Publisher 2K Games hat für den Horror-Shooter „The Darkness 2“ ein neues Entwicklerteam bauftragt. Die neuen von Digital Extremes setzen dabei nicht nur auf einen frischen Comic-Look, sondern haben vor allem die Spielbarkeit überarbeitet. Wir haben uns das (End)Resultat genauer angesehen.
Die Handlung
Die Story von The Darkness 2 setzt zwei Jahre nach dem dramatischen Ende des ersten Teils ein. Jackie Estacado konnte den Dämon der Finsternis die ganze Zeit erfolgreich unterdrücken und führt ein Leben als angesehener Mafiaboss. Als Jackie jedoch einem Attentat zum Opfer fällt, wird er gezwungen die finsteren Kräfte wieder zu entfesseln. Genau das war jedoch der Plan der mysteriösen Bruderschaft, die das Attentat verübt hat. Denn jetzt sind sie in der Lage, Jackies Kräfte zu stehlen. Nach einem kurzen Tutorial-Abschnitt geht es auch schon richtig los mit der Action. In gewohnter Darkness-Manier könnt ihr mit euren beiden Tentakelarmen Feinde auf ziemlich brutale Art und Weise erledigen, für den Fernkampf dürft ihr eine große Wumme oder zwei Handwaffen nutzen. Über den Talentbaum schaltet ihr zudem nützliche Special-Features frei. Zum Beispiel verstärkt ihr eure Waffen für einige Sekunden durch die Macht der Finsternis oder erzeugt eine Giftwolke, die Gegner betäubt. Als besonders wirkungsvoll hat sich das schwarze Loch erwiesen, das es bereits im Vorgänger gab. Es saugt alles um sich herum auf, so lassen sich mehrere Gegner auf einen Schlag erledigen. Auch der Finsterling lässt sich per Upgrade noch effektiver einsetzen. Zum Beispiel dürft ihr den Racker schnappen und auf einen Gegner werfen - dann darf der sich mit dem fiesen Finsterling herumschlagen.
Apropos Gegner: In den ersten zwei Spielstunden sind die meisten bewaffneten Feinde gerade einmal besseres Fallobst, doch das ändert sich schlagartig mit dem Auftritt der Bruderschafts-Kämpfer. Die Jungs verfügen nämlich nicht nur über eine dicke Rüstung, sondern greifen auch auf spezielle Waffen zurück. Damit reißen sie Jackie die Waffe aus der Hand, bugsieren ihn mit einem Schutzschild einige Meter nach hinten oder blenden Mr. Estacado mit einer grellen Lampe. The Darkness-Kenner wissen: Im Hellen funktionieren Jackies finstere Kräfte nicht.
Steuerung Einer der größten Kritikpunkte am Vorgänger war die Steuerung, die teilweise sehr umständlich war. The Darkness 2 spielt sich wesentlich runder und intuitiver. Mit den beiden Schultertasten LB und RB (bei der Xbox-360-Fassung) steuert ihr die Dämonenarme: Der linke ist der Greifarm. Den rechten Schlagarm schwingt ihr in Kombination mit dem Analog-Stick in alle Richtungen. Das klappt auf Anhieb wunderbar. Auch mit Maus und Tastatur lässt sich Jackie problemlos durch die linearen Levels bewegen.
Kritik
Trotz rasanter Action gibt es einiges an The Darkness 2 zum Kritisieren. Da wären zunächst einmal das lieblose Leveldesign - kein Vergleich zum Vorgängerteil. Lediglich der arg kurze Besuch in einer Geisterbahn konnte uns ein „Aha“ entlocken. Die restlichen Locations sind leider nur Shooter-Standardkost. Ja, das gilt auch für das Bordell. Ebenfalls kritikwürdig: Die einfallslosen Bosskämpfe. Zumeist teleportiert sich der Obermotz blitzschnell von einer Stelle zur anderen. Was beim ersten Mal vielleicht noch packt, langweilt beim dritten, vierten Bosskampf nur noch. Enttäuschte Gesichter wird es wahrscheinlich auch beim „Storytelling“ geben. Während sich in The Darkness 1 einige geniale Schockmomente ins Gedächtnis gebrannt haben, sind Storyverlauf und auch das Ende relativ vorhersehbar. Auch vorhersehbar: der Cliffhanger auf Teil 3.
Koop-Action Zusätzlich zur Einzelspieler-Kampagne bietet The Darkness 2 den sogenannten Blutrache-Modus, den ihr wahlweise allein offline oder mit bis zu drei weiteren
Spielern online bestreiten könnt. Cool: Ihr schlüpft hier nicht in die Haut von Mafia-Boss Jackie, sondern übernehmt die Kontrolle über einen von vier schrägen Gangster-Vögeln, die jeweils mit einer individuellen Waffe und bestimmten abgeschwächten Finsternis-Kräften ausgestattet sind. Alle vier Charaktere verfügen über einen eigenen, im Vergleich zu Jackie aber abgespeckten Talentbaum, auf dem sich die individuellen Fähigkeiten verbessern lassen. Der Blutrache-Modus bietet zusammenhängende und auch einige Einzelmissionen, deren Story parallel zur Haupthandlung des Spiels verläuft. Ihr erledigt hier Aufträge auf Nebenschauplätzen, die im Solo-Abenteuer zwar angesprochen, aber nicht gezeigt werden.
Technik
Trotz anfänglicher Skepsis konnte uns der neue Comic-Look schlussendlich überzeugen. Schließich entspringt The Darkness einer Comic-Serie. Auf jeden Fall laufen sowohl die Konsolen-Fassungen als auch die PC-Version technisch sauber - abgesehen von einigen Clipping-Fehlern. Störende Ruckler haben wir keine entdeckt. Besonders gut gefallen haben die hübschen Lichteffekte und flüssigen Bewegungsabläufe. Die deutschen Sprecher machen ihre Arbeit durchaus gut. Leider ist die deutsche Sprachausgabe häufig nicht lippensynchron. Besser ist die englische Sprache, die im Optionsmenü jederzeit aktiviert werden kann - samt deutscher Untertitel.
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