Trackmania - Test/Review
Bereits seit 2003 ist die Trackmania-Serie ein wichtiger Bestandteil des Rennspiel-Genres. Die zahlreichen Ableger konnten mal mehr und mal weniger überzeugen.
Von Christoph Miklos am 26.07.2020 - 06:48 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

Ubisoft

Entwickler

Nadeo

Release

01.07 2020

Genre

Rennspiel

Typ

Vollversion

Pegi

3

Webseite

Preis

39,99 Euro

Media (7)

Welches Abo?

Bereits seit 2003 ist die Trackmania-Serie ein wichtiger Bestandteil des Rennspiel-Genres. Die zahlreichen Ableger konnten mal mehr und mal weniger überzeugen. Einige waren kostenlos, andere gab es für wenig Geld, bekamen aber kostenpflichtige Erweiterungen. Entwicklerteam Nadeo hat in den letzten Jahren viel am „Preissystem“ von Trackmania herumexperimentiert. Der aktuelle Ableger, welcher schlicht „Trackmania“ heißt, setzt nun auf ein Abo-Modell. Ob dieses Konzept aufgeht? Geld für mehr Inhalt
Grundsätzlich ist das Rennspiel Free2Play, Mikrotransaktionen gibt es keine. Man kann sich aber zwei zusätzliche „Zugangs-Stufen“ kaufen:
• Starter Access: Die kostenlose Standard-Edition enthält Solo- und Multiplayer-Rennen auf 25 Strecken, die regelmäßig durchwechseln. Man darf auch auf Karten fahren, die andere Spieler erstellt haben. Außerdem gibt es Zugang zu Probe-Versionen der Editoren.
• Standard Access: Wenn man die Vollversionen der Editoren (für Strecken, Skins und Replay) verwenden möchte, kostet das 10 Euro im Jahr. Dafür bekommt man auch tägliche Herausforderungen und sämtliche Tracks bleiben verfügbar - auch wenn sie nicht mehr Teil der Rotation sind.
• Club Access: Für 30 Euro pro Jahr oder 60 Euro für eine Dreijahreslizenz gibt es alle Boni der Standard-Edition. Zusätzlich gibt es spezielle Kampagnen und offizielle Wettbewerbe wie die Open Grand League. Man darf selbst Server und Online-Räume erstellen und verwalten.
Gewohntes Gameplay mit Neuerungen
Beim Setting von Trackmania bekommt man bekannte Kost: die beliebte Stadion-Kulisse ist wieder am Start. Nach wie vor geht es um Bestzeiten gegen schemenhafte Geisterfahrzeuge. Hört sich simpel an? Ist es aber nicht! Für einen gewissen Anspruch sorgen die unterschiedlichen Bodenbeläge. Neben Asphalt gibt es auch Offroad-Strecken, Gras und vereiste Abschnitte. Jeder Untergrund erfordert seine eigene Herangehensweise und kann einen mitunter kräftig ins Schlittern bringen. Es gibt aber auch Hindernisse, Sprungschanzen, Loopings und Felder mit besonderen Eigenschaften. Diese Effekte beeinflussen das Handling des Fahrzeuges enorm. Neben dem bekannten Turbo-Boost gibt es auch Felder, die den Motor kurzzeitig ausschalten oder die Lenkung blockieren. Solche Felder sorgen oftmals für eine zusätzliche Herausforderung auf der Rennstrecke. Gerade am Anfang kann das zu einer ordentlichen Portion Trial & Error führen, da Trackmania aber eine tolle Fahrphysik besitzt, werden sich ehrgeiziger Rennfahrer trotzdem den zum Teil komplexen Strecken stellen. Bei der Steuerung gibt es, in bester Serientradition, eine üppige Portion „Arcade“ und Präzision. Ebenfalls erfreulich: Auch mit der Tastatur lenken sich die flinken Flitzer perfekt.
Neben dem eigentlichen Fahren gehört auch der Strecken-Baukasten seit 17 Jahren zur Trackmania-Faszination. Und auch die treibt das neue Trackmania auf die Spitze. Mit über 1.500 Bauteilen sind der Fantasie wirklich keine Grenzen mehr gesetzt. Mangels Tutorials oder Komfortfunktionen muss man trotzdem mit einigen Stunden Einarbeitungszeit rechnen. Alte Trackmania-Hasen freuen sich hingegen über die Fülle an Möglichkeiten, die sogar das Einbinden eigener Grafiken ermöglicht - schon jetzt finden sich Nachbauten von Formel-1- oder Super-Mario-Karte-Kursen auf den Servern. Multiplayer-Service
Aktuell läuft noch die Sommer-Kampagne in Trackmania. In dieser kann man entweder allein oder gegen andere Spieler auf der Welt zocken. Im Multiplayer rotieren die Strecken auf den Servern durch. Man hat also für jede Strecke einen Timer im Nacken und kann, im Gegensatz zur Solo-Erfahrung, sich nicht unendlich viel Zeit nehmen, um eine möglichst gute Zeit zu erfahren. Die Online-Komponente bietet aber noch einen Arcade-Modus. Das Prinzip ist ähnlich, jedoch stehen hier Strecken aus der Community im Vordergrund. Events sind ebenfalls geplant, aktuell sind diese aber noch nicht zugänglich. Was den lokalen Multiplayer angeht, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Entweder wechselt man sich ab und reicht den Controller im Hotseat-Modus durch, oder man spielt im klassischen Splitscreen. Auch im lokalen Netzwerk kann gerast werden. Leider gibt es keine Freundesliste oder eine ähnliche Funktion. Technik
In puncto Technik hat der neuste Trackmania-Teil keinen allzu großen Sprung hingelegt. Lediglich die schicken Lichteffekte und das nach wie vor tolle Geschwindigkeitsgefühl können über die mauen Texturen und recht detailarmen Rennkurse hinwegtäuschen. Positiver Nebeneffekt: Selbst auf älteren Notebooks läuft das Rennspiel mit butterweichen 90 Bildern pro Sekunde.

