Metal Gear Rising: Revengeance - Test/Review
Metal Gear Rising: Revengeance stellt einige Serientraditionen auf den Kopf.
Von Christoph Miklos am 20.02.2013 - 02:33 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Konami

Entwickler

Kojima Productions

Release

21.02 2013

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

59,90 Euro

Media (74)

Snake war gestern

Metal Gear Rising: Revengeance stellt einige Serientraditionen auf den Kopf. Publisher Konami hat die bekannte und sehr beliebte Marke rund um Super-Soldat Solid Snake an das Entwicklerteam Platinum Games übertragen, die bereits für die beiden SEGA-Titel Bayonetta und Vanguard viel positive Kritik erhalten haben. Ob das neue, deutlich actionreichere Gameplay überzeugen kann?
Die Hintergrundgeschichte
Zur Erklärung: Metal Gear Rising: Revengeance ist ein Spin-off. Es gibt keinen Solid Snake oder Naked Snake. Und auch die Story hat bis auf die sporadische Erwähnung der mächtigen Patriots nichts mit den Ereignissen von Metal Gear Solid 1-4 zu tun. Wir schlüpfen in die digitale Haut von Raiden, der in naher Zukunft für eine private Militärorganisation arbeitet und dort hauptsächlich für Personenschutz zuständig ist. Als er in Afrika den Ministerpräsidenten N’mani schützen soll, wird sein Konvoi von Mitgliedern der fiesen Organisation Desperado Enforcement überfallen und Raidens Schützling entführt. Nach einer wilden Verfolgungsjagd müssen wir mitansehen, wie der Präsident von den beiden Oberbösewichten Sundowner und Sam getötet wird. Bei einem blutigen Kampf gegen Sam verlieren wir darüber hinaus ein Auge und einen Arm. Doch dank der modernen Cyborg-Technologie kehren wir wieder flott in den aktiven Dienst zurück. Wild entschlossen begibt sich Raiden auf die Suche nach den Verantwortlichen und gerät schon bald in einen Strudel aus Korruption, Macht und Menschenhandel - alles steht im Zusammenhang mit Cyborgs. Die Spur führt ihn dabei unter anderem nach Abchasien, Mexiko und in die Zentrale eines globalen Konzerns in Denver, Unterstützung erhält er dabei von seinem Team unter der Leitung des Russen Boris.
Flottes Gameplay
Wie bereits erwähnt, steuern wir in Metal Gear Rising: Revengeance Raiden, der bereits in Metal Gear Solid 2 seinen ersten Auftritt als Hauptcharakter hatte. Und auch sonst ändert sich einiges. Denn Rising Revengeance ist schnell. Sehr schnell. Alles läuft dynamisch und flott ab, bei Rising Revengeance steht nicht bedachtes reagieren, sondern schnelles Agieren im Vordergrund. Bewaffnet mit einer Energiekatana sprinten und hüpfen wir durch die linearen Levelabschnitte. Raiden bekämpft anstürmende Desperado-Einheiten und anderes Gegner mit einem riesigen Hightech-Katana, das sich messerscharf und ohne Rücksicht auf Verluste seinen Weg durch alles bahnt, was nicht schnell genug geflüchtet ist. Damit bearbeitet der Cyborg-Ninja seine Gegner mit leichten oder harten Angriffen, geblockt wird mit einer Aktionstaste und Druck in die Richtung des Angreifers. Verschnaufpausen während der extrem temporeichen Kämpfen gewährt das Programm nur in den gut gemachten Zwischensequenzen in Ingame-Grafik.
Anspruchsvoll
Bereits auf mittleren Schwierigkeitsgrad ist es essenziell wichtig, Schläge oder Schüsse abzuwehren, da man ansonsten ganz schnell ins digitale Gras beißt. Wir vermissen beim flotten Gameplay allerdings eine „Ausweichen-Taste“ ähnlich wie bei Darksiders 2. Lange Komboketten sind kein Problem, wie Batman zu besten Arkham-City-Zeiten prügeln wir uns von Gegner zu Gegner. Nur die leicht unruhige Kamera sorgt für gelegentliche Übersichtsprobleme. Neben den Hauptwaffen, könnt ihr im Menü auch diverse Zweitwaffen wie zum Beispiel Granaten oder Raketenwerfer ausrüsten. Wirklich nötig hatten wir die während des Tests aber zu keinem Zeitpunkt, auch wer sich nur auf Katana und Co. verlässt, kommt gut durch das Spiel.
Blade-Modus
Das wohl interessanteste Feature bei MGS Rising: Revengeance ist der sogenannte „Blade-Modus“. Durch Druck auf die linke Schultertaste frieren wir das Geschehen ein und können dann mit dem rechten Stick genau bestimmen, an welcher Stelle das Katana schneiden soll. So zerfallen die Gegner bei richtiger Anwendung in dutzende Einzelteile (eine Anzeige gibt darüber genau Auskunft). Diese Art der Selbstverteidigung ist an manchen Stellen im Spiel sogar bitter nötig, da manche Robotereinheiten nur an gewissen Körperpartien beschädigt werden können. Ein Roboter ist ohne seine Metallfüße zum Beispiel komplett bewegungsunfähig.
Upgrades
Die insgesamt acht Spielkapitel verlaufen sehr linear, nur selten könnt ihr für optionale Kämpfe noch mal umdrehen. Jedes Kapitel ist nochmals in Abschnitte unterteilt und in jedem davon wird eure Kampfleistung in verschiedenen Kategorien bewertet. Da spielen Faktoren wie die benötigte Zeit, wie lang eure beste Combo war oder die Anzahl an ausgeführten Zandatsu-Moves rein. Je besser ihr euch schlagt, desto mehr Kampfpunkte gibt es. Mit diesen Punkten kauft ihr zwischen den Spielkapiteln Upgrades für Raidens Cyborgkörper sowie seine Bewaffnung und schaltet neue Skills frei. Weitere Kampfpunkte könnt ihr zudem in VR-Missionen erspielen, die ihr im Spielverlauf freischaltet.
Die VR-Missionen sind im Grunde simple Zeit-Challenges, die ihr vom Hauptmenü aus anwählt. Wesentlich spannender sind die zahlreichen Secrets, die zusätzlich zu normalen Items wie Granaten und Reparaturkits in den Spielabschnitten versteckt sind. Die Secrets reichen von nützlichen Sachen wie Upgrades für Raidens maximale Lebenspunktemenge über Sammelobjekte bis hin zu Eastereggs und Anspielungen auf Metal Gear Solid-Spiele. So könnt ihr Raiden zum Beispiel in bester MGS-Manier unter einem Pappkarton verstecken und schleichend agieren.
Technik
Der verwendete Grafikmotor zaubert hübsche Effekte und flüssige Animationen auf den Monitor. Selbst bei einer großen Anzahl an gegnerischen Charakteren bleibt die Bildwiederholrate bei flüssigen 60 FPS. Als optisches Highlight entpuppen sich vor allem die actionreichen Zwischensequenzen. Ebenfalls für das Spiel sprechen die passende Hintergrundmusik und die stimmigen Soundeffekte. Auch konnte uns die englische Sprachausgabe überzeugen. Kritik gibt es für die gelegentlichen Matschtexturen und Clippingfehler. Darüber hinaus sind nicht alle gesprochenen Worte lippensynchron. Eine deutsche Sprachausgabe gibt es übrigens nicht - lediglich einen deutschen Untertitel enthält die USK- bzw. PEGI-Fassung. Aufgrund des hohen Gewaltgrades hat der neuste MGS-Ableger keine Jugendfreigabe erhalten.

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