Zombie Army 4: Dead War - Test/Review
Vor sieben Jahren musste man das erste Mal als Scharfschütze den Kampf gegen eine riesige Nazi-Zombie-Armee aufnehmen.
Von Christoph Miklos am 02.03.2020 - 05:23 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Rebellion

Entwickler

Rebellion

Release

04.02 2020

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

18

Webseite

Media (8)

Es will nicht enden

Vor sieben Jahren musste man das erste Mal als Scharfschütze den Kampf gegen eine riesige Nazi-Zombie-Armee aufnehmen. Im vierten Teil der Zombie-Army-Reihe terrorisiert Hitlers‘ Armee der Finsternis weiterhin ganz Europa. Entwicklerteam Rebellion verspricht eine launige, B-trashige Action mit viel Blut. Wir haben das -natürlich- überprüft!
Er ist wieder da - oder doch nicht?
Die B-Movie-Story lässt sich in ein paar kurzen Sätzen zusammenfassen: In Zombie Army 3 hat man Hitler besiegt und in die Hölle verbannt. Damit sollte eigentlich der Krieg gegen die Untoten gewonnen sein? Pustekuchen! Nach wie vor schlürft eine gigantische Zombiearmee durch das zerstörte Europa und zu allem Überfluss tauchen überall dämonische Türme auf. Erneut müssen es ein paar Widerstandskämpfer richten. Auch beim Gameplay gibt es keine großen Überraschungen oder gar Innovationen: In den meisten Missionen muss man einfach von A nach B kommen und unterwegs haufenweise Zombies abknallen. Gelegentliche Mini-Aufgaben lockern das Geschehen zum nächsten Safe House etwas auf. Generell ist Zombie Army 4: Dead War nur bedingt geeignet für Solisten - erst im Koop entfaltet der Titel sein volles Spaß-Potenzial. Vor allem die Punktejagd motiviert immer wieder aufs Neue. Für jeden abgeknallten Zombie gibt es Punkte. Ballert man mehrere Feinde hintereinander ab, steigert das nicht nur den Multiplikator, sondern auch den „Action-Rausch“. Nicht zuletzt aufgrund der Highscore-Implementierung, fühlt sich Zombie Army 4: Dead War stark nach arcadiger Shooter-Action an. Allerdings fußt das Gameplay-Gerüst auf Elementen der Sniper-Elite-Reihe, die stark auf Realismus setzt und diesen in kleinen Dosen auch Zombie Army injiziert. So ist man etwa sogar in der Lage, bei den Zielfernrohren der Präzisionsgewehre das Überhalten bei großen Entfernungen manuell einzustellen.
Schwerer und leichter dank Upgrades
Im späteren Verlauf der Kampagne nimmt der Schwierigkeitsgrad von Zombie Army 4: Dead War deutlich zu. Man wird nicht mehr einfach nur mit simplen Nazizombies konfrontiert, sondern auch mit dick gepanzerten Schergen, hinterlistigen Scharfschützen oder auch Zombies, die tödliche Kettensägen oder Flammenwerfer einsetzen. Spätestens jetzt sollte man die verschiedenen Perks und Upgrades-Kits aktivieren. Die Auswahl an Schießprügeln ist überschaubar, doch dafür hat jede Wumme eine „Spezialfertigkeit“ am Start: Die Trench-Gun-Schrotflinte verursacht beispielsweise Elektroschaden, während die M1 Garand zusätzlich Feuerprojektile verschießt. Am interessantesten ist jedoch die M1911 Pistole in Verbindung mit geheiligter Munition: Damit lassen sich Teamkollegen wieder aufpäppeln, was in hitzigen Momenten Leben retten kann. Positiv erwähnenswert: Die Menge an Zombies und der Anspruch skalieren mit der Anzahl an Spielern.
Flüssige Technik
Man merkt der hauseigenen Engine sichtlich an, dass sie in die Jahre gekommen ist. Die Laufanimationen sind wie in den Vorgängern „seltsam“, die Qualität der Texturen sinkt stellenweise auf PlayStation 2 Niveau und zu allem Überfluss wird man als Spieler mit arg hässlichen Feuereffekten „bestraft“. Kurz gesagt: Zombie Army 4: Dead War ist kein hübscher Titel. Immerhin: Selbst auf einem älteren PC läuft das Spiel bei maximalen Grafikeinstellungen butterweich. Unverschämt!
Kommen wir zum wohl größten Kritikpunkt: den Preis! Obwohl der vierte Zombie Army Ableger zum Vollpreis verkauft wird, fühlt sich der Titel regelrecht beschnitten an. Es gibt lediglich drei Gewehre zur Auswahl - das vierte Modell kostet 2,50 Euro Aufpreis. Ein LMG als Sekundärwaffe? Kostet ebenfalls extra. Auch neue Figuren und Waffenskins kosten zusätzlich Kohle. Und so schön es auch ist, dass bereits vor dem Release drei neue Kampagnenlevel angekündigt wurden, gibt es diese nur über den Season Pass, der natürlich auch nicht geschenkt ist. So nicht!
Zombie Army 4: Dead War für PC, Xbox One und PlayStation 4 ist ab sofort für 39,90 Euro im Handel erhältlich.

Fazit & Wertung

Christoph meint: Launige (und teure) Zombieaction!

Zombie Army 4: Dead War ist wieder so ein typischer „Macht alleine wenig aber im Koop dafür umso mehr Spaß“-Titel. Die Story ist flach, an der Graphic-Engine hängen bereits Spinnenweben, das Leveldesign ist 08/15 und trotzdem wird man zusammen mit einem Kumpel für einige Stunden gut unterhalten. Das liegt vor allem am temporeichen Gameplay und den kleinen Left-4-Dead-Vibes, die gelegentlich aufkommen. Schade bloß, dass die Entwickler eine unangenehme Geldgier an den Tag legen. Einen AA-Titel zum Vollpreis zu verkaufen und darüber hinaus -fast- alle neuen Inhalte hinter einer Paywall zu platzieren, dass muss wirklich nicht sein.

70%
Grafik
6
Sound
7
Bedienung
8
Spielspaß
7
Atmosphäre
7
Multiplayer
8
Preis/Umfang
5
Richtig gut
  • temporeiches und actionreiches Gameplay
  • Upgrades und Perks
  • motivierendes Highscore-System
  • präzise Steuerung
  • stets flüssige Bildwiederholrate
  • sehr launiger Koop-Modus
Verbesserungswürdig
  • Kampagne wird alleine sehr schnell langweilig
  • flache Story
  • 08/15 Leveldesign
  • kaum Abwechslung
  • arg veraltete Engine
  • Preisgestaltung(!)
Anforderungen
• Microsoft Xbox One (X) Konsole
• Sony PlayStation 4 (Pro) Konsole

PC (Minimum):
• Betriebssystem: Windows 7 64-Bit.
• Prozessor: Intel Core i7-3770 @ 3.40GHz / AMD FX-8370 Eight-Core.
• Videokarte: GeForce GTX 970 / Radeon RX 480.
• freies RAM: 8 GB RAM.
• Speicherplatz: 25 GB Free.
• Directx Version: Directx 11.
Getestet für
PC
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

Kommentar schreiben