Spielerschutz – Wo wir ihn brauchen
Die meisten Videospielproduzenten würden wahrscheinlich zustimmen, dass der Hauptnutzen ihrer Produkte reine Unterhaltung sein soll.
Von Christoph Miklos am 12.06.2019 - 00:32 Uhr - Quelle: E-Mail

Fakten

Hersteller

Gamezoom.net

Release

Anfang 2000

Produkt

Gaming-Zubehör

Webseite


Quelle: Unsplash
Die meisten Videospielproduzenten würden wahrscheinlich zustimmen, dass der Hauptnutzen ihrer Produkte reine Unterhaltung sein soll. Zwar gibt es einige Ausnahmen wie Lernspiele und Gedächtnistrainer, doch wer Ego-Shooter, MMORPGs oder eines der zahlreichen anderen Genre spielt, soll vor allem eines dabei haben: Spaß. Während Spiele mit einer starken Story innerhalb von einigen Stunden durchgespielt werden können und damit ein definitives Ende besitzen, werden Online-Spiele, die endlos gespielt werden können, immer beliebter. Zu diesen zählen besonders MMORPGs, Battle Royale oder auch Glücksspiele. Hier wird der Spielerschutz wichtig!
Verhalten in der Onlinewelt Spiele, die rundenweise gespielt werden oder auf einer Open-World basieren, können oft endlos lang gespielt werden. Dazu zählt z. B. das Battle Royale Fortnite, aber auch MMORPGs wie World of Warcraft. Diese Games sind sogar dafür bekannt, stundenlang am Stück gespielt zu werden, wodurch andere Verpflichtungen wie Arbeit, Haushalt oder Sport vernachlässigt werden könnten. Wer sich als gefährdet sieht oder die eigene Spielzeit einschränken möchte, selbst aber nicht genug Disziplin aufbringen kann, hat die Möglichkeit, sich an Gruppen wie AFK – Die letzte Quest zu wenden, um sich dort Informationen einzuholen oder mit Spielern auszutauschen, die ähnliche Problematiken durchlebt haben. Auch der Umgangston kann in der Online-Community rau sein. Das Projekt Werte Leben Online stellt ein eigenes Webinar zur Verfügung, in dem Aufklärung zum Thema „Respektvoll in Online-Games“ betrieben wird. Der bewusste Umgang ist oft bereits ausreichend, um das Verhalten im Spiel zu verändern.
Spielerschutz in Glücksspielen Auch Glücksspiele tragen ein Risiko in sich, weshalb es hier besonders starke Initiativen und Hilfsstellungen gibt. Das schwedische Unternehmen Mr Green, das seit vielen Jahren auch auf dem deutschen Markt erfolgreich ist, hat für seine Bemühungen im Bereich des verantwortungsvollen Spielens bereits mehrere Preise erhalten. Vier Awards zum Thema soziale Verantwortung in Unternehmen gingen an Mr Green - für sein innovatives Konzept Green Gaming. Mit dem sogenannten Green Gaming Tool haben Kunden die Möglichkeit, ihr eigenes Verhalten zu beobachten. Das Tool stellt Spielern 15 Fragen, in denen sie ihr Spielverhalten selbst einschätzen können. Dazu werden jene Angaben mit den gesammelten Daten aus bisherigen Spielrunden zusammengefügt und gemeinsam analysiert. Nach der Analyse wirft das Tool eine Zahl auf einer Skala von 1 bis 100 aus, mit der die Sicherheit des Spielers eingeschätzt wird. Wer sich in einer Gefahrenzone befindet, kann auf hilfreiche Tipps zurückgreifen oder sogar seine Spielzeit und Einsätze limitieren.
Soziale Verantwortung in Games Für Spieleentwickler ist die soziale Verantwortung in ihren Angeboten ein großes Thema. Hier stellen sich Fragen wie: Welche Inhalte sind für welches Alter zugelassen und welche Spieldauer ist für Computerspiele im gesunden Rahmen? Natürlich ist die Beantwortung dieser Fragen in der gesamten Medienwelt wichtig. Gamer sollten über mögliche Risiken offen aufgeklärt werden und damit die Möglichkeit haben, informierte Entscheidungen zu treffen. Ähnliches gilt für die Nutzung von sozialen Medien. Einige Apps wollen dabei helfen, die Zeit vor den Geräten einzuschränken. Mit der App StayFree werden Daten zur App-Nutzung gesammelt, um Usern aufzuzeigen, wann sie zu lange im Internet oder auf sozialen Medien beschäftigt waren. Wie oft und wie lange Nutzer tatsächlich vor dem Bildschirm verbringen, ist zu guter Letzt jedem selbst überlassen.
Online-Spiele sollen Spaß machen und Freude bringen. Um diesen Unterhaltungsfaktor zu bewahren, ist es besonders wichtig, Spieler vor möglichen Risiken zu schützen. Anhand zahlreicher Initiativen kann man mittlerweile eine starkes Interesse am Spielerschutz erkennen. Hoffentlich werden in den kommenden Jahren noch viele weitere Projekte gestartet, um ausgelassenes Spielen zu garantieren und den Spaßfaktor niemals aus den Augen zu verlieren.
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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