Split/Second: Velocity - Test
Wir brettern mit 170 km/h über eine Landstraße - plötzlich explodiert ein LKW neben uns.
Von Christoph Miklos am 07.06.2010 - 00:47 Uhr

Fakten

Plattformen

PSP

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Disney Interactive

Entwickler

Black Rock Studio

Release

19.11.2010 PSP-Version

Genre

Rennspiel

Typ

Vollversion

Pegi

7+

Webseite

Media (54)

BOOOOMMMM!!!!

Wir brettern mit 170 km/h über eine Landstraße - plötzlich explodiert ein LKW neben uns. Glück gehabt. Die Explosion hat uns um einen Bruchteil einer Sekunde verpasst. Wir geben wieder Gas und erspähen in der Ferne einen gegnerischen Fahrer. Mit einem Knopfdruck lassen wir eine riesige Baggerschaufel quer über den Asphalt kreischen. Reifen quietschen, Funken sprühen, ein Rivale kracht frontal gegen das massive Metall. Willkommen in der Welt von Split/Second: Velocity - dem neusten Titel der Pure-Macher.
Explosive Stadt
Der Grund, warum sich die besten Rennfahrer in Split/Second: Velocity duellieren, ist nicht etwa latente Zerstörungswut, sondern ein neues Pay-TV-Format. Extra für diese Rennveranstaltung hat ein Sender eine komplette Stadt erbauen lassen, die eine ganz zentrale Rolle im Spiel einnimmt: Anders als etwa bei Mario Kart oder Blur löst ihr eure „Waffen“ in dem Arcade-Rennspiel nämlich per Fernzündung aus. Die komplette Stadt wurde dazu mit Sprengköpfen versehen, die entweder einzelne Autos am Streckenrand oder ganze Gebäude oder Streckenabschnitte in die Luft jagen.
Das Spielprinzip von Split/Second ist denkbar einfach: Ähnlich wie in der Project Gotham Racing-Reihe spielt das Driften eine wichtige Rolle. Gekonnte Rutschpartien, Sprünge und Drafts laden euren Energiebalken auf. Sobald einer gefüllt ist, dürft ihr euch als Sprengmeister versuchen: Wenn sich eure Gegner in der Nähe einer Sprengladung befinden, erscheint ein Symbol über deren Vehikel. BOOM! Nach der Zündung explodiert ein Hochhaus, das mit seiner Druckwelle zwei Kontrahenten von der Straße fegt. Die Kamera zoomt an den Ort des Geschehens heran und zeigt den Knockout in Zeitlupe. Aber schon kurz danach heißt es wieder Konzentration, denn die Druckwelle kann auch euch noch erwischen, wenn ihr keinen Bogen um die Explosion macht. Je nach Strecke und Abschnitt fliegen auch schon mal brennende Autos, Abrissbirnen oder Baggerschaufeln über den Asphalt. Stellenweise stürzen auch Brücken ein, die dann eine ganze Spur versperren.
Folgendes Video demonstriert euch das Powerplay-System:
Noch größere Explosionen
Für besonders spektakuläre Detonationen (Mega-Powerplays), die sogar die Rennstrecke nachhaltig verändern können, benötigt man gleich drei Energiebalken. Mit großen Augen beobachtet ihr beispielsweise, wie der Kühlturm eines Atomkraftwerks in sich zusammenkracht oder wie ein Hubschrauber einen Schwertransporter mitten in eine Unterführung rammt. Neben den zahlreichen Zerstörungen nutzt ihr die gesammelte Energie auch für Abkürzungen. So aktiviert ihr etwa massive Stahltüren, die euch den direkten Weg zum Ziel eröffnen. Natürlich kann es euch auch selbst erwischen, wenn plötzlich eine Bombe vom Himmel fliegt. Doch keine Sorge: Nach einem Totalschaden landet ihr wenige Sekunden später wieder auf der Rennpiste.

