Der taiwanische Hersteller PowerColor ist hierzulande vor allem durch seine AMD Radeon Grafikkarten bekannt. Anfang 2025 hat das Unternehmen sein Portfolio um Gaming-Hardware erweitert. Den Anfang macht das kabellose „Alphyn AH10“ Headset. Mehr Details zum Audioprodukt in unserem ausführlichen Testbericht!
PowerColor wurde 1997 von der TUL Corporation in Taiwan gegründet und zählt zu den weltweit größten Herstellern von Grafikkarten. Hier werden traditionell AMD-Radeon-Grafikchips aus dem gesamten Produktspektrum verwendet, mit einer eindeutigen Ausrichtung auf Gamer.
• Mainboard: ASUS ROG Crosshair X870E Hero
• Prozessor: AMD Ryzen 9 9950X
• Arbeitsspeicher: Kingston FURY Renegade RGB DIMM Kit 32GB DDR5-6000
• Grafikkarte: MSI GeForce RTX 5090 32G Suprim SOC
• Prozessorkühler: Alpenföhn Gletscherwasser 360 High Speed
• Wärmeleitpaste: ARCTIC MX-6
• Netzteil: Seasonic Prime TX-1600
• Soundkarte: Creative Sound BlasterX AE-5 PLUS
• Festplatten: KIOXIA EXCERIA PRO SSD 2TB
• Gehäuse: be quiet! Silent Base 802 weiß
• Betriebssystem: Windows 11 Home 64-Bit
• Peripherie: Razer Viper V3 Pro, Sharkoon PureWriter RGB
• Monitor: ASUS ROG Swift OLED PG32UCDM
• Zimmertemperatur: ca. 21°C
• Sonstiges: diverse Computer-, Videospiele, Audio-Files und Video-Streams
Verarbeitung & Technik
Verarbeitung & Bedienung
Unser Testmuster kommt in einem stabilen und farblich bedruckten Karton in unserer Redaktion an. Das schwarz beschichtete Headset wurde aus einem robusten Kunststoff-Metall-Mix gefertigt und misst 240x176x90 mm.
Die gesamte Konstruktion ist sehr stabil gestaltet und damit selbst im harten eSport-Alltag für eine lange Einsatzdauer ausgelegt. Der verstellbare Kopfbügel besitzt im Inneren eine Metallschiene zur Stabilisierung. Recht große Ohrmuscheln mit einer bequemen Memory-Foam-Polsterung und einem Kunstlederbezug sorgen für einen hohen Tragekomfort. Der flexible Mikrofonarm lässt sich durch einen Aufroll-Mechanismus, ähnlich dem SteelSeries Arctis Nova 5 Wireless, in die linke Ohrmuscheln einfahren. Das Gewicht von 326 Gramm spiegelt die hochwertige Verarbeitungsqualität des Headsets wider. Verarbeitungsmängel konnten wir an unserem Muster nicht feststellen.
Der Lieferumfang sieht wie folgt aus: • Type-C Transmitter
• Type-C zu C Adapter
• Type-A zu C Adapter
• Type-C zu Type-A Ladekabel 1.7m
• 3.5 mm Klinkenkabel 1.3m
• Schaumstoff-Popfilter für das Mikrofon
• Transportbeutel aus Stoff
Technik
Die Lautsprecher befinden sich in geschlossenen Gehäusen, welche gut isoliert sind, um Außengeräusche in einem hohen Maß zu dämpfen. Als Kopfhörer eingesetzt, bietet dies zugleich den Vorteil, die Umgebung selbst bei lautem Musikgenuss nicht zu belästigen. Für die Wiedergabe sorgen 50-mm-Treiber. Der Frequenzbereich deckt das menschliche Hörvermögen mit 20 Hz bis 20 kHz ab. Der Hersteller bescheinigt dem Kopfhörer eine Impedanz von 32 Ohm.
Mit dem beiliegenden Empfänger verbindet sich das Headset im 2.4-GHz-Frequenzbereich und sorgt so für eine latenzfreie Übertragung (unter 20 Millisekunden) ohne Qualitätsverlust (Reichweite: 12 Meter). Der 2.4-GHz-Dongle ist auch mit der Sony PlayStation und Nintendo Switch Konsole kompatibel. Alternativ kann das Audioprodukt auch via analogen Anschluss (3.5-mm-Klinke) genutzt werden.
Die maximale Akkulaufzeit beläuft sich bei mittlerer Lautstärke auf 30 Stunden. Per USB-C-Kabel wird der fix verbaute Akku innerhalb von knapp 150 Minuten vollgeladen. Eine Schnellladefunktion gibt es leider nicht.
Praxis & Tragekomfort
Praxis und Software
In unserem Alltagstest (Counter Strike 2, Valorant, Overwatch 2, Battlefield 2042, Blu-ray-Filme und Audio-CDs) schlägt sich das Headset OK bis gut. Unser Testmuster punktet mit gepegelten Höhen und der Surround Sound (DTS) wird vor allem der spielenden Gemeinschaft gefallen. Der Bass ist unserer Meinung nach etwas zu schwach und wenig dynamisch. Die Mitten, also dort, wo Stimmen und viele Effekte sitzen, wirken ein bisschen dünn, sodass Charaktere und Umgebungsgeräusche nicht so voll oder präsent klingen.
