Alle Ergebnisse
Fakten
Plattformen
Xbox Series S
Xbox Series X
PlayStation 5
PC
Publisher
Nacon
Entwickler
Brave Lamb Studio S.A.
Release
11.01 2024
Genre
Strategie
Typ
Vollversion
Pegi
12
Webseite
Preis
39,90 Euro
Media (9)
Galerie
Wir müssen aber immer dran denken: nur weil wir Leben retten, läuft es im Leben (und vor allem im Krieg) nie fair. Wir verlieren Soldaten auf dem OP-Tisch. Die Materialien sind knapp. Unsere Teams ausgebrannt, überarbeitet, am Ende. Es gibt selten genug Betten für alle. Wer darf seinen Weg in unser Hospital finden? Wen lehnen wir ab? Wer wird zurück in den Fleischwolf der Gräben geschickt, wer hat überhaupt eine Chance? War Hospital fängt die Atmosphäre, die Ausweglosigkeit, die Herausforderungen gut ein, gibt uns immer wieder das Gefühl, etwas hinterher zu sein. Krieg eben. Zumindest haben wir ein paar Berater an unserer Seite und zu Beginn noch ein wenig Hoffnung, dass wir möglichst viele retten können. Aber reden wir mal über die Spielmechaniken.
Das sind natürlich unsere Mitarbeiter. Sanitäter, Ärzte, Krankenschwestern, sie alle sind, trotz ihrer Expertise, eben vor allem eines: Menschen. Und als solche haben sie leider weder die Fähigkeit, an zwei Orten gleichzeitig zu sein, noch rund um die Uhr und ohne Pause zu arbeiten. Wir müssen also geschickt Personal auf verschiedene Stationen verteilen, immer wieder prüfen, welches Team unbedingt eine Pause braucht und entsprechend umschichten. Wenn wir unsere Mitarbeiter überstrapazieren, fallen sie danach umso länger aus – was schnell zum ersten Dominostein werden kann, der unser Kriegskrankenhaus zum Einsturz bringt. War Hospital ist dadurch ein Spiel, in dem wir oft verschiedene Timer im Auge behalten, zum Beispiel für die Dauer von Operationen. Kaum ist der eine Patient vom Tisch, kommt der nächste drauf, ein Team muss hier ausgewechselt werden, ein neues Gebäude dort; denn auch Ingenieure stehen unter unserem Kommando, um das wachsende Krankenhaus, naja, beim Wachen zu helfen.
Überlebt ein Soldat schließlich die widrigen Bedingungen im Lazarett, müssen wir entscheiden, was mit ihm geschieht: geht es zurück in die Gräben, übergeben wir den Soldaten ans Kommando oder schicken wir ihn heim. Alles drei bringt uns eigene Vorteile, wodurch gesunde Soldaten zu etwas wie unserer Krankenhaus-Währung werden. Soldaten an der Front wehren den Feind ab und reduzieren in Zukunft eintreffende, neue Verwundete. Das Kommando spendiert uns Anforderungsscheine, mit denen wir neue Vorräte per Zug ankommen lassen (dazu gleich mehr). Und schicken wir Soldaten nach Hause, steigt die Moral. Gutes Stichwort: Sinkt die Moral auf null, fällt die Front und damit auch unser Krankenhaus. Die Soldaten halten also die Front, wir aber eine dünne Linie der Hoffnung. Moral sinkt aber auch, wenn wir Soldaten im Krankenhaus verlieren. Damit das hoffentlich nicht passiert, brauchen wir immer wieder Ressourcen. Diese können wir bis zu einem gewissen Grad selbst herstellen, müssen aber auch immer wieder auf die Anforderungsscheine und den regelmäßig eintreffenden Güterzug verlassen.
Damit wir uns nicht zu sehr auf unserem Erfolg ausruhen, wenn wir mal einen guten Lauf haben, hält War Hospital auch einige Zufallsevents für uns parat. Zum Beispiel könnte der Doktor während einer OP einen Weg sehen, die OP schneller, aber auch für den Patienten gefährlich durchzuführen. Normalerweise würdet ihr darauf vielleicht nicht zurückgreifen, aber wenn eure Krankenstube voll ist und mehrere weitere Soldaten kurz davor stehen, die Front von unten zu sehen, geht ihr das Risiko eventuell ein, um schnell den Operationstisch freizubekommen. Solche Events gibt es immer wieder, Flüchtlinge brauchen Hilfe, Ressourcen gehen verloren, Teams erschöpfen und schon trifft eine neue Ladung Verwundeter von der Front ein.
Dazu kommt leider auch das größte Manko an War Hospital: Die Bugs. Entwickler Brave Lamb Studio hatte eine großartige Idee mit dem Spiel, sich aber mit den Bugs aber selbst Steine in den Weg gelegt. Immer wieder werden unsere Anweisungen nicht richtig ausgeführt. Es kommt zu Abstürzen. Einmal wurden neue Verwundete deswegen nicht zu uns geliefert, weil eine Spielfigur im Weg der Transporter stand. Ergebnis: Spielstillstand. Und selbst wenn Verwundete ankommen, sieht das Spiel manches Mal leere Betten als belegt an. Auch ärgerlich: Die eigentlich sehr stimmigen Cutscenes fallen oft mit FPS-Drops auf.
All diese Dinge können an und für sich bereits frustrierend sein, dazu kommt aber auch, dass War Hospital ohne Autosave auskommen muss. Wenn das Spiel aufgrund eines Bugs mal hängt und nichts mehr geht, haben wir hoffentlich rechtzeitig gespeichert und verlieren nicht zu viel von unserem Fortschritt. Wenn ihr also bereits spielt: Speichert! Speichert! Speichert!
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