Es war einmal ein Point und ein Click... Und schon hat man ein ganzes Genre beschrieben! Einer der Neuzugänge für das beliebte Genre ist TOHU aus dem Hause Fireart Games, gepublisht von The Irregular Corporation. Nachdem ich schon auf der letzten Gamescom (wisst ihr noch, als man physisch auf die Gamescom konnte?) einen Blick drauf geworfen habe, habe ich mich jetzt reingeklickt!
Bitte nicht die Planeten füttern Okay, Leute, ihr solltet wirklich drinnen bleiben. Nicht nur wegen den ganzen Pandemie-Lockdowns, sondern auch, weil eine verhüllte Gestalt unterwegs ist und Unheil und Chaos stiftet! Keiner scheint in der Lage, den Schurken aufzuhalten... Außer uns, nicht wahr? Denn als dieser finstere Geselle auf unseren Planeten kommt, beschädigt er die heilige Maschine. Das können wir natürlich nicht auf uns sitzen lassen. Wir? Wir sind das kleine Mädchen. Und wir haben zwar die Expertise dafür, die Maschine zu reparieren, aber uns fehlt das Werkzeug. Nur einer, der uns helfen kann: unser Schronkel! Das ist die Zusammensetzung aus "Schrott" und Onkel - im englischen Original der Juncle. Und jetzt beginnt es, interessant zu werden.
Denn die Welt von TOHU ist bevölkert mit Robotern und Werkzeug-Lebewesen. Zum Beispiel der Hund da drüben: Eine Zange mit Beinen, die bellt! Auch wir sind nicht nur ein kleines Mädchen. Mit unserem Anhänger, den wir von Schronkel bekommen haben, verwandeln wir uns in Cubus - einen großen, starken Roboter. Je nach Rätsel, das ansteht, wechseln wir so einfach die Rolle: Als Mädchen sind wir geschickt und können kleine Dinge manipulieren, als Cubus heben wir schwere Brocken an! Wir begeben uns also auf eine Reise zwischen den Fischplaneten! Auf denen leben wir nämlich: Riesige Fische mit ulkigen Gesichtern, auf deren Rücken Städte und Häuser stehen. Der Marktplatz zum Beispiel ist im Inneren einer Auster. Mit unserem Raumschiff düsen wir zwischen diesen Planeten umher, immer auf der Suche nach den Werkzeugen, die wir brauchen.
Point it, click it TOHU erfindet das Genre nicht neu. Wir gehen von Bildschirm zu Bildschirm, klicken auf die Umgebung und finden entweder nützliche Items für Rätsel oder lösen unterhaltsame kleine Effekte aus. Die Geschichte ist in unterschiedliche Level unterteilt, die aus mehreren Screens bestehen. In üblicher Point'n'Click-Manier sammeln wir dabei Items und lösen einfache Rätsel - mal müssen Schalter in der richtigen Reihenfolge umgelegt werden, ein anderes Mal warten wir, bis ein NPC unachtsam ist und wir so seinen Schlüssel klauen können.
Ein wenig mehr Dimensionen bekommen die Rätsel durch unsere Verwandlung in Cubus. Oft verlangen diese Szenen dann ein wenig gutes Timing unsererseits, machen das ganze aber nicht wirklich schwierig.
Hübsch, aber nicht revolutionär TOHU sammelt große Pluspunkte durch den Artstyle - von den Backgrounds über die Charaktere bis hin zu den liebevollen Effekten sieht TOHU großartig aus. In Kombo mit der skurrilen, aber interessant entworfenen Welt liegen hier die großen Stärken des Spiels. Jede Szene hat neue Details und schickt uns los, sie zu finden. Außerdem besticht das entspannte Klick-Abenteuer mit einem entspannten, stimmigen Soundtrack. TOHU ist ein ruhiges Wohlfühlspiel, das eher mit Charme als Action punktet. Leider merkt man dem bunten, quirrligen Roboter-Spektakel hier eben auch seine Schwächen an: Es wird nichts wirklich neues mit an den Tisch gebracht.
Klar, der Verwandlungs-Aspekt peppt das ein oder andere Rätsel auf, insgesamt bleibt TOHU aber ein Spiel mit wenigen Highlights. Die Rätsel sind angemessen, werden aber erfahrene Rätselkünstler eher kalt lassen. Auch die Story ist süß, aber eben auch sehr geradlinig und verzichtet auf große erzählerische Schlenker. Je nachdem wie lange ihr euch in den hübschen Bildern verliert, die das Spiel uns beschert, habt ihr TOHU nach rund 4 bis 5 Stunden durch. Gesprochen wird dabei nicht, aber alle Texte und Dialoge sind auf deutsch verfügbar.
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