Das Headset bietet auf der linken Ohrmuschel einige Bedienelemente zur schnellen Steuerung von Funktionalitäten. Darunter sind ein Lautstärkeregler, der Stummschaltknopf und der Power Button. Die LED-Leuchte zwischen Mute-Button und dem Einschaltknopf dient zur Darstellung des Akkustands (Blau: ausreichend Akku // Rot: Akku sollte geladen werden). Neben dem 3-sekündigen Halten für das Ein- und Ausschalten, dient der Einschaltknopf auch als Multimediaknopf für das Bedienen von Musik und Videos oder zum Wechseln der Modes. So können folgende Funktionalitäten durch ein schnelles Betätigen des Power Buttons abgerufen werden:
• Einmalige Betätigung: Spielen / Pausieren des Mediums
• Doppelte Betätigung: Wechseln der Modus (Musik, Gaming, Theater)
Der Mute-Button schaltet das Mikrofon nach kurzer Bestätigung an und wieder aus. Das jeweilige Ein- und Ausschalten wird mit einem "Microphone mute / unmute" wiedergegeben. Als weitere Funktion erhält der Mute-Button das Ein- und Ausschalten der ENC-Funktion (Environmental Noise Cancellation - Umgebungsgeräuschunterdrückung) beim viersekündigen Halten des Mute-Buttons.
In der hauseigenen „Keystone Software“, welche nur für Windows gedacht ist, stehen noch weitere Funktionalitäten zur Auswahl:
• DTS Surround Sound (aktivieren und deaktivieren)
• Vorgefertigte Equalizer-Profile (zum Beispiel Gaming, Musik und Filme)
• Eigenes Equalizer-Profile erstellen
Das PowerColor Alphyn AH10 wurde automatisch unter Windows 10/11 erkannt.
Tragekomfort
Dank der weichen Ohrkissen eignet sich das Headset ideal für lange Spielzeiten. Selbst nach mehr als fünf Stunden konnten wir keine Schmerzen an den Ohren feststellen, was wiederum für den hohen Tragekomfort unseres Testmusters spricht.
Der ausgewogene Anpressdruck macht da Audioprodukt auch für Brillenträger interessant. Schade bloß, dass die Kunstlederbeschichtung schnell für schwitzende Ohren sorgt.
Mikrofon-Tests
Die Sprachqualität des Mikrofons überprüften wir wie immer mit den aktuellen Skype-, Teamspeak- und Discord-Versionen.
Hinsichtlich der Qualität liefert unser Sample leider nur ordentliche Ergebnisse - und das auch nur mit ENC-Funktion. Für das eine oder andere Gespräch im Chat reicht das Gebotene noch ganz gut aus, viel mehr sollte man aber nicht erwarten. Ohne ENC ist die Qualität deutlich schlechter (blecherne Stimme und Hintergrundgeräusche).
Mikrofon-Tests
PowerColor Alphyn AH10 NZXT Capsule Elite ASUS ROG Pelta Alienware Pro Wireless Gaming Headset Razer Barracuda X Chroma Antlion ModMic USB 2 Shure MV6 Teufel Cage Pro beyerdynamic MMX 330 PRO ASUS ROG Delta 2 Turtle Beach Atlas Air beyerdynamic MMX 300 PRO Cherry XTRFY Ngale R Turtle Beach Stealth 500 SteelSeries Arctis Nova 5 Wireless SteelSeries Arctis Nova Pro Wireless Speedlink Legatos Razer BlackShark V2 Pro (Xbox) ASUS ROG Carnyx HyperX Cloud III Wireless beyerdynamic MMX 200 Wireless HyperX Cloud III ASUS ROG Delta S Core Logitech G Pro X 2 Lightspeed NZXT Relay Headset EPOS H6PRO Audio-Technica ATH-M50xSTS-USB StreamSet Razer Seiren V3 Chroma Speedlink Tyron RGB
Preis und Verfügbarkeit
Das PowerColor Alphyn AH10 kostet 99 Euro (Stand: 21.03.2025) und ist ab sofort im Handel erhältlich.
Fazit & Wertung
„
Christoph meint: Zu teuer für die gebotene Leistung!
“
Das Headset-Erstlingswerk von PowerColor hinterlässt gemischte Gefühle in unserer Hardware-Redaktion. Auf der einen Seite konnten uns Verarbeitungsqualität und Tragekomfort überzeugen. Auch im technischen Bereich, also Akkulaufzeit und Funktechnik, gibt es nichts zu bemängeln. Weniger begeistert waren wir vom arg mittelmäßigen Mikrofon, welches nur mit aktivierter ENC-Funktion halbwegs zu gebrauchen war. In Sachen Akustik bzw. Soundqualität ist auch noch ordentlich Luft nach oben. Über den schwachen Bass und wenig ausgeprägten Mitteltonbereich kann der gut klingende DTS Surround Sound -leider- nicht hinwegtäuschen. Doch das wohl größte „Problem“ an unserem Testmuster ist der viel zu hohe Verkaufspreis von knapp 100 Euro. In dieser Preisklasse gibt es deutlich bessere Produkte.
Verarbeitung
89
Klang
83
Technik
90
Tragekomfort
90
Mikrofon
75
Preis
70
Richtig gut
wertige Verarbeitung
zeitloses Design
klare Höhen
gut klingender Surround Sound (DTS)
latenzfreie 2.4-GHz-Funktechnik
ordentliche Akkulaufzeit
angenehmes Gewicht
hoher Tragekomfort
flexibles Mikrofon mit Popfilter
einfache Bedienung am Gerät
auch geeignet für PlayStation, Switch und Mobil Devices
Verbesserungswürdig
schwacher Bass
wenig ausgeprägter Mitteltonbereich
Sprachqualität ohne ENC-Funktion
keine Schnellladefunktion
maue Software
Preis zu hoch
schwitzende Ohren
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.
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