Marvels Guardians of the Galaxy - Test/Review
Nach dem schwachen Auftritt von Marvels Avengers versucht sich Publisher Square Enix mit Entwicklerteam Eidos Montreal an einer weiteren Marvel-Franchise: Die Guardians of the Galaxy.
Von Christoph Miklos am 16.11.2021 - 15:02 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox Series S

Xbox Series X

PlayStation 5

Switch Lite

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

Switch

Xbox One

PC

Publisher

Square Enix

Entwickler

Eidos Montreal

Release

26.10 2021

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

12

Webseite

Preis

ab 49,90 Euro

Media (11)

Überraschungshit

Nach dem schwachen Auftritt von Marvels Avengers versucht sich Publisher Square Enix mit Entwicklerteam Eidos Montreal an einer weiteren Marvel-Franchise: Die Guardians of the Galaxy. Im Kino konnten die beiden Filme mit viel Action und Humor überzeugen, doch wie sieht es auf dem PC bzw. den Konsolen aus?

Die Wächter der Galaxie


Die bunte Truppe aus (Klein-)Kriminellen mit dem Herz am rechten Fleck wird Fans sofort vertraut sein: Star-Lord, Drax, Gamora, Rocket und Groot sind allesamt dabei. Obwohl man in der knapp 18-stündigen Kampagne ausschließlich in die Polygonhaut von Star-Lord schlüpft, sind die übrigen Guardians mehr als bloß hübsches Beiwerk. Die meiste Zeit über begleiten einen einige oder auch alle der Guardians und liefern einen nicht nur die nötige Unterstützung im Kampf, sondern auch ordentlich Unterhaltung. Fast im Minutentakt bekommt man humorvolle Sprüche an den Kopf geworfen. Zwischendurch kommt es aber auch zu echten Konflikten, die man mit Multiple-Choice-Antworten entschärfen kann. Die angespannte Lage kommt aber nicht von ungefähr, denn unsere Helden sind pleite. Als ihr Plan, ein Biest für die wohlhabende Bestiensammlerin Lady Hellbender zu fangen, scheitert, werden sie zu allem Überfluss auch noch vom Nova Corps, einer Art Weltraumpolizei, festgenommen und sollen eine Strafe zahlen - für die sie, klar, kein Geld haben. Bei dem Versuch, die Angelegenheit zu klären, werden die Guardians eher zufällig in einen größeren Plot verstrickt. Und der hebt ihre Probleme schnell von der monetären auf die „galaktische Bedrohungs“-Ebene. Mehr wollen wir an dieser Stelle nicht verraten - außer: Die Story unterhält über die Spielzeit gut und schickt einen an allerhand abwechslungsreiche Orte. Die Kampagne läuft fast komplett linear ab, nur hier und da gibt es Entscheidungsmöglichkeiten. Diese ändern zwar am Ausgang der Handlung nichts, beeinflussen aber, wie sie abläuft. Zahlreiche Zwischensequenzen und kleinere Leerlaufphasen, etwa wenn Rocket mal wieder in einen Lüftungsschacht kriechen muss, laden zum Entspannen ein.

Zusammen kämpfen


Abseits der Storysequenzen gibt es mehr zu tun. Dabei besteht das Gameplay aus einem Mix aus Erkunden, Kämpfen und kleinen Rätseln, die kaum nennenswert sind. Komplizierter als einen Türmechanismus einzufrieren, damit man durchlaufen kann, wird es nicht. Dafür macht das Erkunden aber umso mehr Spaß. Es lohnt sich, abseits des Hauptpfades nach versteckten Abzweigungen zu suchen, die einen teilweise auf ziemlich große Umwege schicken können. Als Belohnung findet man dann aber Outfits für die Guardians und Komponenten, mit denen man an strategisch verteilten Werkbänken oder auf dem Raumschiff seine Fähigkeiten verbessern kann. Diese Upgrades erlauben zum Beispiel das Schießen ohne Nachladen. Manchmal wird das Erkunden auch mit erstaunlich persönlichen Gesprächen mit einem der Guardians belohnt, wie etwa wenn man mit Drax über das Leben nach dem Tod sinniert. Kommen wir zu den Kämpfen: Als Star-Lord ballert man mit Blaster-Pistolen, setzt Elementarangriffe ein oder weicht per Jet-Stiefel gegnerischen Angriffen aus. Per Tastendruck wählt man einen der vier Guardians aus, die wiederum über verschiedene Spezialattacken verfügen. Mit erhaltenen Erfahrungspunkten schaltet man im Spielverlauf weitere Fähigkeiten für alle Figuren frei. Besonders wichtig ist die Zusammenarbeit der Guardians: Während Groot einen schnellen Gegner mit seinen Wurzeln festhält, kann sich Drax mit einem starken Klingenangriff auf ihn stürzen. Dagegen verletzen Rockets Geschosse ganze Gruppen und machen sie anfällig für Folgeangriffe, etwa mehrere flinke Schwerthiebe von Gamora. Nach jeder dieser Aktionen müssen sich die Helden allerdings kurz erholen, darum ist ein wenig Taktik und Umsicht nötig. Erfreulich: Die Steuerung ist sehr übersichtlich und präzise ausgefallen. Wenn man besonders effektiv kämpft, lädt sich eine Leiste auf, welche die Teambesprechung auslöst. Hier muss man auf die Stimmung der anderen Guardians hören und dann die passende Motivationsrede halten. Hat man sich für den richtigen Spruch entschieden, gibt es für das gesamte Team einen Schadensboost, andernfalls gibt es nur für den Star-Lord mehr Damage. In jedem Fall werden bewusstlose Teammitglieder wiederbelebt und Peter Jason Quill dreht die Musik auf, sodass man zu klassischen 70er und 80er Rocksongs wie „White Wedding“ oder „Don’t Fear the Reaper“ ordentlich losballern kann.
Anders als bei Marvels Avengers verzichtet Publisher Square Enix auf einen Mehrspielermodus und Download-Inhalte.

Technik


Als grafisches Grundgerüst kommt die Dawn Engine zum Einsatz, welche man schon in Deus Ex: Mankind Divided bewundern konnte. Guardians of the Galaxy setzt auf kräftige und strahlende Farben, starke Kontraste (vor allem bei HDR-Einsatz) und jede Menge Effekte wie Funken, Explosionen, Lichtschweife und Laserschüsse in den Kämpfen. Auch die zahlreichen Animationen und die Qualität der Texturen können sich sehen lassen. Kleine Grafikfehler wie Clipping oder Pop-ups stören maximal am Rande. Die deutsche (ebenso wie die englische) Vertonung ist sehr gelungen, auch wenn die Lippenbewegungen häufig nicht synchron sind. Marvels Guardians of the Galaxy ist seit dem 26. Oktober 2021 für den PC, die PlayStation 4, die PlayStation 5, die Xbox One, die Xbox Series X/S und in Form eines Cloud-Exklusives auch für Nintendos Switch erhältlich.

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