Pokemon-Legenden: Arceus - Test/Review
Der neuste Pokemon-Ableger für die Nintendo Switch bietet einige neue Ideen, bleibt aber im Kern ein klassischer Pokemon-Titel.
Von Christoph Miklos am 28.02.2022 - 22:21 Uhr

Fakten

Plattformen

Switch Lite

Switch

Publisher

Nintendo

Entwickler

Game Freak

Release

28.01 2022

Genre

Rollenspiel

Typ

Vollversion

Pegi

7

Webseite

Media (15)

Frisch und gut

Der neuste Pokemon-Ableger für die Nintendo Switch bietet einige neue Ideen, bleibt aber im Kern ein klassischer Pokemon-Titel. Was Pokemon-Legenden: Arceus ausmacht, könnt ihr in unserer ausführlichen Review nachlesen!

Ab nach Sinnoh


Wie schon in Diamant und Perl erkundet man auch in Arceus erneut die Sinnoh-Region. Dieses Mal geht es aber in eine vom feudalen Japan inspirierte Epoche. Die Unterschiede sind sofort merkbar: Man befindet sich nämlich in einer Zeit, in der Menschen tatsächlich noch Angst vor den wilden Monstern haben. Als Mitglied der Galaktik-Forschungsexpedition ist es nun die Aufgabe, das zu ändern, indem man den ersten Pokedex der Sinnoh-Region erstellt. Dazu bereist man die verschiedenen weitläufigen Gebiete und erforscht die dort lebenden Pokemon. Das bloße Einfangen reicht aber nicht aus. Um einen Eintrag zu vervollständigen, muss das jeweilige Taschenmonster ganz genau studiert werden. Erst wenn zum Beispiel bestimmte Attacken aufgezeichnet oder Beeren verfüttert wurden, ist der Auftrag erfolgreich abgeschlossen. Grind ist demnach vorhanden, da man die Pokemon mehrfach antreffen und viel Zeit mit ihnen verbringen muss, um ihren Eintrag zu vervollständigen. Und das ist keine optionale Tätigkeit. Um neue Gebiete überhaupt betreten zu dürfen, wird ein bestimmter Forscherrang vorausgesetzt, den man durch das Vervollständigen des Pokedexes auflevelt. Ambitionierte Erkunder wird das aber kaum stören. Die meiste Zeit über erkundet man die großen Gebiete mit einer frei beweglichen Kamera. Doch schonmal vorweg: Wirklich schön ist die Welt von Pokemon-Legenden: Arceus nicht. Es mangelt an Begrünung und die Texturen, wie etwa das Gras auf dem Boden, sind matschig. Zumindest gibt es aber abwechslungsreiche Gebiete wie Wiesen, Sümpfe, Meere oder Vulkane, die durch die dort lebenden Pokemon lebendig wirken. Es macht einfach Spaß, in ein neues Areal zu kommen und herauszufinden, welche Pokemon man hier fangen kann. In den unterschiedlichen Gebieten lohnt sich die Erkundung ungemein. Nicht nur, da manche Pokemon nur an bestimmten Stellen zu einer Tageszeit auftauchen, sondern auch, weil man unterwegs reichlich Materialien wie Beeren oder Honig sammeln kann. Mit denen lassen sich dann unterwegs Gegenstände craften wie zum Beispiel Tränke oder Pokebälle. Damit das Reisen etwas flotter vonstattengeht, gibt es spezielle Monster, auf denen man reiten kann. Diese werden mittels einer speziellen Flöte herbeigerufen.

