet! ist ein Premium-Markenhersteller im Bereich Stromversorgung und Kühlung von Desktop-PCs. Die Produkte von be quiet! zeichnen sich besonders durch einen extrem leisen Betrieb und eine sehr stabile Performance aus.
Dass die Produkte überzeugen, sieht man an der seit fünf Jahren ungeschlagenen Marktführerschaft von be quiet! in Deutschland im Bereich Netzteile. Zahlreiche Awards und Auszeichnungen für Netzteile und Kühlungsprodukte unterstreichen außerdem den Erfolg der Marke.
Der Name be quiet! ist für uns Programm: Zehn Jahre Erfahrung in dem Bereich Geräuschminimierung in der Produktentwicklung von be quiet! machen es möglich, dass unsere Produkte zu den leisesten auf dem Markt gehören.
Großen Einfluss auf die Lautstärke der Produkte aus dem be quiet! Portfolio haben die verbauten Lüfter. Daher verwenden wir in fast allen Produkten eigens entwickelte Lüfter, die mit diversen geräuschreduzierenden Features ausgestattet sind. Diese Optimierung macht es möglich, dass unsere Produkte das beste Verhältnis zwischen Kühlleistung und einem nahezu unhörbarem Betrieb erreichen.

Datenblatt
• Maße: 266 x 559 x 495 mm (B x H x T) • Material: Stahl (Body), Kunststoff (Front, Deckel) • Gewicht: ca. 9,31 kg • Farbe: Schwarz, Orange • Formfaktor: ATX, Micro-ATX, Mini-ITX • Lüfter insgesamt möglich: 2x 140 mm (Vorderseite) 1x 120 mm (Rückseite) 1x 120 mm (rechtes Seitenteil) 2x 140/ 120 mm (Deckel) 1x 140/120 mm (Boden) • Davon vorinstalliert: 2x 140 mm (Vorderseite; Pure Wings 2, max. 1.000 U/min, 18,8 dB(A), 61,2 m³/h, 076 mmH20) 1x 120 mm (Rückseite; Pure Wings 2, max. 1.500 U/min, 19,2 dB(A), 51,4 m³/h, 1,25 mmH20) • Radiator-Mountings (teilweiser Verzicht auf HDD- und/oder Lüfter-Slots): 1x max. 140 mm (Vorderseite) 1x max. 140 mm (Rückseite) 1x max. 280 mm (Deckel) • Filter: Vorderseite, Boden, Seitenwand (entnehmbar) • Laufwerksschächte: 3x 5,25 Zoll (extern, werkzeuglos) 7x 3,5 Zoll (intern; werkzeuglos) 4x 2,5 Zoll (intern; werkzeuglos) • Netzteil: 1x Standard ATX (optional) • Erweiterungsslots: 7 • I/O-Panel: 2x USB 3.0 (interne Anbindung) 2x USB 2.0 (interne Anbindung) 1x je Audio In/Out • Maximale Grafikkartenlänge: 290 mm (ohne jeglichen Verzicht) • Maximale Grafikkartenlänge: 400 mm (ohne mittleren HDD-Käfig) • Maximale Netzteillänge: 160 mm • Maximale CPU-Kühler-Höhe: 170 mm (ohne Lüfter im Seitenteil)
Testplattform
• Mainboard: ASUS ROG Rampage V Extreme • Prozessor: Intel Core i7-5960X Extreme Edition @ 8x 4.0 GHz • Arbeitsspeicher: Corsair Vengeance LPX DIMM Kit 16GB, DDR4-2800 • Grafikkarte: 2x EVGA GeForce GTX 980 SLI • Prozessorkühler: EKL Alpenföhn K2 • Netzteil: Seasonic Snow Silent 1050W • Soundkarte: Creative Sound Blaster Z • Festplatten: 2x OCZ AMD Radeon R7 SSD 240GB • Laufwerke: Samsung Blu-ray DVD-/RW • Betriebssystem: Windows 8.1 64-Bit • Peripherie: Razer DeathAdder Chroma, Razer BlackWidow Ultimate Chroma und Astro Gaming A40 Headset • Monitor: LG Electronics Flatron 29EA93-P • Zimmertemperatur: ca. 21°C

