Painkiller (2025) - Test/Review
Das ursprüngliche „Painkiller“ wurde 2004 veröffentlicht und war, wie wir heute sagen, ein klassischer „Boomer-Shooter“.
Von Christoph Miklos am 20.11.2025 - 13:51 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 5 Pro

Xbox Series S

Xbox Series X

PlayStation 5

PC

Publisher

3D Realms

Entwickler

Anshar Studios

Release

09.10 2025

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

18

Webseite

Preis

39,99 Euro

Media (7)

Kein Painkiller


Das ursprüngliche „Painkiller“ wurde 2004 veröffentlicht und war, wie wir heute sagen, ein klassischer „Boomer-Shooter“. Der vom polnischen Entwicklerteam People Can Fly programmierte Titel kam bei der Community und Fachpresse sehr gut an. Die Jahre darauf folgten einige Fortsetzungen und Erweiterungen, die jedoch nicht an den Erfolg des ersten Teils anschließen konnten. Nun, über 20 Jahre später, kehrt Painkiller zurück - mit demselben Namen, einer ähnlichen Prämisse, aber einer neuen Spielweise.

Bekanntes und Neues


Im ersten Moment erinnert das 2025er-Painkiller an die guten alten Zeiten: Aus der Ego-Perspektive rennt man durch Arenen, in denen große Monsterhorden spawnen, welche natürlich weggeballert werden müssen. Das Spiel bleibt grundsätzlich seinen Wurzeln treu und kann als Boomer-Shooter bezeichnet werden. Das Tempo ist hoch, ein Dash steht auf Tastendruck zur Verfügung, Arenen bieten die Möglichkeit, per Greifhaken schnell vorwärtszukommen, und ein Wandsprung lässt einen höher gelegene Orte erreichen. Der Ripper steht jedem Spieler immer zur Verfügung und ist eine Nahkampfwaffe, die keine Munition benötigt. Darüber hinaus hat man immer maximal zwei weitere Schusswaffen bei sich, die alle über verschiedene auswählbare Sekundärfeuermodi verfügen. Genretypisch sind Maschinenpistole, Revolver, Granatwerfer, Schrotflinte, Energiewaffen und natürlich der beliebte Holzpflockwerfer am Start. Killt man Feinde oder sammelt man violette Scherben ein, kann man das starke Sekundärfeuer einsetzen: Granaten, die alles in Brand setzen, ein Gefrierstrahl, der Feinde einfriert, oder ein schwarzes Loch, das Widersacher in der Luft festsetzt. Jetzt kommen wir zur wohl größten Änderung am neusten Painkiller-Ableger: Es handelt sich nicht mehr um ein reines Singleplayer-Abenteuer, sondern ist auf Koop-Action mit bis zu zwei weiteren Mitspielern konzipiert. Sollten keine Freunde vorhanden sein, springt die okayishe KI ein. Beim restlichen Gameplay gibt es keine großen Überraschungen: Man kämpft sich durch eine Arena, in der man entweder für eine bestimmte Zeit überlebt, mehrere Gegnerwellen erledigt oder eine andere kleine Aufgabe meistert. Am Ende geht meistens ein Tor auf und man kann die nächste Arena betreten. Die Wege zwischen den einzelnen Kampforten bieten ein paar Gegner zum killen und kleine Geheimnisse, die einen mit zusätzlichen Ressourcen und Gold belohnen, was ein wenig Abwechslung ins Spielgeschehen bringt. Leider sind die Levels an sich viel zu ähnlich. Das ganze Game ist hauptsächlich grau, braun oder rot. Abwechslung wird in diesem Bereich vergeblich gesucht.

