Star Wars Outlaws - Test/Review (+Video & Benchmarks)
Ihr wolltet schon immer mal das Gesetz brechen? Ihr wolltet schon immer mal die Welt des organisierten Verbrechens in seinen Grundfesten erschüttern?
Von Lars Hack am 02.09.2024 - 01:39 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox Series S

Xbox Series X

PlayStation 5

PC

Publisher

Ubisoft

Entwickler

Ubisoft

Release

30.08 2024

Genre

Action-Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

16

Webseite

Media (17)

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Ihr wolltet schon immer mal das Gesetz brechen? Ihr wolltet schon immer mal die Welt des organisierten Verbrechens in seinen Grundfesten erschüttern? Und ihr wolltet das alles schon immer mal zwischen den Sternen, in einer weit, weit entfernten Galaxie tun? Dann hat Publisher Ubisoft das perfekte Sommergeschenk für euch mit Star Wars: Outlaws. Allein der Name des Kriegs der Sterne lässt Fan-Herzen überall höherschlagen, also werfen wir einen Blick auf das Sternen-Abenteuer von Entwickler Massive Entertainment.

Kay shot first


Outlaws fängt an, wie gut jede Star Wars-Story: Auf einem Planeten tief im Backwater. Ein verschlafener Ort,eine Cantina, das übliche. Wir übernehmen die Rolle von Kay, einer Connoisseur von Gelegenheiten und Chancen. Unsere Heimat ist ein Zimmer über der Cantina des Mannes, der uns praktisch großgezogen hat. Das Nachtleben unserer Heimatstadt? Man kennt sich, man hasst sich, man weiß, um wen man eher einen Bogen machen sollte, wenn man am nächsten Morgen noch heil aufwachen mag. Gerade die Kartelle, die wahren Herren vieler Planeten, haben hier das Sagen. Und wir legen uns besser nicht mit denen an. Allerdings… Wir bräuchten nur einen großen Wurf. Das große Ding. Der eine Hit, der uns vom Planeten am Ende der Galaxie in ein Leben in den Kernwelten bringt, sorglos, frei, erfolgreich und einfach erfolgreich. Was für ein Zufall also, dass uns scheinbar genau dieser große Wurf in den Schoß fällt, als es für uns ziemlich heiß wird. Das Ganze scheint fast schon zu gut, um wahr zu sein: Wir treffen eine Crew, die ein Ziel hat, einen Plan hat und sich verdammt sicher ist, dass alles glatt geht. Wir sind dabei. Das ist schließlich unsere Chance, nicht? Minimaler Spoiler: Die Sache geht schief. Die Details erspar ich euch, die dürft ihr selbst erleben. Lange Rede kurz, wir sind fortan auf der Flucht. Waren wir es vorher nicht, dann sind wir jetzt Outlaws, fliehend vor einem der schattenhaften Unterweltbosse, mit denen man sich, wie gesagt, auf keinen Fall anlegt. Das Positive dabei: Wir haben unser eigenes Schiff ergattert. Und wir sind auch nicht allein! Mit uns reist Nix, unser Alien-Haustier, dessen Intelligenz absolut jeden Hund in den Schatten stellt. Moment, gibt es in Star Wars überhaupt Hunde…? Egal. Vor uns liegt eine ganze Galaxie der Möglichkeiten. Und nach wie vor gilt: Wir brauchen nur einen großen Wurf. Der wird uns mit Sicherheit in die Kernwelten bringen. Was kann schon schief gehen?

