Mafia 3 - Test/Review (+Video&Benchmarks)
2002 veröffentlichte das tschechische Entwicklerteam Illusion Softworks den ersten Mafia-Teil.
Von Christoph Miklos am 12.10.2016 - 16:32 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

2K Games

Entwickler

Hangar 13

Release

07.10 2016

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

69,99 Euro

Media (24)

Brutalität und Rassismus

2002 veröffentlichte das tschechische Entwicklerteam Illusion Softworks den ersten Mafia-Teil. Der direkte GTA-Konkurrent überzeugte durch eine fantastische Spielwelt und spannende Handlung. Auch die Technik konnte für die damalige Zeit überzeugen. 2007 folgte der weniger gute Nachfolger. Nach einer längeren Pause gibt es nun seit Anfang Oktober 2016 den dritten Teil, der eine radikale Setting-Änderung erhalten hat. Mehr dazu in unserem ausführlichen Review!
Rassismus und Krieg
Mafia 3 spielt in den 70er-Jahren in der fiktiven Stadt New Bordeaux, die aber der realen Stadt New Orleans nachempfunden ist. Wir schlüpfen in die dunkelhäutige Polygonhaut von Vietnamveteranen Lincoln Clay, der durch zahlreiche italienische und irische Gangster geprägt wurde. Die ersten paar Stunden der stellenweise fast wie ein Dokumentarfilm mit Ingame-Szenen und historischen Filmaufnahmen erzählten Story verlaufen weitgehend linear. Wir lernen die grundlegenden Spielelemente (Fahrzeuge steuern, Kampf-Steuerung, Stealth-Kills) kennen und erfahren mehr über die Hintergrundgeschichte von Lincoln. Nach knapp 90 Minuten kommt es zu einem einschneidenden Ereignis - und ab diesem Zeitpunkt sind Lincolns und unser Ziel klar: Wir wollen die oberen Mafiabosse ausschalten und New Bordeaux übernehmen. In der ersten Storymission müssen unseren „Heimatbezirk“ Delray Hollow übernehmen. Damit wir aber den Obermacker zu Gesicht bekommen, müssen wir zuerst für ordentlich Unruhe im Geschäftsbetrieb sorgen. Heißt in diesem Fall: Prostituierte befreien, Wachen abknallen und Zuhälter erledigen. Danach geht es in ein Bordell, wo wir den Boss ausschalten. Ab sofort gehört der Bezirk uns, und wir lassen im Stripclub im wahrsten Sinne des Wortes die Puppen tanzen - aber immerhin wohl weniger ausbeuterisch.
Nach diesem Muster übernehmen wir nach und nach die Macht in neun anderen Bezirken, wobei es dabei um andere Verbrechen geht, etwa Waffenschmuggel oder Drogen. Für die Verwaltung der Stadtviertel setzen wir auf drei Kollegen: die Haitianerin Cassandra, dem Iren Burke und einem gewissen Vito Scaletta - der bereits aus Mafia 2 bekannt ist. Bei diesem Teil des Spiels geht es vor allem darum, keinen der drei zu sehr zu bevorzugen oder zu benachteiligen, was zu Streit und zu Konsequenzen in der Haupthandlung führen kann. Praktischerweise können wir uns gleich mehrere Bezirke gleichzeitg vornehmen. Die komplette Story-Kampagne nimmt ungefähr 15 bis 17 Stunden in Anspruch. Abseits der Handlung, die immer wieder durch stimmige Zwischensequenzen aufgelockert wird, gibt es auch zahlreiche Nebenmissionen. Diese bringen in erster Linie Geld, welches wir in neue Waffen und Upgrades (Charakter und Waffen) investieren können. Viele der Upgrades sind aber nicht nötig, da die gegnerische KI nicht gerade clever ist.
Spielwelt
New Bordeaux ist eine riesige Stadt, die aus heruntergekommenen Vierteln, edlen Randbezirken, schönen Stadtparks und ein paar Highways besteht. Die Metropole ist meist schön in Szene gesetzt, kann aber nicht ganz mit Los Santos aus GTA 5 mithalten. Vor allem die detailarmen Randgebiete trüben den positiven Eindruck sehr. Natürlich gibt es auch zahlreiche Fahrzeuge in Mafia 3, die wir in bester GTA-Manier stehlen können. Mit von der Partie sind richtig „fette“ 70er-Jahre-Karossen und wendigere Sportflitzer. Schade bloß, dass sich die verschiedenen Vehikel arg arcadelastig steuern. Kein Vergleich zu Mafia 1. Generell ist die Steuerung nur mit dem Gamepad ertragbar. PC-Zocker sollten daher auf Maus und Tastatur verzichten.
Auf einen Multiplayer-Part haben die Entwickler von Hangar 13 verzichtet.
Technik
Bereits vor dem Launch von Mafia 3 gab es einen regelrechten Shitstorm innerhalb der PC-Community, da der Titel eine 30-FPS-Begrenzung hatte. Diese wurde aber mittlerweile per Patch 1.01 entfernt. Die hauseigene Engine überzeugt trotzdem nur bedingt. Auf der Pro-Seite stehen die flüssigen Animationen und hübschen Effekte. Auch die zahlreichen Zwischensequenzen wissen zu gefallen. Dem gegenüber stehen aber ein hoher Hardwarehunger (vor allem bei der Grafikkarte), aufploppende Objekte, eine weniger überzeugende Kantenglättung (alles wirkt etwas unscharf) sowie zahlreiche Matchtexturen und Clippingfehler. Kurz gesagt: Mafia 3 ist nicht gerade eine Augenweide. Im akustischen Bereich sieht es deutlich besser aus. Hier wird man mit einer sehr guten Synchronisation und passenden 70er-Tracks verwöhnt.
Mehr zur Technik in unserem Testvideo und in den PC-Benchmarks.
Unser Testvideo zu Mafia 3

