The Elder Scrolls Online - Vorschau/Preview
Nach unserer recht kurzen TESO Anspielsession auf der gamescom durften wir nun ein paar Tage in der Welt von Tamriel verbringen.
Von Christoph Miklos am 08.02.2014 - 03:42 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

ZeniMax Online Studios

Entwickler

Bethesda Softworks

Release

04.04 2014

Genre

Online-Rollenspiel

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

ab 54,99 Euro + Abogebühren

Media (47)

PVE

Nach unserer recht kurzen TESO Anspielsession auf der gamescom durften wir nun ein paar Tage in der Welt von Tamriel verbringen. Unser erster Eindruck: Entwicklerteam ZeniMax Online muss noch viel Feinarbeit in das kommende Online-Rollenspiel stecken.
Unser Held, unser Abenteuer
Vor dem Spielstart müssen wir natürlich erst einen Helden erstellen. Das Programm lässt uns viele Freiheiten bei der Gestaltung. Neben Klasse, Geschlecht und Rasse können wir auch das Aussehen weitgehend selbst bestimmen. Das Angebot an Frisuren, Bärten und sonstigen Details ist umfangreich und sorgt dafür, dass sich das Alter Ego normalerweise deutlich von anderen Charakteren unterscheidet. Danach müssen wir unser für eine von drei möglichen Allianzen entscheiden - wobei jede Allianz drei Rassen zur Auswahl bereitstellt. Mit von der Partie sind Klassiker wie die Menschen, Orks und Elben. Direkt nach der Charaktererstellung erwachen wir in einem düsteren Kerker, der gleichzeitig als Mini-Tutorial dient. Hier lernen wir einige grundlegende Bedienungselemente und Kampftaktiken kennen und erhalten auch gleich einen Ausblick auf das, was uns in Tamriel alles erwartet.

Quests
Wir möchten TESO nicht als Skyrim-Online promoten aber zumindest beim Questdesign hebt sich das aktuelle Projekt von ZeniMax von der breiten MMO-Masse ab. Es gibt kaum die klassischen WoW-Aufträge wie zum Beispiel X Monster A und später X Monster B erledigen. TESO ist da etwas abwechslungsreicher - aber dafür gibt es viele Botengänge und Missionen, in denen wir längere Zeit nur durch die Welt rennen, was auf Dauer auch etwas eintönig wird. Ebenfalls ein Problem: Das Gruppenspiel wird während der Questzeit überhaupt nicht gefördert. Sämtliche Missionen lassen sich problemlos alleine bewältigen und stellenweise wird sogar eine vorhandene Gruppe gesprengt, da manche Inhalte nur für den jeweiligen Helden zugänglich sind. Erst in den 4-Mann-Dungeons kommt das „richtige“ MMO-Feeling auf.
Kampfsystem
TESO setzt auf ein sogenanntes „Active-Combat-System“ (zu Deutsch: „Echtzeit-Kämpfe“). Oder anders formuliert: Wir können bzw. müssen gegnerischen Attacken ausweichen oder diese blocken. Die Steuerung während des Kampfes ist recht simpel gehalten: Mit der linken Maustaste schlagen wir zu oder feuern magische Geschosse aus unserem Zauberstab ab - mit der rechten Maustaste wird geblockt. Unsere Standardattacke wird umso stärker je länger wir die linke Maustaste gedrückt halten. Die Zifferntasten 1 bis 5 werden mit Fertigkeiten belegt - die Taste 6 bekommt die spektakuläre Ultima spendiert. Ab Level 15 können wir auch die Waffe wechseln, was stark an Guild Wars 2 erinnert. Neue Fähigkeiten lernt der Held durch das Sammeln von Erfahrungspunkten. Bei jedem Stufenaufstieg dürfen wir dann Magie, Gesundheit oder Stärke verbessern und aus aktiven oder passiven Skills wählen. Diese Werte werden dann zumindest teilweise durch Benutzung immer stärker. Interessantes Detail am Rande: Erst auf Protest der Community hat ZeniMax Online die Ego-Perspektive in das Spiel implementiert.
Technik
TESO nutzt eine hauseigene Engine, die flotte Rechner ausreizt aber auch auf schwächeren PCs flüssig laufen soll. Das Rollenspiel bietet drei Renderpfade: OpenGL, DX9 und DX11. Die technischen Stärken liegen vor allem bei den hübschen Lichteffekten. Die weichen, hochauflösenden Schatten von Objekten und Figuren gefallen ebenso wie die Umgebungslichtverdeckung und Reflexionen. Auch die Qualität der Texturen ist für ein MMORPG ist sehr ordentlich ausgefallen. Getrübt wird das Grafikspektakel nur von den arg steifen Animationen, die zuweilen sogar sehr lächerlich aussehen (zum Beispiel das Ausgraben einer Truhe). Im akustischen Bereich bekommen wir gewohnt gute und stimmige ESO-Klänge geboten. Für die deutsche Synchronisation hat ZeniMax Online bekannte Sprecher engagiert, die auch schon Hollywood-Stars synchronisierten. Mit von der Partie sind Rainer Schöne (Willem Dafoe), Klaus-Dieter Klebsch (Alec Baldwin), Frank Glaubrecht (Al Pacino), Thomas Danneberg (John Cleese), Wolfgang Condrus (Ed Harris), Martin Kessler (Vin Diesel) und Bernd Rumpf (Liam Neeson).
Release und Kosten
The Elder Scrolls Online erscheint am 4. April 2014 für PC und Mac OS. Die Versionen für PlayStation 4 und Xbox One folgen im Juni 2014. PS4-Besitzer werden keine PlayStation Plus-Mitgliedschaft zum Spielen benötigen - auf der Xbox One wird hingegen der kostenpflichtige Xbox Live Gold Status vorausgesetzt. Die Grundgebühr für das Spiel selbst liegt bei rund 13 Euro im Monat. Darüber hinaus wird TESO einen Ingame-Shop bieten. Über dessen Inhalt ist aber bisher noch nichts bekannt.

