Sleeping Dogs - Test/Review
Sobald man die Worte „Open-World“ und „Actiontitel“ in einem Satz verpackt, denken viele Spieler sofort an die grandiose GTA-Serie.
Von Christoph Miklos am 14.08.2012 - 18:00 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Square Enix

Entwickler

Square Enix

Release

17.08 2012

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

59,99 Euro

Media (40)

GTA meets Hong Kong

Sobald man die Worte „Open-World“ und „Actiontitel“ in einem Satz verpackt, denken viele Spieler sofort an die grandiose GTA-Serie. Aber auch andere Projekte wie zum Beispiel Mafia (1+2) und Der Pate (Das Spiel und Teil 2) konnten in den letzten Jahren überzeugen. Nun möchte auch Publisher Square Enix etwas vom Open-World-Kuchen abhaben. Ob Sleeping Dogs das Zeug zum GTA-Killer hat, könnt ihr in unserem ausführlichen Review nachlesen!
Undercover
In Sleeping Dogs (ursprünglich als True Crime: Hong Kong angekündigt) schlüpfen wir in die Rolle des jungen Cops Wei Shen, der in die berüchtigte Hong Konger Triade Sun On Yee eingeschleust wird. In der knapp 13-stündigen „Kampagne“ erledigen wir nicht nur Aufträge für die Unterwelt, sondern müssen auch gelegentliche Polizeijobs annehmen.
Eine typische Triaden-Mission: Mrs. Chew, die Mutter unseres Bosses, hat einen Auftrag für uns. Ohne viel von der Handlung zu verraten: Es geht um Rache. Wir rufen also zunächst einmal einen Kumpel an, der eventuell Informationen für uns hat. Danach versuchen wir die Zielperson zu orten. In mehreren Minispielen müssen wir zuerst zur richtigen Position fahren und dann auf einer Karte auf unserem Handy das korrekte Signal ausfindig machen. Per Auto oder Motorrad geht es dann zum Hafen, wo wir auf ein paar schlecht gelaunte Gangster treffen. Nach einem brutalen Faustkampf folgt eine wilde Ballerorgie samt Headshots. In der abschließenden Verfolgungsjagd springen wir auf das Autodach der Zielperson, welche wir dann zum Unterschlupf bringen. Danach bekommen eine der vielen gut vertonten Zwischensequenzen geboten.
Eine typische Polizei-Mission: Wir sollen für die örtliche Polizei einen Drogenring zerschlagen. Gut getarnt mit einem Hühner-Lieferwagen(!) verfolgen wir also einen „großen Kopf“ der Organisation zum Übergabeort. Dort angekommen schießen wir per Handykamera Beweisfotos, welche wir dann anschließend an das Hauptquartier übermitteln. Wenige Stunden später sitzt der gut betuchte Mann hinter Gitter. Fall abgeschlossen!
Nicht das Gesicht verlieren
Von hoher Bedeutung während der Missionen ist ein System, das euch je nach Erfolg Punkte in der Rubrik "Face" beschert. Ihr kennt sicherlich die asiatische Eigenart, dass man das "Gesicht" nicht verlieren will. Je nachdem, wie man sich also in bestimmten Situationen verhält, steigt oder fällt der Respekt in den Bereichen „Polizei" und "Triaden". Bei einem „Levelup“ könnt ihr neue Fähigkeiten wie zum Beispiel das lautlose Aufbrechen von Fahrzeugen erlernen. Darüber hinaus sind in der gesamten Stadt Figuren versteckt, die, wenn wir sie bei unserem Dojo-Trainer abliefern, neue Kampfsport-Fertigkeiten freischalten.
Kampf
Anders als in GTA und Co. wird man die meisten Gefechte im Spiel nicht per Schusswaffe, sondern mittels Material-Arts bestreiten. Zwei Dinge stehen im Mittelpunkt des intuitiven Kampfsystems. Zum einen die einfache Kampfmechanik, die eigentlich nur zwei Buttons benötigt und sehr an das Nahkampfsystem von Batman: Arkham City erinnert. Mit einem Knopf teilen wir entweder kurze Haken und Tritte aus - drücken wir dieselbe Taste etwas länger, knallt Protagonist und Undercovercop Wei Shen den Bösewichtern harte Hiebe und Kicks um die Ohren. Leuchtet ein Gegner rot auf, heißt es: aufpassen! Wie bei den aktuellen Batman-Spielen ist es ein Zeichen für die nahende Attacke, gleichzeitig aber auch die Chance, bei rechtzeitiger Reaktion einen effektiven Konter anzubringen und besonders schlagkräftige Spezialattacken ins Ziel zu bringen.
Der zweite Aspekt dieses Kampfsystems betrifft die interaktive Interaktion mit der Umgebung. Weil man es häufig mit einer oder mehreren Gruppen von Gegnern zu tun bekommt, sind in der unmittelbaren Nachbarschaft oft etliche Gegenstände platziert, die man zum sofortigen Ausschalten der Feinde einsetzt. Zum Beispiel kann man Feinde in einen Elektrokasten schubsen oder ganz einfach in die Mülltonne werfen. Diese „Finisher“ fallen in den meisten Fällen sehr brutal aus.
Waffengewalt
