NBA 2K20 - Test/Review
Crossover, Alley Oops, BackStep, From Downtown. Alles bekannte Begriffe wenn es um Basketball geht.
Von Timm Woita am 27.09.2019 - 15:42 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

Switch

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

2K Games

Entwickler

2K Sports

Release

07.09 2019

Genre

Sportspiel

Typ

Vollversion

Pegi

3

Webseite

Preis

59,90 Euro

Media (7)

Tolles Spiel - Schlechtes Casino

Crossover, Alley Oops, BackStep, From Downtown. Alles bekannte Begriffe wenn es um Basketball geht. Ebenfalls ein bekannter Begriff ist NBA 2K, die äußerst erfolgreiche Basketball-Simulation aus dem Hause 2K. Aber wie schlägt sich NBA 2K dieses Jahr und viel wichtiger: Hat 2K aus dem Shitstorm des letzten Jahres gelernt?
So viel zu tun
Kommen wir direkt auf die Modi zu sprechen: Hier bietet NBA 2K20 bekannte Kost. Neben “Jetzt Spielen”, gibt es noch den “My Team”-, “My Career”- und “My League”-Modus. Der My League”-Modus lässt uns als Boss eines Franchises neue Trades an Land ziehen und die Kontrolle über das ganze Team haben. Dies ist unter anderem damit verbunden, dass wir in einem Spiel unserem Team Anweisungen geben, wie zum Beispiel, dass sie eine Half Court Defense ausüben sollen oder das ein Superstar wie James Harden, wenn er heiß läuft, eine Double Team Deckung bekommen soll. Besonderheit dieses Jahr ist die Möglichkeit, eine Saison in der WNBA, also der Frauen-Basketball-Liga zu verbringen und dort unter anderem als Candace Parker auf Punktejagd zu gehen. Der “My League”-Modus ist wie in jedem Jahr extrem umfangreich und komplex aufgebaut. Draftgeschicke, Regeländerungen, Verpflichtung neuer Coaches und Scouts. Ebenfalls die Neuverteilung der einzelnen Teams ist möglich.
Der “My Team”-Modus ist im Endeffekt der Ultimate Team Modus in NBA 2K20. Zieht Packs, bekommt Spieler, baut euch ein schlagfertiges Team auf und spielt gegen andere Spieler. Hier hat sich nicht viel geändert. Der Modus, in dem ich die meiste Zeit verbracht habe, ist der “My Career”-Modus. Hier erstellen wir uns in einem sehr umfangreichen Editor unseren eigenen Spieler. Je nach Position und Verteilung der Werte, können wir zum Beispiel ein Scharfschütze/Shot Creator sein oder ein Lock Down-Verteidiger werden. Die Möglichkeiten sind groß und bieten daher für jeden Spieler ein individuelles Erlebnis. Wie auch die Jahre zuvor hat NBA 2K20 wieder eine Story eingeführt, welche in diesem Jahr in Kooperation mit SpringHill Entertainment entstanden ist. Wir haben die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen, welche sich aber nur geringfügig auf die Story auswirken. Hollywoodreifes Niveau soll unter anderem durch die Verpflichtung von Idris Elba und Rosario Dawson geschaffen werden, aber die Story ist manchmal doch zu vollgestopft mit Klischees und Story-Twists. Alles in allem gehört die Story aber zu den besseren. Um unseren Spieler besser werden zu lassen, müssen wir natürlich spielen und uns VC’s verdienen, denn keine Einsatzzeit, gleich keine Währung. Dies kann natürlich einigermaßen gut umgangen werden, nämlich durch den ganz am Anfang bereits erwähnten Shitstorm, der letztes Jahr auf NBA 2K19 eingeprasselt ist. Wir reden hier nämlich von den altbekannten...
… Microtransactions!