PVP

In der zweiten Phase der Presse-Beta durften wir die PvP-Kriege genauer unter die Lupe nehmen, welche zum aktuellen Zeitpunkt ab der Charakterstufe 10 zugänglich sind. Als Schlachtfeld dient das Reich Cyrodiil. Ziel ist es für jede Allianz, die sechs Festungen einzunehmen, die die Hauptstadt umrahmen, um Boni sowohl fürs PvP als auch fürs PvE zu erspielen. Darüber hinaus wird der beste PvP-Spieler Imperator und bekommt einen neuen Fertigkeitenbaum spendiert. Aber auch als „Durchschnittsspieler“ darf man sich über zusätzliche Erfahrungs-, Skill- und Allianz-Punkte freuen. Mit den letztgenannten Zählern kann man sich besondere Waffen und Rüstungen kaufen.
Krieg
Die PvP-Schlachten in TESO erinnern stark an die WvW-Kämpfe in Guild Wars 2. Im Idealfall schließt man sich einem großen Kriegsverband an (24-Mann/Frauen) und versucht den Gegner das Leben so richtig schwer zu machen. Die beste Taktik: Festungen, kleine Stützpunkte, Minen (verstärken Burgmauern), Sägewerke (verbessern Burgtore) und Bauernhöfe (machen Burgwachen stärker) einnehmen. Kurz gesagt: Nur koordiniertes und taktisches Zusammenspiel führt schlussendlich zum Erfolg. Um sich an den Kloppereien gegen die anderen Fraktionen zu beteiligen, muss man sich einer PvP-Kampagne anschließen. Anders als in anderen Online-Rollenspielen streiten sich hier keine an Server gebundene Fraktionen, da TESO ähnlich wie das erste Guild Wars mit einer Mega-Server-Architektur arbeitet.

Talk Video


Ersteindruck

Christoph meint: Solides MMO mit viel Potenzial!

Vier Tage Tamriel haben ausgereicht, damit meine große Vorfreude von der gamescom arg geschrumpft ist. Harte aber faire Worte, denn aktuell spielt sich TESO wie ein Skyrim mit Onlinefunktion. Viele Komfortfunktionen -die ein gutes MMORPG ausmachen!- wie zum Beispiel ein vernünftiges Quest-Tracking oder ein ordentliches Gruppenspiel fehlen. Zumindest beim letztgenannten Punkt sehen wir noch Hoffnung in Form des Endcontents bzw. des PvP-Bereichs, den wir bisher noch nicht testen konnten. Potenzial ist also noch genügend vorhanden. Lobenswert ist die technische Umsetzung, die bereits in der Betaversion aktuelle MMOs alt aussehen lässt. Am Ende zitiere ich den Satz aus der Einleitung: Mit etwas Feintuning könnte ZeniMax Online da etwas ganz Großes schaffen.

Update (PvP)
TESO ist auf einem guten Weg. Die Probleme bzw. Kritikpunkte aus dem PvE-Sektor sind zwar -aktuell- noch vorhanden, doch Entwicklerteam ZeniMax Online verspricht viele Verbesserungen bis zum Release im April. Weniger Verbesserungspotenzial sehen wir hingegen im PvP-Bereich. Die großen PvP-Schlachten machen bereits in der Beta extrem viel Spaß und zeigen deutlich, dass The Elder Scrolls Online nicht nur was für PvE-Spieler ist. Kurz gesagt: Die Vorfreude auf das nächste große MMO steigt wieder.

Anforderungen
• Sony PlayStation 4 Konsole
• Microsoft Xbox One Konsole

• Minimale Anforderungen
Windows 7/Vista/XP PC (32 or 64 bit)
CPU: Dual Core 2,0 GHz oder Äquivalent
Arbeitsspeicher (RAM): 2GB
Festplattenspeicher: 6 GB
Grafikkarte: DirectX 9.0c-kompatibel mit 512 MB RAM (VRAM)
Soundkarte: DirectX-kompatibel
Internet-Anbindung

• Empfohlene Anforderungen
Windows 7/Vista/XP PC (32 or 64 bit)
CPU (Prozessor): Quad-Core Intel- oder AMD-CPU
Arbeitsspeicher (RAM): 4GB
Festplattenspeicher: 6 GB
Grafikkarte: DirectX 9.0c-kompatible Grafikkarte mit 1 GB VRAM (Nvidia GeForce GTX 260 oder höher; ATI Radeon 4890 oder höher).
Soundkarte: DirectX-kompatibel
Internet-Anbindung
Getestet für
PC
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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