Remnant 2 - Test/Review
Remnant II liegt auf dem Tisch! Zusammen mit Gearbox Publishing als, naja, Publisher, bringt uns Entwickler Gunfire Games den zweiten Teil des schussfreudigen Souls-und-rogue-like Abenteuers rund um die Saat und die Verderbnis, die sie zur Erde gebracht hat.
Von Lars Hack am 16.08.2023 - 04:15 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox Series S

Xbox Series X

PlayStation 5

PC

Publisher

Gearbox Software

Entwickler

Gunfire

Release

25.07 2023

Genre

Action-RPG

Typ

Vollversion

Pegi

18

Webseite

Media (11)

Jetzt noch besser?


Remnant II liegt auf dem Tisch! Zusammen mit Gearbox Publishing als, naja, Publisher, bringt uns Entwickler Gunfire Games den zweiten Teil des schussfreudigen Souls-und-rogue-like Abenteuers rund um die Saat und die Verderbnis, die sie zur Erde gebracht hat. Naja, zur Erde und darüber hinaus. Wir haben uns die Schießeisen umgegürtet und uns dem Kampf um das Multiversum auf allen Ebenen gestellt.

Fae, die Saat und das Ende der Galaxis


Wir starten in unserer alten Heimat, der guten alten Erde. Diese ist noch immer fest im Griff der Saat, der andersweltlichen Brut, die einst die Menschheit an den Rand der Existenz getrieben hat. Und auch wenn die Saat allmählich besiegt scheint, ihre Zahl langsam schwindet, hat sie noch immer die Erde fest im Griff. Wir starten unser Spiel also auf der Suche nach der sagenumwobenen Station 13 – ein sicherer Hafen, frei von der Saat, in der Menschen einfach sein können. Natürlich kommt das nicht ohne allerlei gefährliche Umwege zustande, bis wir tatsächlich von Leuten aus Station 13 gerettet werden. Es gibt sie also! Und sie scheint tatsächlich sicher zu sein, auch wenn wir zu einem ungünstigen Zeitpunkt kommen. Sowohl Ford als auch die psychisch-begabte Clementine streiten sich. Kaum zu glauben, für unseren Charakter, sind beide bereits weit älter, als es Menschen sein sollten, obwohl Clementine kaum älter als Anfang 20 aussieht. Von hier an überschlagen sich die Ereignisse: Ford hat nur nach einem Außenseiter gesucht, der ihm bei einer letzten Quest helfen kann. Er führt uns in einen alten Bunker, entriegelt Tür und Tor und zeigt uns schließlich sein Ziel, einen inaktiven, roten Weltenstein. Da aber kaum ein Videospiel ohne ein Abenteuer auskommt, aktiviert Ford den Stein, nimmt uns das Versprechen ab, diesen Ort zu begraben und verschwindet nach dem ersten Kontakt mit dem Stein. Clementine stürzt herein, fragt, was vor sich geht und wird kurzerhand von dem Stein angezogen und verschluckt. Die beiden Einheimischen sind verschwunden, wir als Außenseiter alleine und doch treibt uns nur ein Gedanke: Clementine retten. Wir greifen also selbst nach dem Stein und starten unsere Reise in ein Multiversum, das wie die Erde von der Saat verheert wurde und allerlei Gefahren, Möglichkeiten und skurrile Welten bereithält. Haltet eure Schießeisen bereit, das Multiversum braucht Helden!

