WWE 12 - Test/Review
Statt des sperrigen WWE Smackdown vs. Raw 2012 verwendet THQ ein kurzes, prägnantes WWE 12.
Von Christoph Miklos am 16.12.2011 - 10:51 Uhr

Fakten

Plattformen

Wii

Xbox 360

PlayStation 3

Publisher

THQ

Entwickler

Yuke's

Release

22.11 2011

Genre

Kampfsport

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Media (53)

Gelungener „Neustart“

Statt des sperrigen WWE Smackdown vs. Raw 2012 verwendet THQ ein kurzes, prägnantes WWE 12. Das neue Wrestling-Spiel setzt zwar auf bewährte Gameplay-Kost, kommt aber auch mit einigen sehr guten Neuerungen und Verbesserungen daher. Welche das genau sind, könnt ihr in unserem ausführlichen Testbericht nachlesen.
Üppiger Roster
Etwas über 60 Wrestling-Stars bietet WWE 12, wenn man Diven, Legenden und Download-Charaktere zusammenzählt. Neben den aktuellen WWE-Stars finden sich so klangvolle Namen wie The Rock, Steve Austin, Arn Anderson, Vader, Kevin Nash und die Road Warriors - sogar Jerry Lawler wird als Download erhältlich sein. Da sollte sich also für jeden Geschmack etwas finden. Wie gewohnt sehen die Polygonmodelle fantastisch aus und gleichen ihren realen Vorbildern sozusagen bis aufs letzte Tattoo - sofern es keine rechtlichen Einschränkungen wie bei CM Punks G.I. Joe- und Pepsi-Logos auf den Oberarmen gibt. Schade: Einige Wrestler werden nur per DLC angeboten oder sind exklusiver Bestandteil der Collector’s Edition.
Oldskool-Steuerung
Entwickler Yuke’s kehrt zum traditionellen Tastenschema zurück: Combos und Moves werden per Tastendruck ausgeführt - für die Bewegungsabläufe verwendet man die Analog-Sticks. Indem man Griffe und Würfe zurück auf die Buttons legt, will man die Steuerung nicht unbedingt verbessern, sondern der instinktiven Erwartungshaltung von Einsteigern gerecht werden. Zusätzlich kann man nun aus dem Griff heraus einzelne Körperregionen des Gegners gezielt bearbeiten. Dazu haltet ihr im Griff die obere rechte Schultertaste gedrückt, und entsprechend der kreuzförmig angeordneten Aktionstasten des Controllers attackiert ihr Kopf (Y), Arme (X, B) oder Beine (A). Das ist besonders hilfreich, wenn ihr merkt, dass euer Gegenüber an einer dieser Stellen bereits angeschlagen ist. Zu viele Treffer am Kopf machen sich zum Beispiel durch Schwindelanfälle bemerkbar, während die Wrestler bei schweren Beinverletzungen ins Straucheln geraten und schnell zu Boden gehen. Sehr schöne Idee, die zwar auch bei den Vorgängern schon eingebaut war, doch durch das direkte Anvisieren der Körperteile nun noch stärker in den Spielverlauf einfließt.
Mehr Dynamik
Eine besonders tiefgreifende Änderung der Spielmechanik betrifft die Wrestlingmanöver selbst: Während ihr in den Vorgängern bei Tag-Team- und Handicap-Matches nur zusehen konntet, wenn die starren Animationsphasen abliefen, dürft ihr nun jederzeit direkt eingreifen. So löst ihr etwa Aufgabegriffe oder springt kurzentschlossen als Partner für einen Double-Team-Move ein. Auch das Pin-System wurde überarbeitet: Drückt ihr die Schultern des unterlegenen Gegners für den „Three-Count“ zu Boden, muss der durch Drücken und rechtzeitiges Loslassen der A-Taste eine Markierung auf der Pin-Leiste treffen. Je nach körperlichem Zustand der Spielfigur fällt diese Markierung größer oder kleiner aus, um die Schwierigkeit des Rettungsversuchs entsprechend anzupassen.
Ein großer Negativfaktor ist allerdings der überarbeitete „Road to Wrestlemania“-Modus, in dem ihr wie in den Vorgängern eine Geschichte im Stil der WWE-TV-Shows miterlebt. Statt wie gewohnt einen Wrestler auszuwählen, um dessen Story zu erleben, versetzt euch das Spiel einfach nacheinander in die Rolle eines Schurken, eines Außenseiters und eines Helden. Durch den Zwang, eine bestimmte Figur spielen zu müssen, verliert der Storymodus an Reiz.
Der Editor
Der Wrestler-Editor war von Anfang an ein wichtiger Bestandteil der „WWE“-Serie von THQ. Jährlich gab man den Fans neue, komplexere Möglichkeiten, sich eigene Figuren zu basteln. Mittlerweile können kreative Köpfe eigene Spieler, Moves, Einzugsvideos, Finisher, Logos und sogar Storylines erstellen und online mit anderen Spielern teilen. In WWE 12 wächst der Editor um eine neue Möglichkeit: ihr könnt ab sofort eigene Arenen erstellen. Dazu bearbeitet ihr schrittweise sämtliche Komponenten des Rings (von der Matte über die einzelnen Pfosten und Seile bis hin zur Zuschauerabsperrung) und legt anschließend sogar noch fest, welches Logo über der Einzugsrampe stehen und welche Laufschrift über die digitalen Anzeigen der Arena laufen soll.
Technik und Physik
Auch in der 2012er-Auflage von WWE Smackdown vs. Raw kommt der angestaubte Grafikmotor der Vorgängerversionen zum Einsatz. Teils steife Animationen und matschige Texturen trüben den Gesamteindruck stark. Lediglich die detaillierte Figuren und die glaubwürdige Objekt-Physik wissen auch dieses Jahr -mal wieder- zu gefallen. Fakt ist aber: für WWE 13 wünschen wir uns endlich(!) eine neue Graphic-Engine.

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