Splatoon - Test/Review
Auf der letztjährigen E3 in Los Angeles hat Nintendo die (Farb)Bombe platzen lassen: Ein neues Spiel, ein neues Entwicklerteam und sogar das Genre ist für Big N Neuland.
Von Christoph Miklos am 31.05.2015 - 18:32 Uhr

Fakten

Plattform

Wii U

Publisher

Nintendo

Entwickler

Nintendo

Release

29.05 2015

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

7+

Webseite

Preis

37 Euro

Media (13)

Farbenfroher Kiddie-Shooter

Auf der letztjährigen E3 in Los Angeles hat Nintendo die (Farb)Bombe platzen lassen: Ein neues Spiel, ein neues Entwicklerteam und sogar das Genre ist für Big N Neuland. Splatoon ist ein farbenfroher Fantasy-Shooter, der aber nicht nur das jüngere Publikum überzeugen soll.
Nix Krieg
Natürlich ist Splatoon kein klassischer Kriegs-Shooter, sondern vielmehr eine bunte Third-Person-Paintball-Party. Vier gegen vier Spieler treten online in Arenen an und versuchen bis zum Ablauf des Timers mit ihrer jeweiligen Farbe einen größeren Anteil des Areals zu markieren. Dabei kommt es zwangsweise auch zur Konfrontation mit dem gegnerischen Team, welches ihr durch genügend Treffer zum Platzen bringen könnt. Der primäre Fokus liegt aber wirklich nicht auf eurer K/D, sondern einzig und allein auf eurer Fertigkeit und Effizienz als Maler. Sehr gelegen kommt es, dass ihr zwischen eurer menschlichen und der Form eines Tintenfischs wechseln könnt. Ersterer greift an und letzterer eignet sich zur schnellen, unerkannten Fortbewegung in der eigenen Tinte. Im gewerteten Modus Splatzones ist es das gleiche, nur dass es hier einen bestimmten Bereich gibt den ihr einfärben und kontrollieren müsst um eurem Gegner Punkte abzuziehen. Kleiner Nachteil bei diesem Modus: Man muss mindestens Levelstufe 10 erreicht haben - die Levelobergrenze liegt derzeit bei 20. Ebenfalls verbesserungswürdig: Der Matchmaking-Prozess kann nicht einfach per Knopfdruck verlassen werden, sondern man muss die Konsole zum Beenden ausschalten. Und wenn wir schon beim Meckern sind: Ein integrierter Sprachchat wäre sehr wünschenswert gewesen.
Mauer Umfang
Das innovative Gameplay kann leider nicht über den arg geringen Umfang hinwegtäuschen. Zum Release bietet der Titel lediglich 2 Spielmodi und 5 Maps. Zwar sind diese allesamt gut designed und auch nach 20 Stunden noch nicht langweilig geworden, aber ob das bis zum ersten Update im August ausreichen wird? Immerhin sollen sowohl Maps als auch kommende Waffen dafür kostenlos sein.
Abseits davon gibt es einen lokalen Mehrspielermodus, bei dem leider nur zwei Spieler Hand anlegen dürfen. Ein Spieler schaut auf das Gamepad, der andere auf den Fernseher. Schade, dass sich in dieser Konstellation keine Onlinepartien bestreiten lassen. Die Steuerungsarten (Wii U Pro-Controller, Wiimote und Nunchuck), die lokal unterstützt werden, könnt ihr online nicht verwenden - hier funktioniert das Spiel einzig mit dem Gamepad. Gezielt wird horizontal mit dem rechten Analogstick und vertikal mit der Bewegungssteuerung des Gamepads. Das funktioniert wunderbar und geht nach kurzer Einfindungsphase gut von der Hand. Wenn ihr ein Freund der klassischen Steuerung seid, lässt sich die Bewegungssteuerung aber auch ausschalten.
Und wer sich fragt: Ja, es gibt tatsächlich auch eine Story-Kampagne für Einzelspieler. Dort erwartet euch zwar eine recht hübsche Oberwelt und über 30 Level sowie diverse Bosskämpfe, doch würden wir die Bezeichnung Challenges dem Wort Story hier vorziehen.
Klassen
In Splatoon müsst ihr auf vorgefertigte Charaktere zurückgreifen, was dem Balancing aber sichtlich gut tut. Jeder Charakter kommt mit einer vordefinierten Primär- und Sekundärwaffe sowie Spezialfähigkeit daher. Im späteren Verlauf eurer Karriere könnt ihr durch gesammelte Erfahrungspunkte und Gold neue Waffen freischalten. Auch kann man die Kleidung (Kopfbedeckung, Shirt und Schuhe) des Inkling anpassen. Bis zu 4 Perks von Angriffskraft, über Verteidigung bis hin zur Respawn-Geschwindigkeit kann ein solches Objekt besitzen.
Technik
Das farbenfrohe Spektakel sieht nicht nur sehr gut aus sondern läuft auch stets mit flüssigen 60 Bildern pro Sekunde. Nur im lokalen Spielmodus muss man sich mit 30 FPS zufrieden geben. Ebenfalls sehr erfreulich: Die Server liefen vom Release an ohne Lags oder Abstürze.

Fazit und Wertung

Christoph meint: Launiger Shooter - auch für erwachsene Spieler!

Splatoon macht eine objektive Bewertung sehr schwer. Auf der einen Seite konnten uns das innovative Gameplay und der hübsche Look des Titels überzeugen. Auf der anderen Seite trüben der (aktuell) maue Umfang und der halbherzig programmierte Singleplayer-Part den Eindruck sehr. Immerhin: Nintendo verspricht in Zukunft massig kostenlosen Download-Content. Unterm Strich macht Splatoon für einige Stunden Spaß, doch an die Qualitäten eines Mario Kart oder Super Smash Bros. kommt der Fantasy-Shooter definitiv nicht heran.

80%
Grafik
8
Sound
8
Bedienung
8
Spielspaß
9
Atmosphäre
8
Multiplayer
9
Preis/Umfang
7
Richtig gut
  • Art-Design
  • flüssige 60 FPS
  • passender Sound
  • flotte und unkomplizierte Action
  • sehr gutes Balancing (vorgefertigte Klassen)
  • gute Steuerung
  • kostenloser Content in Zukunft
  • keine Lags
Verbesserungswürdig
  • (aktuell)mauer Umfang
  • Singleplayer zum Vergessen
  • kein Voice-Chat
  • teilweise unfaire Konstellationen im Revierkampf
Anforderungen
• Nintendo Wii U Konsole
Getestet für
Wii U
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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