PES 2019 - Test/Review
PES hat sich in den letzten Jahren zu einem ernsthaften FIFA-Konkurrenten entwickelt. Jahr für Jahr wächst die Community rund um die Fußballsimulation aus dem Hause Konami.
Von Christoph Miklos am 04.09.2018 - 01:12 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Konami

Entwickler

Konami

Release

30.08 2018

Genre

Sportspiel

Typ

Vollversion

Pegi

3

Webseite

Preis

59,90 Euro

Media (8)

Geht auch ohne CL

PES hat sich in den letzten Jahren zu einem ernsthaften FIFA-Konkurrenten entwickelt. Jahr für Jahr wächst die Community rund um die Fußballsimulation aus dem Hause Konami. Der 2019er-Ableger muss aber mit einem herben Rückschlag starten: Die beliebte Champions League Lizenz ist nämlich zu Publisher und Entwickler EA „gewandert“. Dennoch gibt sich PES nicht geschlagen, denn einen Trumpf hält man schließlich immer noch in der Hand: das Gameplay.
Augen auf!
Hut ab! In Sachen Technik liefert Konami ein erstklassiges Spiel ab. Die zahlreichen Spieler und Stadien wurden mit viel Liebe zum Detail erstellt. Darüber hinaus bekommt man scharfe Texturen und einen realistisch wirkenden Rasen geboten. Als Highlight entpuppen sich die authentischen Animationen: Schon alleine gelungene Flankenwechsel, Ballannahmen und Pässe in den Raum sehen derart gut aus, dass man fast den Rest des Geschehens vergessen könnte. Auch die Keeper machen eine gute Figur in PES 2019 - hier muss man sich nicht hinter der starken Konkurrenz verstecken. Klug
Eine weitere Stärke von PES ist die künstliche Intelligenz, die auch dieses Jahr zu gefallen weiß. Die CPU erlaubt sich nur extrem selten einen groben Schnitzer - das gilt auch für die Torhüter. Eine gewisse Trägheit bleibt aber vorhanden: Wie schon bei früheren PES-Episoden dauert es bisweilen etwas zu lange, bis die Kicker den Ball verarbeitet haben. Einige Aktionen wirken dadurch zu gehemmt. Ganz kritische Beobachter werden auch feststellen, dass Offensive und Defensive einen Tick zu spät auf Aktionen reagieren. Aber das sind im Grunde Kleinigkeiten, die das Gesamtbild kaum trüben können. Für mehr Dynamik sorgen die schnellen Ein- und Auswechslungen, die man sich von FIFA „geborgt“ hat. Durch einen Druck aufs Touchpad kann man nun bei jeder Spielunterbrechung neue Leute bringen, ohne dafür den Umweg über das Menü zu nehmen.
Sei ein Meister
Neben dem gewohnt guten myClub-Modus ist und bleibt die Meisterliga das Flaggschiff des Spiels. Die Präsentation sorgt zwar nicht für Begeisterung, trotzdem fühlt man sich seinem Club sehr verbunden, bekommt laufend neue Statistiken und Benachrichtigungen zu seinen Spielern. Auch die Transfers sind besser gelöst als in FIFA, mit einer Prozentanzeige, die sofort Aufschluss darüber gibt, inwieweit Justierungen bei Ablösesumme und Gehalt die Erfolgschance des Deals beeinträchtigen werden. Das Hauptproblem bleibt aber auch dieses Jahr: die wenigen Lizenzen. Aus der deutschen Bundesliga konnte man, nach dem Dealende mit Borussia Dortmund, nur noch Schalke 04 und Bayer Leverkusen an Board holen. Fans müssen also erneut zu „Lizenz-Patches“ greifen. Den Verlust der Champions League werden diese aber ebenso wenig wettmachen können, wie die Integration neuer Ligen aus Russland, Belgien, Schottland sowie diverser südamerikanischer Länder.
Ein weiterer Kritikpunkt bleibt ebenfalls der Serie treu: Das deutsche Kommentatoren-Duo Marco Hagemann und Hansi Küpper ist grottig wie eh und je.
Online kicken
In PES 2019 stehen diverse Online-Modi zu Verfügung: In Divisionen kämpft man um Punkte und den Aufstieg in die nächste Liga. Beim Freundschaftsspiel und Schnellem Spiel geht es dagegen weniger um Druck und mehr um Spaß. Das Matchmaking hat während unserer Testzeit einwandfrei funktioniert - auch Lags oder Verbindungsabbrüche konnten wir nicht feststellen. Lediglich eine minimale Verzögerung bei den Tasteneingaben sind vermerkbar.
Der myClub wird nun auch zur ernsthaften FIFA-Ultimate-Team-Konkurrenz. Das merkt man direkt beim Menü, welches -fast- komplett überarbeitet wurde. Auch schön: Jede Woche werden bestimmte Spieler ausgewählt, die am letzten Spieltag besonders gute Leistungen erbracht haben. Sie erhalten eine Aufwertung ihrer Attribute - sehr ähnlich dem „Team der Woche“ aus FIFA. An besagte Spieler gelangt man durch die aus den vergangenen PES-Spielen bekannten Agenten, doch auch dieses System wurde überarbeitet. Nun zieht man pro Agent drei statt bisher einen Spieler aus einem bestimmten Pool verfügbarer Sportler. Auch die Preise für Agenten wurden angepasst: 25.000 GP Spielwährung oder wahlweise 2,50 Euro kostet die einmalige Nutzung. Erneut bestimmen Wahrscheinlichkeiten, ob man Top oder Flop bekommt. Bei den Spielmodi gibt es keine großen Überraschungen: In immer schwerer werdenden Einzelpartien tritt man gegen die CPU an. Es gibt wöchentlich wechselnde Turniere, Koop-Matches und natürlich auch Ranglistenspiele. Eine klassische Saison gegen die KI gibt es leider nicht. Profis bekommen wieder die PES League geboten.

