Razer BlackWidow Chroma - Test/Review (+Video)
In unserem heutigen Artikel werfen wir einen kritischen Blick auf die mechanische Tastatur Razer BlackWidow Chroma, die mit einer programmierbaren RGB-Beleuchtung und „hauseigenen“ Switches (Razer Green) daherkommt.
Von Christoph Miklos am 02.11.2014 - 03:26 Uhr

Fakten

Hersteller

Razer

Release

Oktober 2014

Produkt

Tastatur

Preis

ab 168,95 Euro

Webseite

Media (18)

Testbericht und Video

Verarbeitung
Die BlackWidow Chroma misst 475 x 171 x 30 mm und bringt knapp 1,5 Kilogramm auf die Waage. Das Gehäuse wurde aus hochwertigem Kunststoff gefertigt und besitzt eine Silk-Oberfläche, die weitgehendst gegen Kratzer und Fingertapser unempfindlich ist. Die bauartbedingt unvermeidlichen Helligkeitsverläufe verbirgt Razer, indem lediglich die direkt über der Lichtquelle platzierte Primärfunktion aus der Beschichtung geschnitten wird. Sekundärbeschriftungen, die an schlecht auszuleuchtenden Stellen der Kappen liegen, druckt Razer hingegen im nicht lichtdurchlässigen „Pad printing“-Verfahren auf. An der rechten Seite des Gehäuses liegen der über ein separates Datenkabel durchgeschleifte USB-Port sowie die HD-Audio-Anschlüsse mit daher vollwertiger Stromversorgung. Gummifüße an der Rückseite sorgen für eine rutschfeste Arbeitsweise. Auch lässt sich der Neigungswinkel des Eingabegerätes verstellen. Das Kabel misst ausreichend lange zwei Meter. Insgesamt gesehen hinterlässt die Verarbeitungsqualität einen mehr als guten Eindruck.
Anschlag
Das Besondere an der Tastatur ist der bei jeder einzelnen Taste nicht über eine elektronische Folie, sondern über einen mechanischen Mikroschalter (Razer Green) weitergegebene Tastendruck. Der Tastenhub beträgt lediglich 1,9 Millimeter. Dieser kurze Weg soll dem Spieler eine niedrige Reaktionszeit mit der BlackWidow ermöglichen. Der dabei aufzuwendende Tastendruck ist extrem gering und liegt mit 50 Gramm deutlich unter dem, der bei Folientastaturen (80 Gramm) oder anderen mechanischen Tastaturen (60 bis 80 Gramm) aufgeboten werden muss. Laut Hersteller besitzen die Tasten eine Lebensdauer von 60 Millionen Anschlägen.
Im (Gamer)Alltag schlägt sich das Keyboard sehr gut. Vor allem bei Spielen konnte uns der „taktische“ Tastenanschlag überzeugen. Aber auch als Vielschreiber wird man seine Freude mit der Tastatur haben. Lediglich der deutlich hörbare Tastenanschlag könnte von einigen Spielern als störend empfunden werden.
Die Razer Green Switches
Fast alle mechanischen Tastaturen verwenden Schalter von der Firma Cherry, die verschiedene Schalterarten mit unterschiedlichen Charakteristiken herstellt. Auch Razer verwendete bislang Cherrys MX-Blue-Schalter in der BlackWidow. Die blauen MX-Schalter haben einen spürbaren Druckpunkt und verursachen beim Auslösen ein deutliches Klick-Geräusch. Auf dem amerikanischen Markt erschien auch die Stealth-Version, die auf MX-Brown-Schaltern basiert. Auch die braunen Schalter haben einen spürbaren Druckpunkt, verursachen beim Auslösen aber kein Klick-Geräusch.
Die BlackWidow Chroma basiert auf Switches von einem 3rd-Party-Hersteller, wobei Razer Optimierungen für den Gaming-Markt vorgenommen hat. Der größte Unterschied zwischen den grünen Razer-Schaltern und den bislang verwendeten blauen MX-Schaltern von Cherry ist der Auslösezeitpunkt. Während normale MX-Blue-Schalter erst nach 2,2 Millimetern auslösen, übermitteln die Razer-Switches bereits nach 1,9 Millimetern ein Signal an den Rechner. Durch den kürzeren Auslöseweg und die Auslöseschwelle direkt am spürbaren Druckpunkt sind laut Razer schnellere aufeinanderfolgende Anschläge möglich. Wirkliche Unterschiede bzw. Vorteile beim Spielen konnten wir aber nicht feststellen.
Technik und Extras
Aufgrund der USB-Schnittstelle unterstützt die BlackWidow nur 10-Key-Rollover. Im Klartext heißt das: Maximal zehn simultane Anschläge plus zwei Modifier wie STRG oder SHIFT sind möglich. Full NKRO (unendlich viele Tastenanschläge gleichzeitig) ist nur über PS/2-Adapter möglich.
Die BlackWidow verfügt über ein paar Sondertasten, die per FN-Taste aktiviert werden. F1 bis F8 sind mit gängigen Multimedia-Steuerbefehlen (Stumm, Leiser, Lauter, Play/Pause, Vor und Zurück) belegt. Mittels Gaming-Modus-Taste lässt sich die Windows-Taste sperren. Mit von der Partie ist auch eine fix integrierte Handballauflage, welche für ein zusätzliches Komfortplus beim Zocken und Schreiben sorgt. Eine anpassbare RGB-Beleuchtung (18.8 Millionen Farben; fünf Stufen), ein USB 2.0 Port und Audioanschlüsse (Kopfhörer und Mikrofon; 3.5mm Klinke) runden die Ausstattung des Gaming Keyboards ordentlich ab.
Die Tastatur wird damit beworben, dass man ein Makro on-the-fly aufnehmen kann, dies ließ sich erst nach einigen Versuchen nachvollziehen, da sich die Tastatur zeitweilig nicht wie im Handbuch beschrieben verhalten hat. Besonders nützlich ist diese Funktion allerdings in Online-Rollenspielen, da man so Makros aufnehmen kann, ohne dass man das Spiel minimieren müsste um erst umständlich im Treiber nach der Funktion zu suchen.
Mittlerweile hat Razer „Synapse 2.0“, die Software für hauseigene Eingabegeräte, an Schlüsselstellen ausgebaut. Im übersichtlichen Treibermenü findet man sich sehr schnell zurecht. Nach wie vor wird zum Betrieb aber ein Nutzerkonto bei Razer, wenngleich keine dauerhafte Internetverbindung, vorausgesetzt, da die Software den fehlenden Onboard-Speicher der Tastatur mit Cloud-Funktionalität kompensieren will.
Unser Testmuster wurde automatisch unter Windows 7 und 8/8.1 erkannt.
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Preis und Verfügbarkeit
Aktuell wandert die Razer BlackWidow Chroma für 170 Euro (Stand: 02.11.2014) über den Ladentisch.

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