Project Cars 2 - Test/Review
2017 ist ein gutes Jahr für Rennspieler. Codemasters hat mit F1 2017 und DiRT 4 ordentlich vorgelegt.
Von Christoph Miklos am 19.09.2017 - 12:55 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Bandai Namco

Entwickler

Slightly Mad Studios

Release

22.09 2017

Genre

Rennspiel

Typ

Vollversion

Pegi

12

Webseite

Preis

59,90 Euro

Media (21)

Volle Simulation

2017 ist ein gutes Jahr für Rennspieler. Codemasters hat mit F1 2017 und DiRT 4 ordentlich vorgelegt. Für Simulations-Fans kommt nun das neue Project Cars 2 von Entwicklerteam Slighty Mad Studios in den Handel. Stellt sich bloß die Frage: Bekommen wir erneut Racing-Spaß geboten?
Ordentlicher Umfang
Mehr als 170 authentisch nachgebaute Renn- und Sportwagen fanden den Weg ins Spiel. Damit deckt Project Cars 2 gleich neun Motorsport-Disziplinen ab. Schön ist auch die Möglichkeit, dass die Fahrzeuge an keine bestimmte Disziplin gebunden sind. Daher kann man auch mit einem Sportflitzer einen Rally-Kurs absolvieren - wenn man möchte. Beachtlich ist auch die Anzahl an verschiedenen Strecken: insgesamt 53 sind es. Neben den vielen echten Rennstrecken wie dem Hockenheimring, der wie viele der realen Vorbilder vollständig via Laserscan mit jeder Bodenwelle und jeder anderen Unebenheit zu finden ist, gibt es auch fiktive Rundkurse und Strecken etwa an der US-Westküste entlang. Ebenfalls sehr erfreulich ist die Tatsache, dass Project Cars 2 eine Vielzahl an Gamepads, Lenkrädern und Pedalen unterstützt (PC und Konsolen). Darüber hinaus gibt es unzählige Einstellungsmöglichkeiten im Bereich Gameplay. Der Übersicht halber haben die Entwickler aber auch drei vordefinierte Einstellungsmodi (Immersiv, Informativ und Raw) abgeliefert. Sie funktionieren hervorragend als Ausgangspunkte. Optionen wie Lenk- und Bremsassistent, Fahrhilfen und die Traktionskontrolle können danach detailliert angepasst werden.
Neue Reifen und K.I.
Dank einer Partnerschaft mit Pirelli konnte Slighty Mad Studios das Verhalten der Reifenphysik realistischer gestalten. Plötzliche Abflüge wie im Vorgänger werden dadurch verhindert. Jedes Auto fühlt sich nun kontrollierbarer und berechenbarer an, sodass Grenzen ausgelotet werden können. Einen weiteren Pluspunkt bekommt das Rennspiel für die überzeugende K.I., welche nicht nur für eine permanente Spannung sorgt, sondern auch authentische Fehler macht (Gummiband-K.I. ade!).

Wetterspiel

Wetterfrosch
Tag- und Nachtwechsel sowie Wettereffekte sind keine Besonderheiten mehr im Rennspiel-Genre, doch Project Cars 2 legt hier eine üppige Schippe drauf. Man kann nämlich nicht nur einstellen zu welcher Jahres- und Tageszeit man fahren möchte, sondern auch, wie oft (bis zu viermal) sich die 18 möglichen Wetterbedingungen verändern. Somit sind „Wettersprünge“ von Sonnenschein auf Regen auf Nebel überhaupt kein Problem und stellen eine entsprechende Herausforderung dar. Und: natürlich gibt es auch das bei Autofahrern nicht beliebte Aquaplaning. Das „Live Track 3.0“ genannte neue Feature ermöglicht die vier Jahreszeiten auf allen Kursen und führt damit zu besonders realistischen Streckenumgebungen. Toll: Nicht nur jede sich wechselnde Wetter- und Tagesbedingung beeinflusst die Rennen tiefgehend, sondern auch Schaden am Auto. Alles in allem bietet Project Cars 2 etwa 20 Wetteroptionen, sowie eine Zeitrafferfunktion. Schwacher und starker Auftritt
Einen großen Patzer erlaubt sich Project Cars 2: der Karrieremodus könnte kaum öder sein. Man wählt lediglich aus, in welcher Klasse man starten möchte (die letzten beiden sind gesperrt) und fährt dann Rennen um Rennen. Es gibt keine Zwischensequenzen, keine lizenzierten Rennevents (Formel 1 oder DTM) - nicht einmal das Team kann man managen. Immerhin: die Online-Rennen und speziellen Herausforderungen sorgen für zusätzliche Langzeitmotivation. Der technische Bereich des Spiels könnte besser sein. Während die Fahrzeugmodelle nach wie vor klasse aussehen und teils kaum vom Original zu unterscheiden sind, wirken die Strecken teilweise extrem steril. Das ist bei Grand-Prix-Pisten zu verschmerzen, auf Stadtkursen fallen matschige Texturen und sogar Pop-Ups aber unangenehm ins Auge. Die Effekte schwanken zwischen sehenswert (Spiegelungen, Wetterübergänge) und mau (Spritzwasser, gerissene Scheiben, Nebel).
Beim Sound punktet der Racer mit brachialen Motoren- und realistischen Umgebungsgeräusche. Lediglich der Soundtrack in den Menüs dürfte flotter sein.

Fazit & Wertung

Christoph meint: Ein Traum für Hardcore-Simulations-Racer!

Erneut liefern die Jungs und Mädels von Slighty Mad Studios ein tolles Rennspiel für Simulations-Fans ab. Project Cars 2 bietet zahlreiche Disziplinen, ein extrem realistisches Fahrverhalten und eine üppige Anzahl an echten Vehikeln. Auch bei den zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten (Fahrverhalten, Wetter) lässt das Spiel keine Wünsche offen - so muss eine Rennsimulation sein. Diesen positiven Aspekten stehen -leider- der öde Karrieremodus und die schwankende Grafikqualität gegenüber. Für einen möglichen Teil 3 wünschen wir uns unbedingt eine spannende Karriere.

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90%
Grafik
8
Sound
9
Bedienung
10
Spielspaß
9
Atmosphäre
9
Multiplayer
9
Preis/Umfang
9
Richtig gut
  • detaillierte Fahrzeugmodelle
  • schicke Wettereffekte und Übergänge
  • gutes Schadensmodell
  • realistische Motoren- und Umgebungsgeräusche
  • hervorragende Physiksimulation
  • zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten
  • verbesserte Reifenphysik
  • praktische Voreinstellungen
  • originalgetreue Strecken
  • keine Gummiband-KI(!)
  • zahlreiche Fahrzeuge und neun Motorsport-Diszipline
  • komplette Rennwochenenden
  • Tag-Nacht-Wechsel und Wetterübergänge
  • unterstützt zahlreiche Gamepads, Lenkräder und Pedale
Verbesserungswürdig
  • maue Strecken (wenig Details)
  • sehr öde Karriere
  • nicht geeignet für Arcade-Racer
Anforderungen
PC (MINIMUM):
• Betriebssystem: Windows 10 (+ specific versions of 7)
• Prozessor: 3.5 GHz Intel Core i5 3450, 4.0 GHz AMD FX-8350
• Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
• Grafik: GTX680 or equivalent
• DirectX: Version 11
• Netzwerk: Breitband-Internetverbindung
• Speicherplatz: 50 GB verfügbarer Speicherplatz
• Soundkarte: DirectX compatible sound card

• Sony PlayStation 4 Konsole
• Microsoft Xbox One Konsole
Getestet für
PC
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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