Am 17. September 2009 wurde auf RTL die letzte Folge der US-Serie Prison Break ausgestrahlt. Angesichts des immensen Erfolges war es nur eine Frage der Zeit, bis es Michael Scofield und seinen Bruder Lincoln Burrows auch in "digitaler Form" zu sehen gibt. Wir haben den Titel hinter schwedischen Gardinen getestet. Anmerkung der Redaktion: Unser Redakteur kam pünktlich zum Abgabetermin des Testberichtes auf Bewährung frei.
Keine Hauptrolle
Fans der Serie werden enttäuscht sein, denn in dem Spiel schlüpft man nicht in die Rolle von Michael oder Lincoln, sondern steuert den Agenten Tom Paxton, der undercover ins Fox River Staatsgefängnis eingeschleust wurde. Sein Auftrag: Den Ausbruch von Michael Scofield verhindern. Trotz der stimmigen Knastatmosphäre langweilt Prison Break: The Conspiracy durch die stets gleiche Aufgabenstellung: Breche irgendwo ein (Küche, Krankenstation, Büro), klaue etwas (Messer, Medizin, Akte) und kehre zurück. Die Schleicheinlagen sind wenig fordernd, weil das Programm nur einen Lösungsweg erlaubt. Sobald man nur ein bisschen vom Kurs abweicht, muss Tom an einem der oft schlecht platzierten Rücksetzpunkte von vorn anfangen. Auch die Reaktionstests mit fiesen Zeitlimit und die anspruchslosen Prügeleien mit Insassen drücken den Spielspaß nach unten. Für den Titel sprechen die einfache Steuerung und die zahlreichen Sprecher aus der Serie. Auch einige Momente, etwa wenn Tom nachts über die Dächer des Zellenblocks huscht und Suchscheinwerfern ausweicht, wissen zu gefallen. Leider erlebt man solche "Höhepunkte" nur ganz selten in der knapp sechsstündigen Spielzeit.
Altbackene Technik Grafisch hinkt das Game aktuellen Genregrößen wie etwa Splinter Cell hinterher. Die flüssigen Animationen täuschen nicht über die matschigen Texturen, hässlichen Schatten sowie detailarmen Locations hinweg. Zumindest beim Soundtrack haben sich die Entwickler von Zootfly keine Patzer erlaubt.
Simpel aber unterhaltsam: Ihr könnt gegen einen Freund Faustkämpfe austragen.
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