The Legend of Zelda: Breath of the Wild - Test/Review
Jede neue Konsolengeneration hat es: einen großen Launch-Titel.
Von Christoph Miklos am 02.03.2017 - 19:16 Uhr

Fakten

Plattform

Switch

Publisher

Nintendo

Entwickler

Nintendo

Release

03.03 2017

Genre

Rollenspiel

Typ

Vollversion

Pegi

12+

Webseite

Preis

69,99 Euro

Media (16)

Würdiger Launch-Titel

Jede neue Konsolengeneration hat es: einen großen Launch-Titel. Auch Nintendo hat für seine neue Switch-Konsole ein großes AAA-Spiel am Start namentlich „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“. Mit einem alten-neuen Konzept möchte Nintendo sämtliche Zelda-Fanherzen im Sturm erobern - ob das gelungen ist?
Was für eine Welt!
Die wohl größte „Neuerung“ im neusten Zelda-Ableger ist die große, offene Spielwelt. Damit geht die Serie zurück zu ihrem absoluten Ursprung auf dem NES. Auch da gab es bereits keine lineare Abfolge, sondern nur Link und eine frei erkundbare Welt voller Rätsel und Gefahren. Das neue Hyrule setzt neue Maßstäbe in puncto Detailverliebtheit. Man kann beobachten, wie sich mehrere Wolken zu einem großen Regenschauen verbinden. Regen hat aber nicht nur optische Auswirkungen, denn auf glatten Oberflächen findet Link weniger Halt beim Klettern. Natürlich gibt es auch einen fließenden Tag-Nachtwechsel, der sogar eine Auswirkung auf die Tierwelt hat. Nachts bekommt man nämlich deutlich mehr Insekten zu Gesicht. Verschiedene Klimazonen (Gemäßigt, Kalt und Heiß) erfordern gute Vorbereitungen beim Spielen. Zum Beispiel kann man in kalten Regionen nur mit wärmenden Klamotten oder Speißen (gekochte Chilli) überleben. Lange Wegstrecken muss man zu Beginn des Spiels noch mittels Laufen/Sprint überwinden. Später bekommt man einen praktischen Gleiter geschenkt oder man reitet auf einem Pferd. Die Physik-Engine lässt Lebewesen und Objekte wuchtig aufeinanderprallen und reagieren. Während Troll- und Echsengegner sich zu Beginn effizient mit Bomben bekämpfen lassen, treten sie die Dinger später einfach aus dem Weg und hauen kurz darauf einmal kräftig zu, und wir sind tot. Vor allem als Zelda-Anfänger wird man am Anfang etwas frustriert sein, da bereits kleine Gegnergruppen eine große Gefahr darstellen. Erst mit der richtigen Bewaffnung (Schwert, Pfeil und Bogen) bzw. Ausrüstung (Rüstung) machen fordernde Kämpfe Spaß.
Dungeons und Loot
Theoretisch könnten wir direkt nach der kurzen Tutorialphase den Bösewicht Ganon im Schloss von Hyrule zum Kampf fordern. In der Praxis funktioniert das natürlich nicht, da wir einfach zu schwach auf der Brust sind. Abhilfe schaffen da die Schreine. Überall verteilt in Hyrule sind über 100 Schreine. Das sind Mini-Dungeons, in denen es meist darum geht, ein oder zwei Rätsel zu lösen. Länger als eine halbe Stunde dauert das nie. Mit jeweils vier Token, von denen es am Ende jedes Schreines eins als Beute gibt, kann man seine Lebensanzahl oder Ausdauer erhöhen. Auch neue Fertigkeiten findet man in diesen Schreinen. Zum Beispiel erlernen wir sehr früh im Spiel die Möglichkeit, fernzündbare Bomben zu erschaffen. Rüstungen und Waffen findet man entweder durch Zufall, in den serientypischen Schatzkisten oder kauft sie beim Händler. Genau wie in den großen Rollenspielen wie The Witcher oder Skyrim hat auch Link in Breath of the Wild ein komplexes Inventar. Dort sammeln sich Bögen, Kleider, Zutaten fürs Kochen (für Buffs) sowie weiterer Kram an.
Eine Gesamtspielzeit können wir an dieser Stelle nur schätzen, da wir zum Zeitpunkt des Reviews knapp 32 Stunden in das Spiel investiert haben und noch immer nicht alles gesehen haben. Entdecker werden wahrscheinlich über 60 Stunden in The Legend of Zelda: Breath of the Wild verbringen können.

Technik
Die Spielwelt Hyrule wurde nicht nur liebevoll in Szene gesetzt, sondern punktet auch mit einer realistischen Physik-Engine und hohen Weitsicht. Trotz neuer Switch-Power (ursprünglich wurde das neuste Zelda-Abenteuer für die deutlich langsamere Wii U entwickelt) kommt es immer wieder zu unschönen Performanceeinbrüchen. Vor allem beim Einsatz von Spezialfähigkeiten oder in manchen Dörfern geht die Bildrate spürbar auf knapp 20 Bildern pro Sekunde runter. Unspielbar wird es aber nie. Ebenfalls trüben einige Matschtexturen und lange Ladezeiten (Dungeon-Beitritt dauert knapp 15 Sekunden) den Spielspaß etwas. Im Handheld-Modus läuft The Legend of Zelda: Breath of the Wild etwas flüssiger bei einer 720p-Auflösung. Im Docking-Modus erhöht sich die Auflösung auf 900p und auch eine minimale Kantenglättung ist nun erkennbar. Unverändert in beiden Modi: der tolle Soundtrack.

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