Aufwertung


Jedes Areal besteht aus drei Kapiteln und am Ende wartet ein Endboss. Dieser verlangt recht gute Reflexe und ein bisschen Taktik. Sobald der Bösewicht im Dreck liegt, geht es zurück in das Hauptquartier - das Heiligtum. Dort kann man den Charakter wechseln, Waffen verbessern und temporäre Boni aktivieren. Jede Waffe und deren Sekundärfeuer kann verändert werden. Das Primärfeuer des Pflockwerfers kann eine Bohrfunktion erhalten, wodurch es sich durch gegnerische Panzerungen frisst oder mit zusätzlichen Geschossen versehen wird, was es zu einer Schrotflinte umfunktioniert. Gleiches gilt für alle sekundären Modi, wo man die Auswahl zwischen Feuer-, Elektro- oder Gefriermodi hat, die alle ebenfalls verbessert und modifiziert werden können. Dazu benötigt man Gold und uralte Seelen, die man in den Levels findet, respektive für den Abschluss von Abschnitten erhält. Für eine temporäre Verbesserung sorgen die Tarotkarten, wovon maximal zwei aktiviert werden können. Die Karten bieten gewöhnliche, passive Verbesserungen wie erhöhten Schaden oder mehr Gesundheitspunkte, aber auch aktive Boni wie eine große Explosion beim Einsatz von Gegenständen. Die Wahl des Charakters ist in erster Linie optischer Natur - die Mini-Boni sind vernachlässigbar. Vernachlässigbar ist auch die dünne Story über gefallene Engel, Dämonen etc. Auf der technischen Seite gibt es -mal wieder- die bekannte und beliebte Unreal Engine 5, die für sehr schicke Licht- und Partikeleffekte sorgt. Darüber hinaus gibt es knackscharfe Texturen, stets flüssige FPS, einen treibenden Soundtrack und recht wuchtige Waffengeräusche. Lediglich die Animationen wirken stellenweise etwas zu steif.

Fazit & Wertung

Christoph meint: Was für Genre-Fans!

Das neue Painkiller wagt den Spagat zwischen klassischem Boomer-Shooter-Feeling und modernen Gameplay-Elementen - und schafft das größtenteils solide, wenn auch nicht ohne Abstriche. Die schnellen Kämpfe, das wuchtige Waffenarsenal und die abwechslungsreichen Sekundärfeuermodi liefern genau das, was Fans des Originals erwarten. Besonders das Upgrade-System rund um Waffen und Tarotkarten sorgt für motivierende Progression. Die größte Neuerung - der Fokus auf Koop mit bis zu zwei weiteren Spielern - funktioniert gut, verändert aber auch den Charakter des Spiels spürbar. Wer ein reines Singleplayer-Erlebnis wie 2004 sucht, wird hier nicht komplett fündig, doch kooperativ entfalten die Arenagefechte ihren vollen Reiz. Auf der Habenseite stehen außerdem eine schicke Grafik dank Unreal Engine 5, ein dynamischer Soundtrack und stabile Performance. Weniger überzeugen können dagegen die monotonen Levelumgebungen, die sich farblich wie strukturell zu stark ähneln, sowie die dünne Story und steife Animationen. Unterm Strich ist Painkiller (2025) ein spaßiger, rasend schneller Actiontitel, der seine Wurzeln ehrt und mit gutem Koop-Gameplay erweitert - aber zugleich an mangelnder Abwechslung und erzählerischer Tiefe krankt.

82%
Grafik
88
Sound
80
Bedienung
85
Spielspaß
78
Atmosphäre
73
Multiplayer
86
Preis/Umfang
84
Richtig gut
  • schicke Effekte
  • knackige Texturen
  • stimmiger Soundtrack
  • passende Waffengeräusche
  • flottes Gameplay
  • abwechslungsreiche Waffen
  • Waffenupgrades
  • launiger Koop
Verbesserungswürdig
  • Animationen
  • ödes Leveldesign
  • 08/15 Story
  • stark schwankender Schwierigkeitsgrad
  • viele Charakter- und Tarotkartenboni unnötig
Anforderungen
PC MINDESTANFORDERUNGEN:
• Betriebssystem: Windows 10 (64-bit)
• Prozessor: Intel i5-9400F or AMD Ryzen 5 2600X
• Arbeitsspeicher: 16 GB RAM
• Grafik: NVIDIA GeForce GTX 1660 Super or AMD Radeon RX 6600 XT or Intel Arc A750
• DirectX: Version 12
• Netzwerk: Breitband-Internetverbindung
• Speicherplatz: 30 GB verfügbarer Speicherplatz

• Microsoft Xbox Series X|S Konsole
• Sony PlayStation 5 (Pro) Konsole
Getestet für
PC
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

Kommentar schreiben