The Elder Scrolls Online -Test/Review
Es ist so groß wie mehrere Rollenspiele zusammen und bietet auch Soloabenteurern Unterhaltung für Monate.
Von Christoph Miklos am 18.05.2014 - 03:25 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Bethesda Softworks

Entwickler

ZeniMax Online Studios

Release

Herbst/Winter 2014 (Xbox One&PS4)

Genre

Online-Rollenspiel

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

49,99 Euro

Media (47)

PVE

Es ist so groß wie mehrere Rollenspiele zusammen und bietet auch Soloabenteurern Unterhaltung für Monate. Wir haben die MMO-Hoffnung des Jahres, The Elder Scrolls Online, sechs Wochen lang ausgiebig getestet.
Unser Held, unser Abenteuer
Vor dem Spielstart müssen wir natürlich erst einen Helden erstellen. Das Programm lässt uns viele Freiheiten bei der Gestaltung. Neben Klasse, Geschlecht und Rasse können wir auch das Aussehen weitgehend selbst bestimmen. Das Angebot an Frisuren, Bärten und sonstigen Details ist umfangreich und sorgt dafür, dass sich das Alter Ego normalerweise deutlich von anderen Charakteren unterscheidet. Danach müssen wir unser für eine von drei möglichen Allianzen entscheiden - wobei jede Allianz drei Rassen zur Auswahl bereitstellt. Mit von der Partie sind Klassiker wie die Menschen, Orks und Elben. Direkt nach der Charaktererstellung erwachen wir in einem düsteren Kerker, der gleichzeitig als Mini-Tutorial dient. Hier lernen wir einige grundlegende Bedienungselemente und Kampftaktiken kennen und erhalten auch gleich einen Ausblick auf das, was uns in Tamriel alles erwartet.
Quests
Wir möchten TESO nicht als Skyrim-Online promoten aber zumindest beim Questdesign hebt sich das aktuelle Projekt von ZeniMax von der breiten MMO-Masse ab. Es gibt kaum die klassischen WoW-Aufträge wie zum Beispiel X Monster A und später X Monster B erledigen. TESO ist da etwas abwechslungsreicher - aber dafür gibt es viele Botengänge und Missionen, in denen wir längere Zeit nur durch die Welt rennen, was auf Dauer auch etwas eintönig wird. Ebenfalls ein Problem: Das Gruppenspiel wird während der Questzeit überhaupt nicht gefördert. Sämtliche Missionen lassen sich problemlos alleine bewältigen und stellenweise wird sogar eine vorhandene Gruppe gesprengt, da manche Inhalte nur für den jeweiligen Helden zugänglich sind. Erst in den 4-Mann-Dungeons kommt das „richtige“ MMO-Feeling auf.
Kampfsystem
TESO setzt auf ein sogenanntes „Active-Combat-System“ (zu Deutsch: „Echtzeit-Kämpfe“). Oder anders formuliert: Wir können bzw. müssen gegnerischen Attacken ausweichen oder diese blocken. Die Steuerung während des Kampfes ist recht simpel gehalten: Mit der linken Maustaste schlagen wir zu oder feuern magische Geschosse aus unserem Zauberstab ab - mit der rechten Maustaste wird geblockt. Unsere Standardattacke wird umso stärker je länger wir die linke Maustaste gedrückt halten. Die Zifferntasten 1 bis 5 werden mit Fertigkeiten belegt - die Taste 6 bekommt die spektakuläre Ultima spendiert. Ab Level 15 können wir auch die Waffe wechseln, was stark an Guild Wars 2 erinnert. Neue Fähigkeiten lernt der Held durch das Sammeln von Erfahrungspunkten. Bei jedem Stufenaufstieg dürfen wir dann Magie, Gesundheit oder Stärke verbessern und aus aktiven oder passiven Skills wählen. Diese Werte werden dann zumindest teilweise durch Benutzung immer stärker. Interessantes Detail am Rande: Erst auf Protest der Community hat ZeniMax Online die Ego-Perspektive in das Spiel implementiert.
Handwerksberufe
Natürlich haben wir auch einige Handwerksberufe in TESO ausprobiert. Die meisten davon können problemlos im Laufe des Questens und Levelns auf die Maximalstufe gebracht werden, die ebenfalls bei 50 liegt. Besonders Kochen ist einer der leichteren Jobs, der sich nebenbei erledigen lässt – vorausgesetzt, man sorgt für genug freien Platz im Inventar. Wer kochen will, muss jede Menge Kram sammeln und in den eigenen Taschen oder auf der Bank horten, bis er ihn verarbeiten kann. Das lohnt sich aber in jedem Fall: Egal auf welcher Stufe man spielt, Nahrungsmittel, die Helden-Attribute erhöhen, können immer gut gebraucht werden. Das gleiche gilt für Alchemie: Heiltränke, Magickatränke, Ausdauertränke oder Tränke für mehr Zauberschaden, Rüstung oder Regeneration machen sich immer gut. Alchemie hingegen ist ein wenig zäher als Versorgung, und beides auf einmal ist, aufgrund der vielen Rohstoffe, fast unmöglich voranzubringen. Deutlich mehr Zeit muss man in die restlichen Handwerksberufe wie zum Beispiel den Waffenschmied oder Glypenmeister investieren.
Technik
TESO nutzt eine hauseigene Engine, die flotte Rechner ausreizt aber auch auf schwächeren PCs flüssig laufen soll. Das Rollenspiel bietet drei Renderpfade: OpenGL, DX9 und DX11. Die technischen Stärken liegen vor allem bei den hübschen Lichteffekten. Die weichen, hochauflösenden Schatten von Objekten und Figuren gefallen ebenso wie die Umgebungslichtverdeckung und Reflexionen. Auch die Qualität der Texturen ist für ein MMORPG ist sehr ordentlich ausgefallen. Getrübt wird das Grafikspektakel nur von den arg steifen Animationen, die zuweilen sogar sehr lächerlich aussehen (zum Beispiel das Ausgraben einer Truhe). Im akustischen Bereich bekommen wir gewohnt gute und stimmige ESO-Klänge geboten. Für die deutsche Synchronisation hat ZeniMax Online bekannte Sprecher engagiert, die auch schon Hollywood-Stars synchronisierten. Mit von der Partie sind Rainer Schöne (Willem Dafoe), Klaus-Dieter Klebsch (Alec Baldwin), Frank Glaubrecht (Al Pacino), Thomas Danneberg (John Cleese), Wolfgang Condrus (Ed Harris), Martin Kessler (Vin Diesel) und Bernd Rumpf (Liam Neeson).
Release und Kosten
The Elder Scrolls Online erschien am 4. April 2014 für PC und Mac OS. Die Versionen für PlayStation 4 und Xbox One folgen im Herbst/Winter 2014. PS4-Besitzer werden keine PlayStation Plus-Mitgliedschaft zum Spielen benötigen - auf der Xbox One wird hingegen der kostenpflichtige Xbox Live Gold Status vorausgesetzt. Die Grundgebühr für das Spiel selbst liegt bei rund 13 Euro im Monat. Darüber hinaus wird TESO einen Ingame-Shop bieten. Über dessen Inhalt ist aber bisher noch nichts bekannt.

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