Unser Testvideo zu Star Wars Outlaws (PC)




Prügeln, schießen, cruisen


In stolzer Open-World-3rd-Person-Tradition erkunden wir in Outlaws die Galaxis. Das geschieht in Kriegs- und Friedenszeiten. Beginnen wir von vorne: Während wir die Sterne bereisen, finden wir früher oder später immer wieder Questhubs. Hier wird oft die Story weitergesponnen, bevor wir uns mit Nebenquests eindecken, um noch mehr Abenteuer zu erleben. Auch Shops finden wir, um unsere hart verdienten Credits in neue Ausrüstung zu investieren. Das Ausrüstungsmenü ist funktional - Waffenholster, Oberteil, Hosen. Das ist nicht nur stylisch, sondern gibt uns auch Boni; So können wir zum Beispiel mit dem einen Waffenholster mehr Granaten mit uns führen, das andere macht Raum für mehr Heil-Items. Die passende Weste sorgt für weniger Schaden durch Blaster-Beschuss und so weiter und so fort. Kommt es mal zum Kampf, brauchen wir diese Boni auch. Die Welt von Star Wars ist ein gewohnt heißes Pflaster. Unser treuer Blaster kommt also häufig zum Einsatz, auch wenn wir ihn eben nur außerhalb von Questhubs einsetzen können. Das Ganze läuft recht klassisch ab, mit Nahkampfattacken, die Gegner auch leise ausschalten können, und einem smarten Deckungssystem, das uns vor feindlichem Feuer schützt. Wir selbst blasten ebenfalls mit. Munition für unseren Blaster gibt es nicht - stattdessen muss er gelegentlich abkühlen, was wir mit einem gut getimten Quick Time Event massiv beschleunigen können. Oft können wir auch Waffen von erledigten Gegnern nutzen. Diese haben dann aber ein begrenztes Magazin und Kay ist auch schnell dabei, die Waffen fallen zu lassen. Nur der Blaster bleibt immer bei uns. Nehmen wir zu viel Schaden, kann eine schnelle Ladung Bakta davor bewahren, das Zeitliche zu segnen. Und für die wirklich brenzligen Situationen führen wir auch stets die ein oder andere Granate mit uns. Aber dass es so weit kommt, ist nicht immer gegeben. Wir können auch oft einfach schleichen, schalten Gegner leise aus und sind mit unserer Beute entkommen, bevor es überhaupt zum großen Shootout kommt. Im Weltall sieht das ganze etwas anders aus. An Bord unseres Schiffes können wir rasch von der Planetenoberfläche zu den Sternen aufbrechen. Dort gibt es ebenfalls Quests zu lösen und Händler zu finden. Da ein Raumschiff aber recht auffällig ist, kommt es hier häufiger zum Rumgeballer. Wie wir an Kay die Ausrüstung ändern, können wir auch unser Schiff später upgraden und verwandeln die Trailblazer, so der Name unseres Gefährts, von der Notlösung zu einer echten Gefahr im Weltraum. Tie-Fighter der Galaxis, fürchtet euch! Damit wir den nötigen Pep haben, all unsere Abenteuer erfolgreich hinter uns zu bringen, bringt Outlaws auch eine gute Sammlung an Skills mit. Das System dafür ist echt cool gemacht: Wir schalten neue Skills frei, wenn wir die nötigen Leute kennengelernt haben, die sie uns beibringen können. Die erste Person gibt’s gratis, unseren Cantina-Ziehvater. Seine Skills sind oft sozialer Natur, wie das Hinhalten, wenn wir von einer feindlichen Patrouille beim Rumschleichen erwischt werden. Haben wir später eine Mechanikerin für unser Schwebemotorrad/Speeder kennengelernt, mit dem wir auf Planeten von A nach B gelangen, können wir auch hier auf neue Movement-Skills bauen. Jede Person bringt ein Set an Skills. Um die dann aber auch freizuschalten, müssen wir bestimmte Herausforderungen lösen. Ein Beispiel: Wir kennen die Mechanikerin. Eine der Speeder-Herausforderungen ist, Sprünge mit einer Länge von 60 Metern auf Rampen durchzuführen. Haben wir das erfolgreich geschafft, können wir den Skill freischalten, der uns kurze Sprünge auch ohne Rampe erlaubt. Und dann ist da noch Nix. Unsere Weggefährtin ist am besten mit einem verdammt klugen Hund zu vergleichen. Und wir haben ihr viel beigebracht: Auf Knopfdruck lenkt Nix Sicherheitskameras ab, hält Wachen beschäftigt oder kriecht durch enge Gänge, um für uns Schalter zu drücken und Wege zu öffnen. Oder wir stocken unsere Kasse auf, indem wir Nix Geldbeutel von ahnungslosen Passanten klauen lassen. Und wenn es nicht der Geldbeutel ist, dann ja vielleicht die Schlüsselkarte, die wir gerade brauchen.

