Wer bei roguelike Weltraumabenteuer als allererstes an FTL denkt, dem sei dies gegönnt, wer jetzt allerdings denkt, dass es nicht mehr besser werden kann, der könnte sich irren.
Wir sind nicht allein Großartig gelungen ist, das muss man ehrlich zugeben, die Welt an sich. Natürlich, das grundsätzliche Spielprinzip ist immer gleich: ihr wählt ein System aus, in das ihr springt, prüft die Planeten, seht, welche Ressourcen ihr braucht, landet auf dem Planeten, sammelt euren Kram, hofft, dass nichts Dummes passiert und unterwegs hängt ihr vielleicht mit ein paar Aliens ab. Gerade die sind aber der spaßige Teil an dem Ganzen. Auf eurer Reise begegnet ihr einer Vielzahl an Alienrassen, die sich allesamt recht unterschiedlich verhalten. Die einen hängen zu zweit vor dem Com und streiten, wer euch begrüßen darf (der, der nicht darf, hat letztens durch seine Begrüßung einen Krieg angezettelt), einige erklären euch, dass Regeln halt eher sowas wie Richtlinien sind, wenn man sich die endlosen Weiten des Alls ansieht und wieder andere sind dann doch eher rechtschaffene Krieger. Naja, zusätzlich dazu gibt es eben ein Baumvolk, sowie auch ein Sporenvolk. Letzteres steht ziemlich drauf, die Welt zu verpilzen.
Hier kommt jetzt der Knackpunkt bei dem Ganzen. Egal wie die Welt aufgebaut ist, egal welches Imperium wo liegt, die Welt folgt einem gewissen Satz an Regeln. Sie besteht, selbst wenn wir nicht sind und einige haben ja nicht mal wirklich Lust mit uns zu kommunizieren. Während die einen uns also einen Sklaven in die Hand drücken, schießen die anderen uns ab, weil wir ihn an Bord haben. Wir treffen auf die Sporenkinder und lernen Tage, vielleicht sogar Wochen später eine Rasse kennen, die uns erklärt, dass die eine Plage sind. Die einzelnen Rassen haben Standpunkte und Ideen und ziehen ihr Ding durch und natürlich werden wir ein ums andere Mal um Hilfe gebeten. Manchmal mit Worten, manchmal auf andere Arten und oftmals ohne wirklich zu wissen, was eigentlich unser Lohn sein wird.
Kerbal? So sehr wir The Long Journey Home auch genießen, gibt es doch einige Kritikpunkte. So beispielsweise das Flugsystem an sich. Tatsächlich gehen die Meinungen hier weit auseinander, denn wenn man sich die Steamreviews ansieht, kommt eine Sache recht deutlich hervor: Es ist kontrovers. Ich persönlich mag es. Ich mag Spiele, die ihr System durchziehen. In The Long Journey Home sieht es so aus, dass jeder Planet und jeder Stern natürlich eine entsprechende Anziehungskraft haben. Wir selbst haben eine Flugbahn und die beeinflussen wir durch unsere Schubdüsen und den Antrieb. Das wiederum verbraucht Treibstoff. Um auf einem Planeten zu landen, müssen wir erst in dessen Umlaufbahn eindringen und ihn umkreisen, sonst rasen wir bloß am Planeten vorbei, oder schlimmer noch – in ihn hinein.
Hier ist es nun, wo die Meinungen sich spalten. Während einige, vielleicht ja casual angehauchte Personen wie ich, da sitzen und denken, dass es ziemlich cool ist, dass wir unsere Flugbahn berechnen und uns einreihen müssen und dass wir die Gravitation ausnutzen können um uns aus der Umlaufbahn zu schleudern, bla, bla, bla, sitzen die Kerbalfans da und buhen, weil die Steuerung nicht annähernd komplex genug ist und Kurskorrekturen auf der einen Seite des Planeten ja erst auf der anderen Seite Einfluss nehmen dürfen, weil Gravitation und bla. Auf der anderen Seite der Rechnung stehen wiederum die Leute, die das Konzept für Langweilig halten, denn wenn man Energieeffizient reisen will, hat es keinen Sinn mit Full Speed durchs All zu cruisen, sondern man tuckert eben von Planet zu Planet um das Abbremsen zu verhindern. Ihr seht – es ist schwer, es den Leuten recht zu machen und genau jener Punkt ist wohl der Punkt, der rein subjektiv in eurem eigenen Ermessen liegt. Wie… alles andere eigentlich auch.
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