Need for Speed (PC) - Test/Review (+Video)
Entwicklerteam Ghost hat sich zusätzliche vier Monate Entwicklungszeit für die PC-Version von Need for Speed genommen.
Von Christoph Miklos am 23.03.2016 - 01:19 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

Electronic Arts

Entwickler

Ghost Games

Release

17.03 2016

Genre

Rennspiel

Typ

Vollversion

Pegi

12+

Webseite

Preis

54,99 Euro

Media (24)

Saubere Umsetzung

Entwicklerteam Ghost hat sich zusätzliche vier Monate Entwicklungszeit für die PC-Version von Need for Speed genommen. Hat die Zeit für eine saubere Portierung gereicht?
Unser Testvideo zu Need for Speed (PC)

Xbox One Review

Alle Jahre wieder. Also. Mit Ausnahme von 2014. Need for Speed hat nach Rivals eine Runde ausgesetzt und ist nun mit einem klassischen Need for Speed – Titel wieder mit von der Partie. Auch wenn die Konkurrenz sich im Simulations-Genre verkriecht, so setzen Spiele wie Forza die Messlatte doch gehörig hoch an. Springt die Neuauflage von Need for Speed nun drüber und gehen sie im Stand darunter hindurch?
Back in Black
Need for Speed ist wieder da und präsentiert sich frei nach dem Motto „Tonight we Ride!“. Zumeist fahrt ihr also abends oder nachts eure Rennen, flieht als Outlaw vor der Polizei und drifted in über 80 Rennen durch die Kurve. Ganz im Stile des Open-World-Spaßes, rufen euch auch während der Rennen, die ganze Zeit über, eure Freunde und Kollegen an, beglückwünschen euch zu eurer Leistung oder laden euch zu weiteren Rennen ein. Vom Fahrgefühl her, und das ist nun der wichtigste Punkt, fühlt sich Need for Speed dabei an wie früher. Ein Arcade-Rennspiel, das sich rasant und gut anfühlt und eben genau tut, was es tun soll, nämlich Arcade sein und sein wir ehrlich, in letzter Zeit bewirft die Welt uns mit so vielen Simulationsspielen, ein anständiges Rennspiel zur Entspannung musste einfach her! In Sachen Spielgefühl, gibt NFS also eine Menge her. Freut uns!
Story? Welche Story?
Boom! Der Einstieg klingt grausam böse und dennoch bleibt einem bei einem Spiel wie Need for Speed und bei eigentlich hochwertig produzierten Videosequenzen, die inhaltlich jedoch so lahm und nichtssagend sind, dass man sie entweder als Sparkasse-Werbung oder als Product-Placement für Monster abtun kann, eigentlich nichts anderes übrig. Mit der Zeit gewöhnt man sich zwar dran und könnte wohl auch problemlos jedes Mal einen Kurzen trinken, wenn einer der Charaktere seine Monster-Dose leert, oder euch die Faust zum Bump entgegenstreckt – der Abend wäre nicht verschwendet, erinnern würdet ihr euch vermutlich aber auch nicht daran. Wieso ein Rennspiel zwingend Zwischensequenzen, eine erzwungene Handlung oder überspitzt dargestellte Charaktere braucht, werden wir ohnehin nie verstehen. Lasst uns einfach Rennen fahren und das genießen, hört auf uns anzurufen und uns zuzuquatschen und verdammt, du, setz deine Kappe richtig auf und der da hinten soll sich eine anständige Frisur zulegen. Wenn wir eines aus der Story, bzw. den Videosequenzen gelernt haben, dann das zu viele Energydrinks schädlich sind und dass wir lausige Billardspieler sind.
Tuning in vielerlei Hinsicht
Tuning! Tuning ist dafür eine ganz große Sache in NFS. Während des Spiels steigt ihr im Rang auf und mit jedem Rang-Upgrade könnt ihr euch auch neue Bauteile für euer Gefährt kaufen. Tatsächlich gönnt man euch bei den gut 50 Karren bloß fünf Garagenplätze, umso wichtiger ist das Basteln im Spiel und das macht erstaunlich viel Spaß, auch wenn es eigentlich denkbar einfach ist. Neues Teil raussuchen, sehen, wie viele grüne Pfeilchen es uns gibt, einbauen, neue PS Anzahl begutachten und nebenher sprühen wir ein paar coole Muster auf unsere Karre und pfuschen noch ein bisschen an der Optik rum. Ja, gerade das sind die Dinge, die wirklich Spaß machen, auch wenn man teilweise etwas eingeschränkt ist, was die Teile selbst angeht und im Endeffekt ist es ja doch so, dass es bloß wenig Dinge gibt, die mehr Spaß machen als den Wagen, in den man sich zu PS1 Zeiten in Hot Pursuit verliebt hat, nun hübsch zu machen. Ja, wir reden vom Porsche 911, aber keine Sorge, der gute, alte Lamborghini Diablo ist ebenfalls mit von der Partie. Notwendig ist die Fitzelarbeit übrigens keineswegs, denn wo die einen am Reifendruck rumspielen und sich über die vielen Möglichkeiten freuen, sitzen andere eben einfach da, sagen „hey, ich hätt gern Grip“ und drehen ihre Runden vermutlich effektiver als die Bastelnarren. Naja, was solls.
Tuning auf anderer Ebene
Und wo wir gerade beim Tuning waren, der Sound in NFS gibt tatsächlich auch recht viel her. Nicht außergewöhnlich gut, aber doch zumindest gut genug um die Stimmung beim Fahren hochzutreiben. Optisch gibt der Spaß ebenfalls anständig was her, da darf man gar nicht meckern, auch wenn es natürlich keine wirklichen Schadensmodelle gibt. Gut, egal, ist ja ein Arcade-Racer, Leitplanken heißen ja nicht grundlos so, die leiten uns ja an. Problematisch wird es dann aber genau hier, denn auf der Xbox kommt es gelegentlich zu bitteren Rucklern und gerade in schnellen Rennspielen sind Ruckler eigentlich das Letzte, was wir haben wollen. Manuell schalten wäre ebenfalls eine recht hübsche Option, oder unabhängig von den NFS Servern spielen, denn tatsächlich sind wir gezwungen die ganze Zeit über Online zu bleiben, auch wenn wir eigentlich Solo spielen. Dafür hätten wir theoretisch die Option, wenn wir Freunde hätten, mit denen ein Team zu gründen und gemeinsam zu fahren. Fremde, denen ihr in Ventura Bay begegnet, keine Sorge, das kommt selten genug vor, könnt ihr nebenher auch zu einem Duell herausfordern. Beeindruckend ist das aber nicht. Von der KI wollen wir dabei gar nicht erst anfangen, die mogelt nämlich fröhlich vor sich hin. Einerseits holen sie Rückstände auf, die sie nicht aufholen dürften, andererseits schalten sie mit einem Mal den Kopf aus und verhaken sich sonst wo und all das tun sie natürlich bloß, wenn sie euch nicht gerade frech anrempeln.