PC Benchmarks

Mafia 3 - Performance (FullHD)
1920x1080 / max. Details / mehr ist besser
GeForce GTX 1080
57 FPS
Radeon R9 Fury X
48 FPS
GeForce GTX 1070
47 FPS
GeForce GTX 1060 (6GB)
43 FPS
Radeon RX 480 (8GB)
41 FPS
Radeon R9 390X
39 FPS

Mafia 3 - Performance (WHQD)
2560x1440 / max. Details / mehr ist besser
GeForce GTX 1080
44 FPS
GeForce GTX 1070
39 FPS
Radeon R9 Fury X
38 FPS
Radeon R9 390X
31 FPS
GeForce GTX 1060 (6GB)
29 FPS
Radeon RX 480 (8GB)
28 FPS

Mafia 3 - Performance (4K)
3840x2160 / max. Details / mehr ist besser
GeForce GTX 1080
25 FPS
Radeon R9 Fury X
24 FPS
GeForce GTX 1070
20 FPS
Radeon R9 390X
19 FPS
GeForce GTX 1060 (6GB)
16 FPS
Radeon RX 480 (8GB)
16 FPS

Fazit und Wertung

Christoph meint Da wäre mehr drin gewesen!

Gleich vorweg: Mafia 3 ist, trotz technischer Mängel und anfänglicher 30-FPS-Begrenzung, kein schlechtes Open-World-Spiel - auch wenn das einen die aktuellen Steam-Reviews suggerieren. Fakt ist: Mafia 3 bietet eine bis zum Ende hin spannende Story, tolle Zwischensequenzen und ein cooles 70er-Jahre-Setting. Fakt ist aber auch: Die offene Spielwelt wirkt, ähnlich wie in Mafia 2, oftmals nur wie ein „schmuckes Beiwerk“, welche ohne viel Liebe zum Detail gestaltet wurde. Die Qualität der verschiedenen Viertel schwankt extrem. Kein Vergleich zur abwechslungsreichen GTA-5-Metropole Los Santos. Kritik gibt es auch für die Aufträge zwischen den Story-Missionen, die arg repetativ sind. Die technische Seite von Mafia 3 hat einige Highlights (Animationen, Effekte) aber -leider- mindestens genau so viele Negativaspekte. Lediglich der Sound überzeugt auf der ganzen Linie. Stellt man nun alle Pro- und Contra-Punkte gegenüber, wird schnell klar, dass Mafia 3 zwar viel Spaß macht aber trotzdem etwas mehr Zeit (und Geld?) benötigt hätte.

80%
Grafik
8
Sound
10
Bedienung
8
Spielspaß
8
Atmosphäre
8
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • hübsche (Gesichts)Animationen
  • toller Soundtrack
  • sehr gute Synchronsprecher
  • dichte Atmosphäre
  • spannende Story
  • zahlreiche Fahrzeuge und Tracks aus den 70er-Jahren
  • große Spielwelt
  • gut gemachte Zwischensequenzen
Verbesserungswürdig
  • aufploppende Objekte
  • nervige Clippingfehler
  • oftmals verwaschene Texturen
  • hoher Hardwarehunger (PC)
  • miese Maus-Tastatur-Steuerung (PC)
  • schwache Gegner-KI
  • Qualität der Viertel schwankt
  • Nebenmissionen nicht sehr abwechslungsreich
Anforderungen
• Microsoft Xbox One Konsole
• Sony PlayStation 4 Konsole

PC (Minimum):
• Betriebssystem: Windows 7 64-bit
• Prozessor: Intel I5-2500K, AMD FX-8120
• Arbeitsspeicher: 6 GB RAM
• Grafik: 2GB of Video Memory & NVIDIA GeForce GTX 660, AMD Radeon HD7870
• Speicherplatz: 50 GB verfügbarer Speicherplatz
• Soundkarte: DirectX Compliant Sound card
Getestet für
PC
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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