Star Wars: The Force Unleashed 2 - Test/Review
Der erste Teil von The Force Unleashed war der wahr gewordene Traum vieler Star Wars Fans.
Von Christoph Miklos am 14.11.2010 - 03:54 Uhr

Fakten

Plattformen

Wii

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Activision Blizzard

Entwickler

LucasArts

Release

26.10 2010

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Media (55)

Die dunkle Seite der Macht

Der erste Teil von The Force Unleashed war der wahr gewordene Traum vieler Star Wars Fans. In virtuos choreografierten Lichtschwertduellen säbelte man sich durch den gesamten Sturmtruppen-Vorrat des Imperiums, legte sich mit Darth Vader an, bereiste prominente Ecken der Filmsaga und durchlebte so ganz nebenbei ein nicht unwichtiges Kapitel der „Star Wars“-Historie.
Was ist da schief gelaufen?
Die Fortsetzung geht genau in die andere (man könnte an dieser Stelle auch das Wort „falsche“ einsetzen) Richtung: sie erzählt nämlich überhaupt keine spannende Geschichte mehr. Im Grunde sind Exposition (unser Alter Ego Starkiller wird von Vader gejagt) und Storyentwicklung (Starkiller trifft auf General Kota und metzelt sich zu Vader vor) sogar beinahe identisch. Während der Vorgänger in dieses minimale Gerüst zumindest noch ein paar nette Finten und spannende Ideen einflechten konnte, um die Motivation lebendig zu halten, passiert hier absolut nichts. Zusammengefasst lautet die SWFU 2 Handlung wie folgt: Starkiller will Rache und ist auf der Suche nach seiner großen Liebe. Nett für einen Liebesroman - bescheiden für einen Star Wars Titel.
Ein paar neue Ideen
Die auffälligste Neuerung: Starkiller führt jetzt zwei Lichtschwerter gleichzeitig. Abgesehen von einem optisch anderen Kampfstil bemerken TFU-Veteranen die zweite Klinge aber kaum. Lediglich beim Lichtschwertwurf rotieren jetzt beide Schwerter in einem Halbkreis und erledigen so mehrere Gegner gleichzeitig. Albern: Wenn Starkiller eine Klinge beim Wurf verliert, kann er trotz Extrasäbel nicht blocken oder angreifen, bis er die andere Waffe aufgehoben hat. Wieder mit dabei sind die versteckten Lichtschwert-Kristalle, die nicht nur die Farbe der Klinge verändern, sondern auch Boni wie Lebensregeneration oder Feuerschaden spendieren. Weil Starkiller jetzt zwei Laserschwerter führt, darf er die Farben frei mixen und so zum Beispiel eine grün-rote Heilung-Feuerschaden-Kombination einsetzen.
Eine weitere Neuerung in dem Spiel ist der sogenannte „Rage“-Modus. Sobald unser Jedi ausreichend Gegner erledigt hat (oder im Verlauf der Handlung an bestimmten Punkten wütend wird), kann er den neuen Macht-Zorn-Modus aktivieren. Dadurch verstärken sich für kurze Zeit all seine Machtfähigkeiten um ein Vielfaches. Die beiden AT-STs verarbeitet er so innerhalb von Sekunden zu zwei Würfeln Altmetall und entkommt ohne große Probleme von Kamino.
Das Kampfsystem
Nach wie vor eine Stärke der TFU-Serie: die Kämpfe. Das Zusammenspiel von Lichtschwert-Hieben, Machtstoß, -Blitz und -Griff geht leicht von der Hand, sieht dank der coolen Physikeffekte fast immer spektakulär aus und macht mächtig Laune. Ebenfalls ein Spaßgarant: Die von Starkiller mit Gedankenkontrolle hypnotisierten Sturmtruppler brabbeln benebelt dessen Befehle nach, greifen daraufhin Kollegen an oder stürzen sich schreiend aus dem Fenster. Auch cool: man kann seine Machtfertigkeiten weiter ausbauen. Zum Beispiel können wir mit Blitzwurf auf Level 2 bereits drei Gegner gleichzeitig elektrisieren.
Leider fehlt es dem Spiel an spannenden Bosskämpfen. Neben uninteressanten Groß-Robotern und einem Kampfgleiter stellt sich Starkiller nur noch Darth Vader. Andere ebenbürtige Lichtschwertschwinger tauchen nicht auf. Selbst Boba Fett wird in einem Kurzauftritt in einer Zwischensequenz abgefertigt und ist danach nicht mehr zu sehen. Einziger Höhepunkt bleibt so das mehrstufige Arena-Duell mit dem Gorog, einem Rancor-essenden Giganten.