Abseits des Gesetzes


Eines der Kernsysteme von Outlaws ist im Grunde genau das, was hinter dem Namen steht: Die Kartelle. Große Verbrechersyndikate sind etwas, womit kaum ein Star Wars-Spiel mehr auskommt. Sie sind die Big Player und in Outlaws kommen wir immer wieder mit ihnen in Kontakt - egal, ob es nun die klassischen und allseits bekannten Hutten sind, die eher verdeckt agierenden Red Dawn, die gut vernetzten Pykes oder lokale Gruppierungen. Bei allen können wir Reputation anhäufen - oder sie uns zum Feind machen. Stehen wir mit einem Syndikat gut, dürfen wir ihre Gebiete problemlos betreten, bekommen spezielle Cosmetics oder Zugang zu besonderen Händlern. Verscherzen wir es uns aber mit den Verbrecherbossen, steigen die Preise bei verbundenen Händlern… Oder Hit Squads fangen an, auf uns Jagd zu machen. Das ganze System fügt sich gut in Outlaws ein und gibt dem Spiel den verruchten Untergrund-Charakter, den ein Abenteuer im kriminellen Untergrund haben sollte. Und auch sonst macht Outlaws eine schneidige Figur. Optisch war die Welt von Star Wars selten hübscher. Große, weite Gebiete zum Erkunden, bekannte Gegenden aus Filmen und schummrige Cantinas laden zum Stöbern ein. Und auch die deutsche Synchronisation ist absolut gelungen, selbst wenn mir die Englische einen Zacken mehr gefällt (ich bin da recht festgefahren in der Hinsicht). Es gibt ein paar Hindernisse, die Outlaws im Weg stehen. Zum Beispiel klagen manche Spieler über Bugs - nicht gamebreaking, aber frustrierend. Selbst ich bin während des Tests einfach einmal durch die Karte gefallen und wurde beim letzten Savepoint wiederbelebt. Das ist nicht kriegsentscheidend, aber fällt auf. Ärgerlicher ist es eher, wenn ein NPC uns über riesige Distanzen und durch Hindernisse dabei entdeckt, wie wir einen seiner Gefährten stealthily ausschalten. Auch die Spieltiefe lässt gerade zu Beginn, bevor wir uns mehr und mehr auf unsere Skills verlassen, ab und an etwas zu wünschen. In den ersten Stunden begegnen uns immer wieder Rätsel, die einfach nur durch einen Tastendruck gelöst werden können, in dem Nix für uns einen absolut unübersehbaren Schalter drücken muss. Kommt es zu Schusswechseln, ist das Gameplay solide, aber erfindet das Rad wirklich nicht neu. Nur dass Kay ständig aufgenommene Waffen bei jeder Kleinigkeit fallen lässt, treibt mich die Wände hinauf. Aber das sind Dinge, die entweder rausgepatcht werden oder an die wir uns rasch gewöhnen und uns anpassen. Niemand hat gesagt, dass das Leben als Star Wars-Outlaw einfach ist. Dafür ist, wie gesagt, die restliche Verpackung verflixt gut geworden und dürfte das Herz so mancher Star Wars-Fans auf jeden Fall höherschlagen lassen.
Star Wars Outlaws ist seit dem 30. August 2024 für Windows-PC, Xbox Series X/S und PlayStation 5 ab 54,95 Euro im Handel erhältlich.

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