X-Men: Destiny - Test/Review
Bereits auf der diesjährigen gamescom in Köln durften wir X-Men: Destiny anspielen. Unser damaliges (Kurz)Fazit: ein ödes Actionspiel, welches vor allem X-Men-Fans schwer enttäuschen wird.
Von Christoph Miklos am 13.10.2011 - 19:54 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox 360

PlayStation 3

Publisher

Activision Blizzard

Entwickler

Activision Blizzard

Release

30.09 2011

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Media (18)

Ein heroisches Desaster

Bereits auf der diesjährigen gamescom in Köln durften wir X-Men: Destiny anspielen. Unser damaliges (Kurz)Fazit: ein ödes Actionspiel, welches vor allem X-Men-Fans schwer enttäuschen wird. Unser Eindruck wird durch die finale Verkaufsversion -leider- bestätigt. Mehr zum müden Comic-Game in unserem Testbericht!
Ich will meine X-Mens!
Schon bei der Charakterauswahl der erste Schock für viele Marvel-Fans: man darf in X-Men: Destiny nicht in die Rolle eines von Professor Xaviers Schützlingen, sondern lediglich in die eines von drei Nachwuchsmutanten schlüpfen. Mit von der Partie sind ein angehender Footballstar, eine japanische Teenagerin und der Sohn eines Purifiers, also eines militanten Mutantengegners. Ähnlich wie in den Filmen finden alle drei Charaktere erst zu Spielbeginn heraus, dass sie über besondere Fähigkeiten verfügen. Während einer Kundgebung, bei der man das Werk des kürzlich im Kampf verstorbenen Professor X würdigt, kommt es zu einem Angriff mit antimutantischem Hintergrund. Während auf dem Bildschirm wildes Chaos herrscht, bestimmt ihr eure Spielfigur. Diese Wahl hat bis auf kleinere Besonderheiten in den Dialogen und den Endsequenzen rein ästhetische Auswirkungen, denn der Spielverlauf bleibt immer gleich: Ihr prügelt in Schlauchlevels durch Horden von Gegnern, findet X-Gene, die euch zusätzliche (von den wahren X-Men bekannte) Kräfte bescheren, und prügelt weiter. Eine Energieleiste zeigt dabei an, wie stark eure Fähigkeiten aufgeladen sind - sie bestimmt, ob ihr besondere Mutantenkräfte einsetzen könnt. Diese Kräfte erhaltet ihr an Schlüsselstellen. So müsst ihr etwa zu Beginn wählen, ob die Hauptmutation eurer Figur lieber ein steinharter Körperpanzer, Elektrizitätskontrolle oder doch eher Schattenmanipulation mit Teleportationsbonus sein soll. Im weiteren Spielverlauf müsst ihr euch dann jeweils zwischen weiteren Abwandlungen dieser Kräfte entscheiden - LANGWEILIG! Ebenfalls nicht sehr berauschend ist die Tatsache, dass man sich bereits nach 20 Minuten an den schlecht animierten Klongegnern satt gesehen hat. Dementsprechend schnell sinkt auch die Motivation zum Weiterspielen. Auch die schwach inszenierte Handlung ändert daran nichts.
Kräftemessen
In der knapp fünf Stunden kurzen Kampagne sammelt ihr am laufenden Band X-Gene, die ihr jederzeit ausrüsten und neu kombinieren dürft: Es gibt vier Slots für Uniform, defensive Kraft, offensive Kraft und unterstützende Kraft. Die vielen Kombinationsmöglichkeiten sind allerdings Augenwischerei, denn viele X-Gene bescheren euch im Endeffekt die gleichen Fähigkeiten (etwa Wolverines zusätzliches Mutantenkraftsegment und Juggernauts identisches zusätzliches Mutantenkraftsegment). Unterm Strich bietet X-Men: Destiny nur mittelmäßige Button-mashing-Action. Die groß angekündigten Rollenspielelemente beschränken sich lediglich darauf, dass ihr euch an einigen Spielabschnitten für den Trupp von Professor X oder die Bruderschaft entscheiden müsst. Außerdem trefft ihr unterwegs immer wieder auf die Mutanten der Marvel-Comics, die euch zu primitiven Dialogsequenzen zwingen.
Technik von Vorgestern
Hochauflösende Texturen, detaillierte Figuren und flüssige Animationen - all das sucht man im neusten X-Men Videospiel vergeblich. Der hauseigene Grafikmotor von X-Men: Destiny ist nicht nur stark angestaubt, sondern sorgt auch in regelmäßigen Abständen für Ruckler. Beim Sound konnte uns lediglich die englische Vertonung überzeugen.

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