Fazit & Wertung

Christoph meint: Gewohnt guter Trackmania-Teil!

Auch im Jahr 2020 kann man seinen Spaß mit Trackmania haben. Was aber klar sein muss: Realismus und verschiedene Fahrzeuge sucht man bei diesem Rennspiel vergebens. Im Vordergrund stehen die präzise Steuerung, das arcadelastige Gameplay und natürlich die Jagd nach der Bestzeit. Schade bloß, dass die Entwickler von Nadeo zu sehr auf die erfahrene Community setzen. Anfänger hätten sich sicher über ein paar Testrunden und Strecken-Editor-Tutorials gefreut. Auf der Strecke glänzt der neuste Trackmania-Ableger mit der tollen Spielbarkeit und den zahlreichen Multiplayer-Optionen. Das neue Abomodell hätte man sich aber sparen können. Eine klassische Standardedition für 20 bis 30 Euro hätte vollkommen ausgereicht.

80%
Grafik
7
Sound
7
Bedienung
9
Spielspaß
9
Atmosphäre
8
Multiplayer
8
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • detailreiches Fahrzeug
  • schicke Lichteffekte
  • präzise und eingängige Steuerung (auch mit der Tastatur)
  • leicht zu lernen, schwer zu meistern
  • Fehler stets nachvollziehbar
  • Ranglisten-Platzierung bis hinab zur eigenen Stadt
  • jede neue Strecke liefert auch neue Überraschungen
  • stets flüssige Frameraten
  • Hindernisse, Bodenbeläge und Spezialfelder sorgen für Abwechslung
  • mächtiger Editor
  • üppiger Multiplayer
Verbesserungswürdig
  • teils detailarme Texturen
  • leblose Streckenumgebung
  • unnötiges Abo-Modell
  • nur ein Auto
  • keine Tutorials
  • verschachtelte Menüs
  • keine Freundeslisten
Anforderungen
PC Minimum:
• CPU: Intel Core i5-2500k / AMD FX-6100
• RAM: 8 GB
• Grafikkarte: NVIDIA GeForce GTX 660 / AMD Radeon R9 270X, 2 GB VRAM
• DirectX: 11
• Festplatte: 2 GB
Getestet für
PC
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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