Abwechslung

Die Modi
Alle zwölf Folgen der Split/Second-Staffel werden durch coole Trailer eingeleitet, die einen Vorgeschmack auf die anstehenden Rennen geben. Die unterschiedlichen Strecken bringen dabei die notwendige Abwechslung ins Spiel: Mal seid ihr auf einer riesigen Baustelle unterwegs, dann auf dem Flugplatz und im nächsten Rennen wieder auf einer staubigen Bergroute mitten im Nirgendwo. Für noch mehr Abwechslung sorgen die zahlreichen Rennmodi:
• Rennen: Im klassischen Rennen müsst ihr euch gegen acht Kontrahenten durchsetzen.
• Last Man Standing: Der jeweils Letzte im Fahrerfeld wird von der Strecke verbannt.
• Zeitrennen: Einzelrennen, in dem euch die Strecke selbst erledigen will (Stichwort: Powerplays) .
• Kampf gegen den Helikopter: Ein Helikopter feuert mit Raketen auf die Rennstrecke. Eine schnelle Reaktion ist in diesem Modi wichtig.
• Kampf gegen den LKW: Explosive Fässer werden von einem LKW auf die Straße geschleudert. Auch in diesem Rennen kommt es auf eure Reaktionszeit an.
• Elite-Rennen: Tretet gegen die stärksten Fahrer der Welt an. Im Prinzip nur eine schwierigere Variante des normalen Rennens.
Erfolgreiche Raser schalten Erfolge frei und erhalten Credits auf ihr Fahrerkonto. Letzteres schaltet nach und nach neue Fahrzeuge frei. Mit den immer schnelleren und auch robusteren Boliden trotzt ihr den härteren Bedingungen.
Mehr ist besser
Auch Split/Second: Velocity ist nicht frei von Kritik. Das größte Manko vom Pure-Nachfolger ist der magere Umfang. Gerade einmal 12 Strecken und 30 fiktive Autos gibt es in dem Rennspiel. Darüber hinaus kann man nur zwischen zwei Kameraperspektiven (Außen- und Stoßstangenansicht) wechseln. Auch die fehlenden Schwierigkeitsgrade trüben den Gesamteindruck. Deutlich besser haben uns da die aggressive KI und das einfache Handling der Autos gefallen.
Technik
Der hauseigene Grafikmotor von Split/Second zaubert nicht nur tolle Lichteffekte, sondern auch spektakuläre Explosionen auf den Bildschirm. Ebenfalls erfreulich (vor allem für alle PC-Zocker): Selbst bei maximalen Details und einer hohen Auflösung läuft das Spiel stets flüssig. Nur die 30 FPS-Begrenzung empfanden wir als nervig. Auch der Sound wurde gut in Szene gesetzt. Euch erwarten rockige Soundtracks, heulende Motorengeräusche und stimmige Soundeffekte. Was möchte man mehr?
Multiplayer
Im Multiplayer gibt es spannende Online- und Split-Screen-Rennen. Sogar ein minimalistisches Karrieresystem wurde in dem Mehrspielerpart integriert.

Fazit und Wertung

Christoph meint: Actiongeladene Rennkost!

Split/Second: Velocity ist ein Muss für alle Raser unter euch. Die adrenalingeladenen Rennen machen auch noch nach Stunden Spaß. Dafür verantwortlich: Das actionreiche Gameplay, die tollen, visuellen Effekte und die herausforderende KI. Aber auch der Sound und die einfache Steuerung tragen ihren Teil zum hohen Spielspaß bei. Ein paar mehr Strecken und Fahrzeuge hätte ich mir allerdings doch gewünscht.

80%
Grafik
8
Sound
8
Bedienung
9
Spielspaß
9
Atmosphäre
8
Multiplayer
8
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • fesche Lichteffekte
  • hübsche Explosionen
  • Motorengeräusche
  • stimmiger Soundtrack
  • Soundeffekte
  • spannende Rennen
  • Geschwindigkeitsgefühl
  • hartnäckige KI
  • abwechslungsreiche Modi
  • coole Powerplays
  • Unfall-Wiederholungen
  • einfache Steuerung (auch mit Tastatur)
  • unterhaltsamer Multiplayer
  • sehr guter Netzwerkcode
Verbesserungswürdig
  • Graphicengine wirkt etwas angestaubt (siehe matschige Texturen)
  • nur zwei Kameraperspektiven
  • Umfang (nur 12 Strecken und 30 Autos)
  • keine Schwierigkeitsgrade
  • 30 FPS-Begrenzung
Anforderungen
• Sony PlayStation 3 Konsole
• Microsoft Xbox 360 Konsole
• Sony PSP

• PC (Minimum):
-Betriebssystem: Microsoft Windows XP, Windows Vista, Windows 7
-Prozessor: Pentium D 2.6 GHz (3.0 GHz für Vista) oder AMD 64 X2 2.0 GHz
-Arbeitsspeicher: 1 GB (Windows XP), 1.5 GB (Windows Vista oder 7)
-Grafikkarte: NVIDIA GeForce 7600GT oder besser / ATI Radeon 1600XT oder besser
-DirectX: Microsoft DirectX 9.0c
-Festplatte: 6.5 GB freier Speicherplatz
-Soundkarte: 100% DirectX 9.0c kompatibel
-Internet: Breitband-Internet für Mehrspieler-Partien

• PC (Empfohlen):
-Prozessor: Intel Core 2 Duo 2.0 GHz oder besser
-Arbeitsspeicher: 2 GB
-Grafikkarte: NVIDIA GeForce 8800GT oder besser / ATI Radeon HD3870 oder besser
Getestet für
• PC
• Sony PlayStation 3 Konsole
• Microsoft Xbox 360 Konsole
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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