Sniper Elite: Resistance - Test/Review
Seit 20 Jahren kommen regelmäßig neue Ableger des Stealth-Action-Spiels „Sniper Elite“ für PC und Konsolen auf den Markt.
Von Christoph Miklos am 18.02.2025 - 00:26 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox Series S

Xbox Series X

PlayStation 5

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Rebellion

Entwickler

Rebellion

Release

30.01 2025

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

18

Webseite

Preis

49,99 Euro

Media (18)

Was für Fans


Seit 20 Jahren kommen regelmäßig neue Ableger des Stealth-Action-Spiels „Sniper Elite“ für PC und Konsolen auf den Markt. Sniper Elite 5, welches vor knapp drei Jahren veröffentlicht wurde, markierte für viele Fans den Serien-Höhepunkt. Kein Wunder also, dass sich das Entwickler Rebellion für den Nachfolger „Resistance“ sehr stark am Vorgänger orientiert hat. Doch war das wirklich eine gute Idee?

Was für eine Story…


Die Handlung von Sniper Elite: Resistance spielt parallel zu den Ereignissen des fünften Teils und schmeißt einen erneut in das von den Nazis besetzte Frankreich des Jahres 1944. Doch statt in die gewohnte Polygonhaut von US-Sniper Karl Fairburne, schlüpft man nun in die Rolle des britischen Agenten Harry Hawker. Ziel ist es, -mal wieder- eine „Wunderwaffe“ der Deutschen zu vernichten. Resistance erzählt also mal wieder dieselbe ausgelutschte Geschichte, die absolut vorhersehbar und ohne große Höhepunkte vor sich hindümpelt und dieses Mal sogar auf einen klaren Gegenspieler verzichtet.

Gewohntes Gameplay


Ganz ehrlich: Die Story der Sniper Elite Spiele war noch nie wirklich kreativ oder wichtig. Im Fokus steht das Gameplay, welches erneut eine Mischung aus Stealth und Action ist. In der Kampagne nimmt man acht größere Einsätze in Angriff, die mit schicken und abwechslungsreichen Schauplätzen begeistern. Im Verlauf der Handlung müssen wir so zum Beispiel Flak-Stationen auf einem Staudamm zerstören oder in einer Festungsstadt geheime Dokumente finden. Grundsätzlich sind die Einsatzgebiete offen ausgelegt und erlauben meist mehrere Wege zum Ziel. Wildes Geballer ist allerdings nicht zu empfehlen, vielmehr sollte man erstmal mit dem Fernglas die Lage checken, Wachposten markieren und diese dann nacheinander ausschalten. Was etwas stört bzw. das Spiel zu einfach macht: Das hohe Gras, welches zu überpräsent in den einzelnen Gebieten platziert wurde. In diesem kann sich nämlich Hawker perfekt verstecken und Gegner mittels Pfiffs oder Flaschenwurfs heranlocken und dann ganz einfach per Stealthkill ausschalten. Abseits davon kann der Agent auch auf andere Hilfsmittel wie Tretminen oder laut knisternde Ablenkungs-Attrappen zurückgreifen und das Experimentieren damit macht auch in Resistance wieder eine Menge Laune. Schade allerdings: Im Vergleich zu Sniper Elite 5 gibt es keine neuen Items in der Sniper-Sandbox. Geschossen wird in Resistance natürlich auch und wie in der Serie üblich, muss man über lange Distanzen etwa den Sinkflug der Kugel berechnen, was auf Wunsch aber vom Spiel übernommen wird. Außerdem empfiehlt es sich, Schussgeräusche von anderen Schallquellen wie Glockengeläut oder lauten Generatoren übertönen zu lassen. Bei Treffern (vor allem auf hohe Distanz) kommt es erneut zur berüchtigten und nach wie vor sehr brutalen Röntgen-Killcam. Hier auch noch der Hinweis: Die deutsche Version von Sniper Elite: Resistance erscheint ungeschnitten und mit einer USK-Freigabe ab 18 Jahre. Sämtliche Gewaltszenen sowie Nazi-Symbolik sind ebenfalls enthalten.

Nebenaufgaben und Skills


Neben den Hauptmissionen lassen sich in den Gebieten auch noch optionale Aufgaben erledigen, unter anderem wollen zusätzliche Informationen und Dokumente entdeckt oder weniger essentielle Ziele zerstört werden. In jedem Areal kann man zudem einen besonders wichtigen Nazi erledigen. Wer Sniper Elite kennt, bekommt also auch in Resistance das übliche Programm geboten, das funktioniert aber nach wie vor ziemlich gut - zumindest, wenn man sich auf das vergleichsweise langsame Tempo des Spiels einlässt. Schade bloß, dass die Gegner-KI je nach Schwierigkeitsgrad extrem stark schwankt. Beispiel: Mal sehen einen die Soldaten auch bei Nacht und in größerer Entfernung, mal nehmen sie einen überhaupt nicht wahr. Was auch nicht hätte sein müssen: Die Fertigkeiten, die man mit entsprechenden Punkten in drei Talentbäumen freischalten kann, wurden 1:1 aus dem Vorgänger übernommen. Schon damals fühlten sich viele davon zu wenig lohnend an, etwa die erhöhte Tragekapazität für bestimmte Gegenstände, das ist dieses Mal also nicht anders. Abseits des neuen Charakters gibt es eine weitere Neuerung in Sniper Elite: Resistance: Propaganda-Missionen. Davon gibt es insgesamt sieben Stück, die allerdings erst freigeschaltet werden müssen, wenn man die passenden Plakate in der Kampagne findet und einsammelt. In den Propaganda-Missionen übernimmt man die Rolle von anderen Widerstandskämpfern und muss unter Zeitdruck beispielsweise alle Gegner erledigen. Eine nette Dreingabe, welche die Spielzeit etwas erhöht. Apropos Spielzeit: Als erfahrener Fan wird man knapp 10 Stunden für das Durchspielen der Kampagne benötigen.

Multiplayer und Technik


Optionale Ziele und Sammelgegenstände strecken die Spielzeit weiter. Darüber hinaus lässt sich die komplette Kampagne im Koop durchspielen. Zusätzlich gibt es auch noch einen Versus-Multiplayer für bis zu 16 Personen, eine Invasions-Variante, in der man anderer Spieler in deren Kampagne ein bisschen ärgern kann und einen Koop-Überlebensmodus gegen Gegnerwellen, also insgesamt ein sehr ordentliches Paket. Erneut kommt die hauseigene Asura-Engine zum Einsatz, welche auch im neusten Sniper Elite Ableger eine gute Leistung abliefert. Hervorzuheben sind vor allem die großartig und teilweise enorm detailliert gestalteten Einsatzgebiete. Nachholbedarf besteht hingegen bei den Animationen und der Darstellung von Gesichtern.
Der optional oder in der Deluxe Edition des Spiels enthaltene Season Pass bringt zukünftig einige neue Inhalte, darunter 3 weitere Kampagnen-Mission sowie zusätzliche Waffen- und Skin-Pakete.

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