Natürlich wird auch in Sleeping Dogs geballert. Meistens erledigen wir Feinde mit der Pistole, aber auch stärkere Kaliber wie zum Beispiel Maschinengewehre kommen im neusten Square Enix-Titel zum Einsatz. Ist eine Wumme leer geballert, schnappt man sich einfach fix das nächste Schießeisen - auch in diesem Punkt steht Sleeping Dogs absichtlich ganz im Zeichen der fernöstlichen Actionmovies. Damit wir nicht zu schnell ins digitale Gras beißen, können wir mit Wei in Deckung gehen. Praktisch jede Säule, Kiste oder anderes Hindernis taugt als Schutzwall gegen die feindlichen Geschosse. Allerdings sollte man sich dabei nicht zu sicher fühlen, denn viele Gegenstände lassen sich zerstören - so auch diese künstlichen Barrieren. Besonders stylisch wird es, wenn wir über einen Gegenstand springen bzw. gleiten und gleichzeitig eine Taste drücken. Dann schaltet nämlich das Spiel in einen Zeitlupenmodus, der es uns noch leichter macht, Gegner auszuschalten.
Gas geben
Was darf in keinem guten Open-World-Titel fehlen? Natürlich Rennen! Square Enix hat zwar auf lizenzierte Vehikel verzichtet, doch die Fortbewegung fühlt sich grundsätzlich recht sauber umgesetzt an. Das ist auch deshalb wichtig, weil eine ganze Reihe von Rennmissionen Teil des Spielablaufs sind. Checkpoint-Straßenrennen durch das neonbeleuchtete Hong Kong und Verfolgungsjagden mit den Cops stehen auf der Tagesordnung von Sleeping Dogs. Die Steuerung hinterließ einen sehr ordentlichen Eindruck. Allerdings war der von vielen gefürchtete Gummiband-Effekt doch sehr stark spürbar. Gut gefallen hat dagegen das "Hijack"-Feature, mit dem man in voller Fahrt von einem Fahrzeug zum nächsten springen und dieses kapern kann.
Unser PlayTime-Video zu Sleeping Dogs
Was geht ab Hong Kong?
Die Stadt selbst bietet natürlich fernab von den Hauptmissionen jede Menge Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben. Wir können uns eine entspannte Massage samt „Happy End“ gönnen, bei illegalen „Cockfights“ Geld verdienen oder in der Karaoke-Bar mittels Minigame einen auf DSDS machen. Darüber hinaus gibt es noch spezielle Nebenaufträge, die uns „Ruf“ bringen. Leider bieten diese nur wenig Abwechslung. Meistens müssen wir nur irgendeinen Typen mit dem Auto aus der „heißen Zone“ bringen.
Unser hart verdientes Geld können wir beim Autohändler ausgeben. Diese können wir dann in der hauseigenen Garage abstellen und bei Bedarf umlackieren. Ebenfalls eine gute Möglichkeit seine Kohle auszugeben: der Kleiderladen. Einen hohen Ruf vorausgesetzt gönnen wir uns edle Maßanzüge oder überteuerte Sonnenbrillen. Es macht auch Sinn, seine Klamotten bewusst zu wählen - es gibt bestimmte Kleidungssets, die, sofern man alle Stücke trägt, ebenfalls Boni freischalten.
Für alle Romantiker bietet Sleeping Dogs auch eine „Love-Story“. Bereits sehr früh im Spiel treffen wir auf die junge Amerikanerin Amanda, die von der hübschen Schauspielerin Emma Stone vertont wird.
Wohnen mit Stil bzw. Buff
Im Laufe des Spiels macht es sich Shen in immer gemütlicheren Wohnungen bequem. Die nötige Kohle vorausgesetzt, könnt ihr euch eine richtig schöne Bude einrichten. Das Interieur soll dabei nicht nur einen hübschen Eindruck hinterlassen, sondern teilweise auch eurem Charakterfortschritt zugutekommen. Wer sich beispielsweise einen Sandsack kauft, erhält bei der Benutzung einen Buff, der ihn zwanzig Minuten lang härter zuschlagen lässt. Apropos Buff: Auch durch das Trinken von gekauften Energy Drinks oder dem Essen von leckeren Fleischbällchen erhalten wir kurzfristige Verstärkungen.
Sammelwut
Aufmerksame Spieler werden in Sleeping Dogs hier und da auf einen Tresorkasten stoßen. Diese können Geld, Waffen und neue Kleidungsstücke beinhalten. Darüber hinaus können wir bei gefundenen Gebetsstellen unseren Gesundheitsbalken „pushen“. Zahlreiche Achievements und eine Online-Rangliste sorgen für eine zusätzliche Motivation.
Technik
Technisch gesehen kann Sleeping Dogs nicht ganz mit einem GTA IV oder Red Dead Redemption mithalten. Die Animationen sind zum Testzeitpunkt arg steif und auch viele Stadtteile wirken etwas lieblos dahingeklatscht. Für den Titel sprechen aber die hübschen Effekte (Regen, Explosionen) und detaillierten Figuren. Ebenfalls ein Pluspunkt: Auch auf einem älteren PC läuft das Spiel stets flüssig. Für eine ordentliche Atmosphäre sorgen die zahlreichen Radiosender und ambitionierten Sprecher. Leider beinhaltet Sleeping Dogs nur eine englische Vertonung mit einem deutschen Untertitel.

1 Kommentar

Carashalarcvlat vor 3920 Tagen

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