The Amazing Spider-Man - Test/Review
Ziemlich pünktlich zum Kinostart von The Amazing Spider-Man präsentiert Activision die gleichnamige Videospielversoftung.
Von Christoph Miklos am 09.07.2012 - 02:51 Uhr

Fakten

Plattformen

3DS

Wii

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Activision Blizzard

Entwickler

Beenox

Release

26.06 2012

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

59,90 Euro

Media (27)

Mal wieder…

Ziemlich pünktlich zum Kinostart von The Amazing Spider-Man präsentiert Activision die gleichnamige Videospielversoftung. Ob Entwicklerteam Beenox aus den Fehlern der Vorgängerteilen lernen konnte?
Wieder ein Spiel zum Film
Gerade Titel, die pünktlich zum entsprechenden Film auf den Markt kommen, trumpfen in der Regel nicht unbedingt mit spielerischer Brillanz auf. The Amazing Spider-Man macht überraschendweiser eine recht gute Figur. Endlich dürfen wir wieder frei durch New York schwingen und sogar Nebenmissionen bestreiten. Die Handlung des Spiels ist kurz nach den Geschehnissen des Kinofilms angesiedelt. Spider-Man muss nicht nur entflohene Mutanten aufspüren, sondern auch ein Heilmittel für seine Freundin finden, da diese mit einem Virus infiziert wurde. Die Geschichte wird mit der obligatorischen Prise Spidey-Humor erzählt, plätschert aber die meiste Zeit munter vor sich hin und dreht erst zum Ende des Spiels ein wenig auf. Die Kampagne umfasst knapp 20 Missionen, in denen wir gegen bekannte Schurken wie Rhino oder Scorpion antreten. Die meiste Zeit über kämpfen wir aber gegen relativ hirntote Standardfeinde in beengten Gebäuden, langweiligen Fabriken oder in Abwasserkanälen. Das Leveldesign ist linear - abwechslungsreiche Momente sucht man vergebens. Das Kampfsystem ist eine 1:1-Kopie aus Batman: Arkham City, leider nur nicht so filigran umgesetzt. Prinzipiell hämmert ihr wie wild auf den Angriffsbutton herum und weicht feindlichen Angriffen mit dem Dodge-Button aus, sobald ihr darauf hingewiesen werdet. Angeschlagene Feinde werden per „Spinnenbeschuss“ endgültig lahmgelegt. Kleinere Einlagen wie das Werfen von Containern, um Feinde bewusstlos zu schlagen, sorgen für kurzweilige Abwechslung, sind letztlich aber genauso repetitiv wie die gesamte Spielmechanik. Auch die Stealth-Attacken von der Decke sind nicht gerade das Gelbe vom Ei, da diese, aufgrund der schwachen KI, viel zu stark ausfallen. Die Endboss-Fights laufen immer nach demselben Schema ab: Ein paar Standardangriffe, ausweichen und am Ende das obligatorische Quicktime-Event. Langweilig! Für etwas frischen Gameplaywind sorgt das sogenannte Web-Rush-Feature: Auf Knopfdruck wird die Zeit verlangsamt, während ihr in die Ego-Sicht wechselt und vorgegebene Punkte in den Gebieten anpeilen und auf Wunsch zu ihnen hinspringen könnt. Gleiches gilt auch für Gegner, denen man auf diese Weise in Windeseile auf die Pelle rücken kann.

Freiheit
Abseits der Story-Missionen darf man in The Amazing Spider-Man die frei begehbare Stadt New York erkunden. Das tolle Geschwindigkeitsgefühl beim Schwingen durch die Häuserschluchten kann aber leider nicht über die eintönigen Nebenaufträge hinwegtäuschen. Höchstens die Jagd nach neuen Kostümen oder die 700 in der Stadt versteckten Comics, mit denen ihr digitale Version echter Comic-Hefte freischalten könnt, wecken den Sammler im Spieler.
Technik
Das Technikgerüst kann nur bedingt überzeugen. Die wenigen Highlights (Effekte, Animationen beim Schwingen) werden von den tristen Umgebungen, den mittelmäßigen Texturen und detailarmen Figuren überschattet. Zumindest wissen Soundtrack und die englische Sprachausgabe (bitte nicht auf die lieblose deutsche Tonspur wechseln!) zu gefallen.

Fazit und Wertung

Christoph meint: Armer Spidey! Du hättest eine bessere Videospielumsetzung verdient!

The Amazing Spider-Man hat massig Potenzial und könnte problemlos mit den aktuellen Batman-Spielen mithalten. Dass es schlussendlich -mal wieder- nur ein mittelmäßiges Superhelden-Videospiel geworden ist liegt, wie so oft, am Publisher (Activision). Hätte man den Entwicklern mehr Zeit und Budget zur Verfügung gestellt, wäre sicher was Vernünftiges herausgekommen. Leider haperte es bei jedem Punkt an der halbherzigen Umsetzung. Ob nun Kampfsystem, Level- und Missionsdesign oder die Schwingmechanik - nichts wurde so gut umgesetzt, als dass es auf lange Sicht wirklich fesseln könnte.

60%
Grafik
7
Sound
7
Bedienung
7
Spielspaß
6
Atmosphäre
6
Preis/Umfang
5
Richtig gut
  • ein paar nette Effekte
  • Geschwindigkeitsgefühl
  • solider Soundtrack
  • eng. Sprachausgabe
  • einfache Steuerung
  • spannende Story
  • frei begehbare Stadt
  • mehrere Schwierigkeitsgrade
Verbesserungswürdig
  • triste Umgebungen
  • hölzerne Animationen
  • Qualität der Texturen
  • dt. Sprachausgabe
  • stellenweise Probleme mit der Kamera
  • öde Missionen
  • sich zu schnell wiederholende Sidequests ohne Tiefgang
  • Kampfsystem ohne Tiefgang
  • kaum Wiederspielwert
  • viel zu einfache Bossfights
  • 08/15 KI
Anforderungen
• PC
• Sony PlayStation 3 Konsole
• Microsoft Xbox 360 Konsole
• Nintendo Wii Konsole
• Nintendo 3DS
Getestet für
Microsoft Xbox 360
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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