Statt des sperrigen WWE Smackdown vs. Raw 2012 verwendet THQ ein kurzes, prägnantes WWE 12. Das neue Wrestling-Spiel setzt zwar auf bewährte Gameplay-Kost, kommt aber auch mit einigen sehr guten Neuerungen und Verbesserungen daher. Welche das genau sind, könnt ihr in unserem ausführlichen Testbericht nachlesen.
Üppiger Roster
Etwas über 60 Wrestling-Stars bietet WWE 12, wenn man Diven, Legenden und Download-Charaktere zusammenzählt. Neben den aktuellen WWE-Stars finden sich so klangvolle Namen wie The Rock, Steve Austin, Arn Anderson, Vader, Kevin Nash und die Road Warriors - sogar Jerry Lawler wird als Download erhältlich sein. Da sollte sich also für jeden Geschmack etwas finden. Wie gewohnt sehen die Polygonmodelle fantastisch aus und gleichen ihren realen Vorbildern sozusagen bis aufs letzte Tattoo - sofern es keine rechtlichen Einschränkungen wie bei CM Punks G.I. Joe- und Pepsi-Logos auf den Oberarmen gibt. Schade: Einige Wrestler werden nur per DLC angeboten oder sind exklusiver Bestandteil der Collector’s Edition.
Oldskool-Steuerung Entwickler Yuke’s kehrt zum traditionellen Tastenschema zurück: Combos und Moves werden per Tastendruck ausgeführt - für die Bewegungsabläufe verwendet man die Analog-Sticks. Indem man Griffe und Würfe zurück auf die Buttons legt, will man die
Steuerung nicht unbedingt verbessern, sondern der instinktiven Erwartungshaltung von Einsteigern gerecht werden. Zusätzlich kann man nun aus dem Griff heraus einzelne Körperregionen des Gegners gezielt bearbeiten. Dazu haltet ihr im Griff die obere rechte Schultertaste gedrückt, und entsprechend der kreuzförmig angeordneten Aktionstasten des Controllers attackiert ihr Kopf (Y), Arme (X, B) oder Beine (A). Das ist besonders hilfreich, wenn ihr merkt, dass euer Gegenüber an einer dieser Stellen bereits angeschlagen ist. Zu viele Treffer am Kopf machen sich zum Beispiel durch Schwindelanfälle bemerkbar, während die Wrestler bei schweren Beinverletzungen ins Straucheln geraten und schnell zu Boden gehen. Sehr schöne Idee, die zwar auch bei den Vorgängern schon eingebaut war, doch durch das direkte Anvisieren der Körperteile nun noch stärker in den Spielverlauf einfließt.
Mehr Dynamik Eine besonders tiefgreifende Änderung der Spielmechanik betrifft die Wrestlingmanöver selbst: Während ihr in den Vorgängern bei Tag-Team- und
Handicap-Matches nur zusehen konntet, wenn die starren Animationsphasen abliefen, dürft ihr nun jederzeit direkt eingreifen. So löst ihr etwa Aufgabegriffe oder springt kurzentschlossen als Partner für einen Double-Team-Move ein. Auch das Pin-System wurde überarbeitet: Drückt ihr die Schultern des unterlegenen Gegners für den „Three-Count“ zu Boden, muss der durch Drücken und rechtzeitiges Loslassen der A-Taste eine Markierung auf der Pin-Leiste treffen. Je nach körperlichem Zustand der Spielfigur fällt diese Markierung größer oder kleiner aus, um die Schwierigkeit des Rettungsversuchs entsprechend anzupassen.
Ein großer Negativfaktor ist allerdings der überarbeitete „Road to Wrestlemania“-Modus, in dem ihr wie in den Vorgängern eine Geschichte im Stil der WWE-TV-Shows miterlebt. Statt wie gewohnt einen Wrestler auszuwählen, um dessen Story zu erleben, versetzt euch das Spiel einfach nacheinander in die Rolle eines Schurken, eines Außenseiters und eines Helden. Durch den Zwang, eine bestimmte Figur spielen zu müssen, verliert der Storymodus an Reiz.
Der Editor Der Wrestler-Editor war von Anfang an ein wichtiger Bestandteil der „WWE“-Serie von THQ. Jährlich gab man den Fans neue, komplexere Möglichkeiten, sich eigene Figuren
zu basteln. Mittlerweile können kreative Köpfe eigene Spieler, Moves, Einzugsvideos, Finisher, Logos und sogar Storylines erstellen und online mit anderen Spielern teilen. In WWE 12 wächst der Editor um eine neue Möglichkeit: ihr könnt ab sofort eigene Arenen erstellen. Dazu bearbeitet ihr schrittweise sämtliche Komponenten des Rings (von der Matte über die einzelnen Pfosten und Seile bis hin zur Zuschauerabsperrung) und legt anschließend sogar noch fest, welches Logo über der Einzugsrampe stehen und welche Laufschrift über die digitalen Anzeigen der Arena laufen soll.
Technik und Physik Auch in der 2012er-Auflage von WWE Smackdown vs. Raw kommt der angestaubte Grafikmotor der Vorgängerversionen zum Einsatz. Teils steife Animationen und matschige Texturen trüben den Gesamteindruck stark. Lediglich die detaillierte Figuren und die glaubwürdige Objekt-Physik wissen auch dieses Jahr -mal wieder- zu gefallen. Fakt ist aber: für WWE 13 wünschen wir uns endlich(!) eine neue Graphic-Engine.
Fazit und Wertung
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Christoph meint: Ein klarer Pflichtkauf für alle Fans!
“
Der „Reboot“ der Smackdown-Serie ist ein voller Erfolg. Die überarbeitete Steuerung, der umfangreiche Editor und die gesteigerte Dynamik in den Kämpfen wird jeden Wrestling-Fan ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Für den Nachfolger wünschen wir uns lediglich eine zeitgemäße Optik - ansonsten sind wir -mal wieder- wunschlos glücklich - DANKE YUKE’S!
Grafik
8
Sound
7
Bedienung
9
Spielspaß
9
Atmosphäre
9
Multiplayer
9
Preis/Umfang
9
Richtig gut
sehr realistische Wrestlermodelle
hübsche Arenen
Objektphysik
original Einzugsmusik
Kommentare
Vertonung der Wrestler
riesiger Roster
üppiger Editor
WWE Universe-Modus
verbesserte Steuerung
dynamischere Kämpfe
toller Multiplayer
Verbesserungswürdig
technisch veraltet
maue Kampfgeräusche
schwankende KI
Anforderungen
• Sony PlayStation 3 Konsole • Microsoft Xbox 360 Konsole • Nintendo Wii Konsole
Getestet für
• Sony PlayStation 3 • Microsoft Xbox 360
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.
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