Testbericht

Äußere Charakteristika
Unser Testmuster kommt in einem schlichten aber gut gepolsterten Karton bei uns in der Redaktion an. Das Silent Base 800 misst 266 x 559 x 495 mm (B x H x T), bringt knapp zehn Kilogramm auf die Waage und das Grundgerüst besteht aus Stahl (lediglich Front und Deckel wurden aus Kunststoff gearbeitet). Viele glatte Oberflächen und ein paar Kanten machen das Case zum schlichten Klassiker (unserer Meinung nach). Seitlich gibt es zusätzliche Belüftungsgitter, die je nach Gehäusevariante orange, silbern oder schwarz wie der Rest des Gehäuses eingefasst werden. Die Kunststofftür öffnet sich wahlweise zur linken oder rechten Seite. Zur Schalldämmung wurde die Innenseite mit Schaumstoff verkleidet. Hinter der Fronttür verbergen sich vier Einschübe für optische Laufwerke und zwei hauseigene 140-mm-Lüfter (Pure Wings 2, max. 1.000 U/min, 18,8 dB(A), 61,2 m³/h, 076 mmH20). An der Oberseite des Cases wurde das I/O-Panel angebracht. Mit je zwei USB 3.0- und USB 2.0-Ports sowie 3,5-mm-Klinkenbuchsen ist es zeitgemäß bestückt. Zudem kommt ein leicht zu entfernender bzw. reinigender Staubfilter zum Einsatz. Die Unterseite des Gehäuses ist komplett geschlossen - die Frischluft für das Netzteil und einen optionalen Lüfter wird über die Rückseite angesaugt. Ein weiterer leicht zu entnehmender und zu reinigender Staubfilter verhindert das Eindringen von Staub. Sind die beiden Standfüße montiert, werden Vibrationen von den dort integrierten Gummipuffern sehr gut aufgefangen.
Die Rückseite beherbergt einen vormontierten 120-mm-Lüfter (Pure Wings 2, max. 1.500 U/min, 19,2 dB(A), 51,4 m³/h, 1,25 mmH20) und kann drei Schlauchdurchführungen mit relativ großem Durchmesser vorweisen. Unter der Kunststoffabdeckung im Top, mit speziell geformten Luftauslässen nach hinten, arbeitet im Auslieferungszustand kein Lüfter - optional sind insgesamt zwei 140-/120-Millimeter-Lüfter möglich. Auf einen Staubfilter wurde an dieser Stelle verzichtet.
Der Lieferumfang umfasst zwei ab Werk montierte 140-Millimeter-Lüfter in der Front und einen weiteren 120-Millimeter-Lüfter im Heck. Des Weiteren zählen schwarze Schrauben für das komplette Gehäuse, ein Satz Kabelbinder, eine frei platzierbare Halterung für Kabel sowie eine mehrsprachige Anleitung zum Lieferumfang.
Der Innenraum
Der schwarz lackierte Innenraum ist relativ klassisch aufgebaut und bietet Platz für 7x 3,5 Zoll- und 4x 2,5 Zoll-Laufwerke. Um optische Laufwerke zu fixieren kommt ein werkzeugloser Mechanismus zum Einsatz. Der mittlere Festplattenkäfig ist mittels Daumenschrauben fixiert und kann entfernt werden, falls man eine überlange Grafikkarte installieren möchte. Für SSDs gibt es vier Montagemöglichkeiten. Zwei davon können in den Festplattenkäfigen verwendet werden. Vorgesehen ist aber erst einmal eine Montage von bis zu zwei weiteren SSDs auf der Rückseite. Dazu sind die beiden Halter mittels Daumenschrauben zu lösen, die SSDs anzuschrauben und im Anschluss die SSDs wieder mittels Daumenschraube zu befestigen. Der eigentliche Einbau der Festplatten erfolgt über „Schienen“, welche am Laufwerk zu befestigen sind. Allerdings handelt es sich hier um Gummischienen, welche dabei auch die Festplatten vom Gehäuse entkoppeln.
Das Netzteil (sehr langes Modell möglich) kann am Boden, je nach Wunsch mit dem Lüfter nach oben oder um 180 Grad gedreht, montiert werden. Gummipuffer am Boden und an der Rückseite sorgen für eine Entkopplung des Stromversorgers. Die Montage der Erweiterungskarten erfolgt mit den bewährten Rändelschrauben, die einen Schraubenzieher meist überflüssig machen. Der Mainboardtray besitzt eine große Aussparung auf Höhe der CPU, so dass eine Kühlerinstallation mit Backplate auch im eingebauten Zustand möglich wird. Das Case verkraftet folgende Mainboard-Formfaktoren: ATX, Micro-ATX und Mini-ITX. Aufgrund der Breite von 26 Zentimetern können noch die allermeisten Tower-Kühler zwischen dem Mainboard- und den HDD-Trays verbaut werden. Die Kabeldurchführungen zum rückwärtigen Verstauen der Verbindungskabel sind mit Gummidurchführungen ausgestattet.
Kühlung
Die vorinstallierten Lüfter bieten einen guten Kompromiss aus Leistung und Lautstärke. Auch bei maximaler Umdrehungszahl sind die Pure Wings 2 nur leicht wahrzunehmen. Für effektives Overclocking bietet das Silent Base 800 ausreichend Platz für Wasserkühlungen bzw. Radiatoren (Front: 120-/140-mm-Radiator, Heck: 120-mm-Radiator, Top: 240-/280-mm-Radiator (Slim)). Darüber hinaus lassen sich auch noch weitere optionale Lüfter im Gehäuse verbauen (Deckel: 2 x 120 / 140 mm, Seite: 1 x 120 mm, Boden: 120 mm / 140 mm). Was wir jedoch beim be quiet! Gehäuse-Erstlingswerk vermisst haben: Eine Lüftersteuerung.
Preis und Verfügbarkeit
Das Gehäuse ist ab sofort im Handel erhältlich. Der Preis beträgt fair kalkulierte 110 Euro (Stand: 12.01.2015).