PC Benchmarks

Need for Speed - Performance (Full HD)
1920x1080 / max. Details / mehr ist besser
2x GeForce GTX 980 Ti SLI
160 FPS
GeForce GTX 980 Ti
118 FPS
Radeon R9 Fury X
114 FPS
GeForce GTX 980
95 FPS
Radeon R9 390X
94 FPS
Radeon R9 290X
91 FPS
GeForce GTX 780 Ti
81 FPS
GeForce GTX 970
80 FPS
Radeon R9 380
63 FPS
Need for Speed - Performance (WQHD)
2560x1440 / max. Details / mehr ist besser
2x GeForce GTX 980 Ti SLI
120 FPS
GeForce GTX 980 Ti
86 FPS
Radeon R9 Fury X
85 FPS
Radeon R9 390X
74 FPS
Radeon R9 290X
71 FPS
GeForce GTX 980
67 FPS
GeForce GTX 780 Ti
59 FPS
GeForce GTX 970
56 FPS
Radeon R9 380
46 FPS

Fazit und Wertung

Christoph meint: Top PC-Umsetzung - aber "nur" solides Rennspiel!

Die längere Entwicklungszeit hat dem neusten Need-for-Speed-Ableger (oder sollte man doch eher von einem Reboot sprechen?) sichtlich gut getan. Das Entwicklerteam Ghost hat das flotte Arcade-Feeling der Ur-Vorlage (Need for Speed: Underground) sehr gut eingefangen. Auch die technische Umsetzung ist gelungen - das neue Need for Speed sieht auf dem PC extrem gut aus. Schade bloß, dass an einigen Stellen sichtlich „geschlampt“ wurde (wenig Abwechslung in der offenen Spielwelt, umständliche Navigation zum „Offline-Modus“) und an manchen Stellen unnötig viel Zeit investiert wurde (Story zum Fremdschämen). Aber: Das Grundgerüst passt und beim -möglichen- Nachfolger können die Mädels und Jungs von Ghost nachpolieren.

80%
Grafik
9
Sound
8
Bedienung
7
Spielspaß
8
Atmosphäre
8
Multiplayer
8
Preis/Umfang
7
Richtig gut
  • hübsche Grafik
  • massig Lizenz-Fahrzeuge
  • Tuningmöglichkeiten
  • offene Spielwelt
  • gutes Geschwindigkeitsgefühl
  • Handling der einzelnen Autos
Verbesserungswürdig
  • kein dynamisches Wetter
  • Soundtrack wiederholt sich schnell
  • maue Gegner-KI
  • nervige "Story"
  • nervige Anrufe
  • Schwierigkeitsgrad könnte knackiger sein
  • mehr Abwechslung in der offenen Spielwelt
  • mehr Customization wäre wünschenswert gewesen
  • schwaches Schadensmodell
Anforderungen
Minimum Requirements for 720p30 at low settings
OS: 64-bit Windows 7 or later
Processor: Intel Core i3-4130 or equivalent with 4 hardware threads
Memory: 6GB RAM
Graphics Card: NVIDIA GeForce GTX 750 Ti 2GB, AMD Radeon HD 7850 2GB, or equivalent DX11 compatible GPU with 2GB of memory
Hard Drive: 30GB free space
Input: Keyboard and mouse, Xbox One controller

Recommended Requirements for 1080p60 at high settings
OS: 64-bit Windows 7 or later
Processor: Intel Core i5-4690 or equivalent with 4 hardware threads
Memory: 8GB RAM
Graphics Card: NVIDIA GeForce GTX 970 4GB, AMD Radeon R9 290 4GB, or equivalent DX11 compatible GPU with 4GB of memory
Hard Drive: 30GB free space
Input: Keyboard and mouse, Xbox One controller
Getestet für
PC
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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