Schießen, dodgen, reisen


Remnant 2 schickt uns wie bereits der erste Teil in der Third-Person-Perspektive ins Rennen. Durch die verschiedenen, sehr unterschiedlichen Level kämpfen wir uns mit einem bunten Sammelsurium an Waffen: Eine Haupt- und Nebenschusswaffe, dazu eine Nahkampfwaffe. Da Munition oft rar ist, kommt es auf den guten Mix im Einsatz an. Schwache Gegner erledigen wir im Nahkampf, härtere Gegner im Fernkampf mit Feuerpower. Und je nach Bedarf wechseln wir die Waffen mit jenen, die wir kaufen, bauen oder in den Welten finden. Dazu besteht unsere Rüstung aus verschiedenen Ausrüstungsslots. Klassischer Rollenspiel-Aufbau also. Um diese Tradition fortzusetzen, haben wir außerdem ein Amulett- und vier Ring-Slots. Diese Schmuckstücke finden wir zuhauf auf unseren Abenteuern und sie helfen uns markant, unseren Spielstil anzupassen – mal gibt es mehr Feuerpower, wenn wir niedriges Leben haben, mal gibt es Ausdauerboni oder allerlei andere hilfreiche Vorteile. Dazu können wir unsere Waffen und unser Heilungsobjekt, das wir stets bei uns haben, mit Upgrades versehen, die spezielle Attacken gestatten oder die Art der Heilung – zum Beispiel mit Lifevamp – beeinflussen. Aber kommen wir zur Hauptattraktion, dem Grund unseres emsigen Ausrüstungs-Sammelns: Dem Kampf! Um die Saat, Bossgegner und allerlei anderer Widersacher zu begegnen, schwingen wir uns in die Schlacht. Das läuft relativ einfach: Wir schießen und schlagen munter um uns, sammeln auf dem Weg Munition ein und weichen feindlichen Angriffen mit einer beherzten Ausweichrolle aus. Nachdem wir relativ früh im Spiel eine Klasse auswählen, eröffnet uns das auch eine gute Auswahl an Fähigkeiten und passiven Boni. Jede Klasse bietet uns – nach dem nötigen Aufleveln, indem wir Gegner besiegen – mehrere aktive Fähigkeiten, von den wir eine mitnehmen können. Dazu kommen mehrere passive Fähigkeiten, die unser Klassenprofil unterstützen. Auch hier läuft vieles altbekannt ab: Manche Klassen sind eher auf den Nahkampf spezialisiert, manche auf den Support anderer und klassische Fernkampf-Damage Dealer. Im Multiplayer, auf den das Spiel setzt, bilden wir somit hoffentlich eine schlagkräftige Gruppe, die allen Gegnern gut begegnen kann. Haben wir eine Kampagne gestartet, können wir jederzeit zwischen Multiplayer und unseren eigenen Single-Abenteuern wechseln. Dabei stehen uns verschiedene Schwierigkeitsgrade zur Verfügung sowie die Möglichkeit, mit zufälligen Spielern aus dem Internet oder Freunden loszuziehen. Im Laufe des Spiels sammeln wir durch das Besiegen von Bossen, das Abschließen von Quests oder durch in der Spielwelt liegende Bücher Erfahrungspunkte. Diese können wir dann in verschiedene Perk-Karten investieren... Mehr Leben, mehr Ausdauer (für Ausweichrollen zum Beispiel) oder andere Effekte. Am Anfang stehen uns nur eine Handvoll dieser Bonus-Karten zur Verfügung, aber auf unseren Abenteuern können wir weitere finden. Damit kommen wir auch zu einem großen Pluspunkt von Remnant 2: Der Wiederspielwert. Gunfire Games setzt auch im zweiten Teil auf prozedural generierte Areale. Das bringt einen großen Vorteil mit sich: Nämlich, dass sich neue Durchläufe trotzdem frisch anfühlen, da sich das Maplayout ändert und dadurch neue Dungeons mit neuem Loot und teilweise auch optionalen Bossen erscheinen. Diese immer wieder neuen Durchläufe sind gerade für Sammler sehr interessant, da es immer wieder versteckte Waffen, Amulette, Ringe oder Perk-Karten zu finden gibt. Wenn man dann mal keine Lust mehr hat, die Geschichte immer wieder aufs Neue zu spielen, besteht außerdem die Möglichkeit, zwischen der Kampagne und dem Abenteuer-Modus zu wechseln. Der Abenteuer-Modus bringt den Vorteil, dass man sich sein Gebiet, in dem man spielen möchte, selbst auswählen darf. Gerade hierüber lassen sich auch hervorragend *Spoiler* die versteckten Klassen freischalten.

Jenseits der Saat


Unsere Reisen quer durch die Welten bestreiten wir am besten mit anderen Spielern. Nicht nur, weil im Multiplayer fast alles mehr Spaß macht, sondern auch, weil die Boss-Mechaniken von Remnant II oft einfach auf mehrere Spieler ausgelegt sind. Zwar habt ihr mehrere Schwierigkeitsgrade zur Auswahl, aber oft schwemmen euch Bosse mit Kleinkram. Alles machbar, vor allem auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad, trotzdem können manche Bosse dadurch recht zäh und langwierig werden. Grafisch haben wir viel Abwechslung, von lebensfeindlichen Wüsten auf fremden Planeten über dichte Wälder und natürlich die zerstörte Erde. Trotzdem bleibt alles recht düster, was zuweilen etwas eintönig wirkt. Das wirkliche Problem sind aber gelegentliche Performance-Einbrüche. Wandert ihr gerade noch frohen Mutes durch das Level, kann plötzlich ein FPS-Einbruch einschlagen. Ärgerlich. Dafür punktet die deutsche Synchronisation. Für eure Spielfigur, die ihr in einem sehr überschaubaren Editor am Anfang erstellt, stehen euch mehrere Stimmen zur Verfügung. In Gesprächen seid ihr später also nicht nur (gelegentlich schon) der stumme Protagonist, sondern sprecht auch selbst. Die Stimmen für alle Charaktere sind gut gewählt, allerdings wiederholen sich die Sprüche eures Charakters recht schnell - aber das ist ein Problem des Spiels, nicht der deutschen Synchronisation.
Dafür läuft der Multiplayer problemlos und darauf kommt es hier schließlich an. Nur mit den Items weiß Remnant II gelegentlich noch zu verwirren. Ihr sammelt reichlich Upgrades, Kleinkram und Doodads. Immer mal wieder muss man nachschauen, was wir da eigentlich gesammelt haben. Außerdem findet ihr viele benutzbare Items, die zum Beispiel Zustände beenden, die für euch aber auf den niedrigeren Schwierigkeitsgraden keine wirkliche Bedeutung haben. Dann sammeln sie einfach nur Staub in eurem Inventar.
Remnant II ist seit dem 25. Juli 2023 für PC, PlayStation 5 und Xbox Series X|S ab 37,50 Euro erhältlich.

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