Fazit und Wertung

Christoph meint: Klasse Silent-Midi! Kaufempfehlung der Redaktion!

Das Gehäuse-Erstlingswerk von be quiet! kann auf Anhieb überzeugen. Neben den offensichtlichen „Pro“-Punkten wie die sehr gute Verarbeitungsqualität, das üppige Platzangebot und das schicke Design wissen auch die Silent-Maßnahmen (angenehm leise Lüfter, Entkopplung der Festplatten, Dämmmatten) zu gefallen. Ebenfalls für das Case sprechen die leicht zu entnehmenden Staubfilter und natürlich der fair kalkulierte Preis. Komplett frei von Kritik ist das Silent Base 800 aber nicht. Vor allem das Fehlen einer Lüftersteuerung, statt einem Adapter, der nur den Hecklüfter drosselt finden wir ärgerlich. Auch würde eine Top-Dämmung sehr gut zum Konzept des Midi-Towers passen - doch das ist bereits meckern auf hohem Niveau. Im Großen und Ganzen liefert be quiet! mit dem Silent Base 800 ein sehr gutes Gehäuse für Silent-Anwender ab.

90%
Verarbeitung
9
Platzangebot
9
Montage
9
Kühlung
9
Lautstärke
9
Ausstattung
8
Optik
8
Gewicht
8
Preis
8
Richtig gut
  • saubere Verarbeitung
  • ordentliches Platzangebot
  • viele Lüfterplätze
  • ausreichend Platz für 240er-Radiatoren
  • drei leise Lüfter im Lieferumfang enthalten
  • leicht entnehmbare Staubfilter (Front, Netzteil)
  • schickes Design
  • gutes Kabelmanagement
  • Silent-Maßnahmen, darunter sehr gute HDD-Entkopplung
  • interner USB 3.0-Anschluss
  • fairer Preis
Verbesserungswürdig
  • keine Lüftersteuerung
  • keine Dämmung im Deckel
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

2 Kommentare

Dennis vor 3599 Tagen

Schade, dass unbequeme Kommentare einfach gelöscht werden...

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