Und hier muss man ganz klar sagen: NBA 2K20 ist rein vom Spiel her sehr gut und macht Spaß, ABER wir werden an jeder Ecke mit der Möglichkeit, noch mehr Geld zu investieren, konfrontiert. Das Schlimmste ist aber leider, dass es fast auch notwendig ist. Gerade im “My Team”-Modus muss jemand, der konkurrenzfähig bleiben will und nicht Stunden um Stunden mit sinnlosem Grind verbringen möchte, Geld investieren um Packs zu kaufen. Wer jetzt aber denkt “Der ‘My Team’-Modus interessiert mich nicht, deswegen ist das ja nicht so schlimm!” irrt sich gewaltig. Den auch im “My Career”-Modus ist der Einsatz von Echtgeld fast schon gewünscht. Nehmen wir einfach mal die Legend Edition als Beispiel: Hier erhält man für den Aufpreis als Gegenwert VC’s in Höhe von 100.000 Units. Diese reichen um den eigenen Spieler auf ein Rating von um die 80 zu bringen. Nach einem absolvierten Spiel, je nachdem wie wir im Laufe der Story gespielt haben, bekommen wir bis zu 1000 VC’s pro Spiel, plus Zusatzzahlungen für die Mitspieler-Zufriedenheit. Also sagen wir mal circa 1200 VC’s. Dies erhöht sich zwar noch im Laufe der Karriere durch Deals mit Sponsoren, wie Beats oder Under Armour, aber macht jetzt nicht die Welt aus. Nach einer Saison können wir also unseren Spieler, ohne den Einsatz von Echtgeld, ungefähr auf das Rating bringen, welches Käufer der Legend Edition direkt haben. Das große Problem ist dadurch klar zu sehen: Wer kein Echtgeld investiert, hat einen gewissen Grind vor sich. Dies könnte man natürlich auch damit abtun, das auch in der Realität ein neuer Spieler nicht immer direkt sein volles Potenzial entfaltet hat und erstmal Perspektivspieler ist. Das ist für ein Spiel aber kompletter Schwachsinn. Wer möchte schon gerne Bankspieler sein und immer nur kurz zum Einsatz kommen? Idee für 2K: Bankspieler 2K21 entwickeln. Ebenfalls ist man dadurch auch weniger in der Lage, sich kosmetische Accessoires wie Kleidung und Schuhe zu kaufen. Ist dies dem Spieler, so wie mir, komplett Schnuppe, wiegt es weniger schwer, aber jeder weiß: Der beste Baller in der Stadt ist der mit den geilsten Klamotten. Und das größte Manko ist: Am meisten leidet der Multiplayer Modus unter den Microtransactions. Hier trifft man auch am Anfang sehr häufig bereits auf All-Star Favoriten welche ein Overall Rating von 90 aufwärts haben.
Ziemlich rundes Ding
Aber bei 2K20 waren die Versprechen der Entwickler, das alles noch hübscher, flüssiger und intensiver wird. Und, naja, das schafft 2K auch dieses Jahr wieder. Es fühlt sich nämlich dieses Jahr alles wirklich noch ein wenig besser an. Die Grafik kann überzeugen, die Animationen wirken besser und die Atmosphäre in den Hallen ist einfach der Wahnsinn. Das Spielen über die beiden Analogsticks ist mit etwas Eingewöhnung verbunden, aber wenn das erstmal drin ist, kann man Tricks und Würfe sehr gut timen, um die Defense in Verlegenheit zu bringen. Die Grafik ist sehr gut und auf absolut hohem Niveau. Der Schweiß, welcher nach längerer Spielzeit über die Körper läuft, die Kollisionsabfrage, es passt einfach alles zusammen. Außerdem gibt es da noch diese unscheinbaren Details, die 2K20 auf ein Niveau heben, welches an TV-Präsentation herankommt. Hier sei zu erwähnen, dass man ingame einen Steph Curry dabei sieht, wie sein Mundschutz zur Hälfte raus hängt, bevor er einen Freiwurf nimmt. Genau so, wie es der echte Mr. Three Pointer macht. James Harden hat mich auch einmal ordentlich aussteigen lassen, nen klassischen Ankle Breaker an den Tag gelegt und mir dann noch mit seinem Shoulder Shake einen dicken Dreier ins Gesicht gedrückt. Es sind einfach auch diese kleinen Details, welche NBA 2K20 trotz allem so sympathisch machen.
Die Soundkulisse in den Hallen ist ebenfalls bombastisch. Die Fans schreien sich die Seele aus dem Hals, die Kommentatoren spielen auf absolut hohem Niveau und die Choreographien der Cheerleader wiederholen sich zwar, sehen aber verflixt hübsch aus. Der Soundtrack von NBA 2K20 kann sich auch wieder absolut hören lassen und hat einige bekannte Artist am Start, aber auch extrem talentierte, aber unbekannte Künstler.

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