Fazit & Wertung

Christoph meint: Auch dieses Jahr eine tolle Fußball-Erfahrung!

Da sind wir nun. Ein Jahr später und wieder eine große Lizenz weniger - und trotzdem macht PES 2019 enorm viel Spaß. Klar, die fehlenden Lizenzen nerven hartgesottene Fans, doch dafür bekommt man eine sehr gute Fußballsimulation geboten. Die KI erlaubt sich nur sehr selten einen Patzer - und auch das Technikgerüst haben die Entwickler von Konami mehr als ordentlich hinbekommen. Heißt im Klartext: Schicke Charaktermodelle, realistische Wettereffekte, tolle Stadien, flüssige Animationen und scharfe Texturen. Auch die präzise Steuerung geht gut von der Hand. Die Detailverbesserungen im myClub-Modus konnten uns auf Anhieb überzeugen. Kurz gesagt: Puristen und Fans können erneut bedenkenlos zugreifen!

90%
Grafik
9
Sound
9
Bedienung
9
Spielspaß
9
Atmosphäre
9
Multiplayer
9
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • schicke Animationen
  • hübsche Gesichter
  • stimmige Atmosphäre (Stadien, Fangesänge)
  • Physis der Kicker spielt eine wichtige Rolle
  • Verbesserungen bei Offensive und Torhüter
  • zahlreiche Spielmodi
  • -fast- einwandfreier Onlinepart
  • myClub hat gute Updates erhalten
Verbesserungswürdig
  • maue Lizenz-Ausstattung
  • schwaches Kommentatoren-Duo
  • ödes Menü
  • gelegentliche KI-Aussetzer
Anforderungen
• Sony PlayStation 4 (Pro) Konsole
• Microsoft Xbox One (X) Konsole

PC MINIMUM:
• Setzt 64-Bit-Prozessor und -Betriebssystem voraus
• Betriebssystem: Windows 7 SP1/8.1/10 - 64bit
• Prozessor: Intel Core i5-3470 / AMD FX 4350
• Arbeitsspeicher: 4 GB RAM
• Grafik: NVIDIA GTX 670 / AMD Radeon HD 7870
• DirectX: Version 11
• Speicherplatz: 30 GB verfügbarer Speicherplatz
• Zusätzliche Anmerkungen: Resolution 1280 x 720
Getestet für
PC
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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