Die nicht ganz so dunkle Seite der Macht

Standortwechsel
Insgesamt zwölf Schauplätze haben die Entwickler dem Spiel spendiert. Starkiller bereist Cato Neimoidia, Kamino, dem von Dauerregen geplagten Klonfabrik-Planeten und macht sogar einen Abstecher auf Dagobah, wo er auf Jedi-Meister Yoda trifft. Schade, dass uns LucasArts für fast ein Drittel des Spiels in die grauen, monotonen Gänge des Rebellenkreuzers Salvation „sperrt“. Nach dem ersten Durchlauf kann man Star Wars: The Force Unleashed 2 noch einmal im besonders schweren „Unleashed“-Schwierigkeitsgrad durchspielen. Dabei behält man zwar erspielte Kostüme, Kristalle und Machtkräfte, erfährt aber auch nicht mehr von der Story. Außerdem gibt es noch zehn unterschiedliche Herausforderungskammern. Hier bewältigt Starkiller verschiedene Hinderniskurse, erledigt unter Zeitdruck Gegnerwellen oder versucht, möglichst viele Raketen zum Absender zurückzuschicken. Als Lohn für die Mühe gibt es weitere Kostüme, Kristalle und vertonte Storyboard-Sequenzen um Vaders Klon-Programm.
Technik
Mal abgesehen von ein paar matschigen Level-Texturen sieht das neuste Abenteuer von Starkiller recht hübsch aus. Vor allem die tollen Effekte und die flüssigen Animationen unseres Helden können sich sehen lassen. Besonders imposant fanden wir die gelungene Physikengine, die während des Kampfes für herumwirbelndes Zeug sorgt. Ebenfalls einen guten Eindruck haben die rasant geschnittenen CGI-Videos hinterlassen. In diesen Clips kommen vor allem die herrlichen Star Wars Klänge und die gute, englische Sprachausgabe zum Vorschein. Kritik: Bei der deutschen Synchronisation hat man sehr geschlampt. Fast kein einziger Dialog ist lippensynchron. Und darüber hinaus gingen die Sprecher ziemlich lieblos an ihre Arbeit heran.
Die ersten 15 Minuten aus dem Spiel

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Fazit und Wertung

Christoph meint: Enttäuschende Rückkehr von Starkiller!

Liebe Entwickler von LucasArts!
Als langjähriger Star Wars-„Junkie“ und Fan der Force Unleashed-Serie bin ich schockiert darüber, was ihr aus der Fortsetzung von Starkillers Abenteuer gemacht habt. Dieses fünfstündige Action-Abenteuer ohne Tiefgang und Handlung war doch sicher nur ein verfrühter Aprilscherz - oder? Zumindest hoffe ich das. Auch stelle ich mir stets die Fragen: Wo bleiben die emotionalen Entscheidungen? Was wurde aus den coolen Bosskämpfen? Und die wichtigste Frage von allem: Warum diese lieblose Story? Fragen über Fragen. In diesem Sinne: Hoffentlich wird Teil Drei besser (sofern es diesen geben wird)!

70%
Grafik
8
Sound
8
Bedienung
9
Spielspaß
7
Atmosphäre
6
Preis/Umfang
6
Richtig gut
  • hübsche Effekte
  • Physikengine
  • Original Star Wars Musik und Soundeffekte
  • solide Sprachausgabe (eng.)
  • einfache Steuerung
  • nach wie vor viel Action
  • Machtkräfte lassen sich upgraden
  • Yoda ist mit von der Partie
Verbesserungswürdig
  • schwache Level-Texturen
  • deutsche Sprachausgabe
  • 08/15 KI
  • langweilige, simple Geschichte
  • kaum Abwechslung
  • sehr kurze Spielzeit (max. 5 Stunden)
  • Bossfights?
  • schon wieder kein Multiplayer
Anforderungen
• Sony PlayStation 3 Konsole
• Microsoft Xbox 360 Konsole
• Nintendo Wii Konsole

• PC (Minimum):
-Betriebssystem: Windows XP SP3, Windows Vista SP2, Windows 7
-Prozessor: Intel Core 2 Duo 2.4 GHz or AMD Athlon X2 5200+
-Ram: 2 GB Ram
-Grafikkarte: ATI Radeon HD 2600 / NVIDIA GeForce 8600 GT
-Festplattenspeicher: 10 GB + 1 GB Auslagerungsdatei
-Soundkarte: 100% DirectX 9.0c kompatibles Audiogerät
-DirectX: DirectX 9.0c (März 2009)

• PC (Empfohlen):
-Prozessor: Intel Core 2 Duo 2.8 GHz or AMD Athlon X2 6000+
-Ram: 2 GB Ram
-Grafikkarte: ATI Radeon HD 4800 / NVIDIA GeForce GTX 260
Getestet für
• PC
• Sony PlayStation 3
• Microsoft Xbox 360
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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