Kämpfen ist EINE Option


Hat man ein wildes Pokemon entdeckt, kann man auf verschiedene Arten vorgehen. Option Nummer Eins ist der klassische Kampf, indem man einen Pokeball mit einem Partner-Pokemon wirft. Dann kommt es zum bekannten Schere-Stein-Papier-Prinzip, das bestimmt, welcher Typ Attacke gegen ein bestimmtes Pokemon effektiv ist. Alternativ kann man viele Monster aber auch komplett ohne Kampf fangen, was besonders bei starken Exemplaren nützlich ist. Dazu wirft man, ähnlich wie etwa in den Pokemon Let’s Go-Spielen, direkt in der Spielwelt einen leeren Pokeball auf sie. Die Steuerung ist hier komplexer als aus Vorgängern gewohnt, da man etwa per Knopfdruck zwischen einem leeren und einem bewohnten Pokeball wechseln muss, bevor man ihn wirft. Aber die Bedienung ist schnell gelernt. Je nach Gemüt des Pokemon muss man beim Fangen anders vorgehen. Einige von ihnen sind scheu, sodass man sich im hohen Gras anschleichen oder sie mit Beeren ablenken muss, andere wiederum sind aggressiv und attackieren einen, sobald sie einen sehen. Dabei kann man sogar selbst in Gefahren geraten. Hat man nämlich noch kein eigenes Pokemon in den Kampf geschickt, wird der Charakter verletzt oder mit Statuseffekten wie Gift oder Schlaf belegt. Nimmt man zu viel Schaden, wird man ohnmächtig, wacht in einem Lager wieder auf und verliert einige Gegenstände. Neben dem normalen Fangen von Pokemon gibt es auch einige Herausforderungen, wie zum Beispiel Raum-Zeit-Verzerrungen, die besonders starke Monster beherbergen. Zusätzlich gibt es auch Bosskämpfe, die vom Herausforderungsgrad an Titel wie Monster Hunter World erinnern. Kurz gesagt: Auch erfahrene Spieler kommen im neusten Pokemon-Abenteuer auf ihre Kosten. Abseits der Hauptstory findet man in Jubeldorf und in der Umgebung zahlreiche Nebenmissionen. So muss man für Bewohner etwa ein Pokemon mit einer bestimmten Attacke finden oder Beeren besorgen, damit sich der Auftraggeber mit einem Pokemon anfreunden kann. Als Belohnung winken nicht nur Items, auch Jubeldorf verändert sich mit den Aktionen. Immer mehr Charaktere arbeiten dann mit Pokemon an ihrer Seite und es ist befriedigend mit anzusehen, wie die Bewohner lernen, mit Pokemon zusammenzuleben, statt sie zu fürchten. Pokemon-Legenden: Arceus kann man sich ab sofort für 46,99 Euro exklusiv für Nintendos Switch holen.

Fazit & Wertung

Christoph meint: Der bisher beste Teil der Reihe!

Pokemon-Legenden: Arceus ist kein hübsches aber ein wahnsinnig gutes Spiel. Stellenweise erinnert der Titel an Switch-Größen wie Zelda: Breath of the Wild. Das liegt vor allem an der großen Spielwelt und den vielen Möglichkeiten. Das Kämpfen und Erkunden ist nämlich nur ein Aspekt von Arceus. Es gibt nämlich auch ein üppiges Craftingsystem, massig Sammelbares und abwechslungsreiche Nebenmissionen. Darüber hinaus wissen die knackigen Bosskämpfe und speziellen Herausforderungen zu gefallen. Hier kommen vor allem erfahrene Spieler voll auf ihre Kosten. Auch in Sachen Steuerung und Soundtrack haben die Entwickler einen sehr guten Job gemacht.

90%
Grafik
7
Sound
9
Bedienung
9
Spielspaß
9
Atmosphäre
9
Preis/Umfang
9
Richtig gut
  • technisch einwandfrei
  • flüssige und neue Animationen
  • toller Soundtrack
  • Witterung & Tag-Nacht-Zyklus mit spielerischen Auswirkungen
  • massig zum Erkunden, Sammeln und Craften
  • flottes Reisesystem (Reittier)
  • Kämpfe sind optional
  • Raum-Zeit-Verzerrungen
  • knackige Bosskämpfe
  • klassisches Schere-Stein-Papier-Prinzip
  • faire Rücksetzpunkte und "Strafen"
  • tolle Inszenierung
  • Dorf verändert sich im Verlauf der Story
  • riesige Spielwelt mit großen Arealen
  • abwechslungsreiche Gebiete und Pokemon
  • viele optionale Nebenaufgaben
Verbesserungswürdig
  • die Grafik...
  • recht hoher Grindfaktor
Anforderungen
• Nintendo Switch (Lite) Konsole
Getestet für
Nintendo Switch OLED
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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