Lucius - Test/Review
Entwicklerteam Shiver Games präsentiert mit Lucius ein Adventure, das man gut und gerne als Mischung aus „Das Omen“ und „Hitman“ bezeichnen kann.
Von Christoph Miklos am 01.11.2012 - 03:46 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

Lace Mamba Global (LMG)

Entwickler

Shiver Games

Release

26.10 2012

Genre

Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

29,99 Euro

Media (15)

Teuflisch gut?

Entwicklerteam Shiver Games präsentiert mit Lucius ein Adventure, das man gut und gerne als Mischung aus „Das Omen“ und „Hitman“ bezeichnen kann. Wir haben das teuflische Spiel genauer unter die Lupe genommen.
Handlung
Wir schreiben die 70er Jahre. Lucius, geboren am 06.06.66, feiert seinen sechsten Geburtstag. Kurz nach seiner Party bekommt der kleine Junge Besuch von seinem Vater, dem Teufel. Allerdings will der ihm keine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen, sondern er konfrontiert ihn mit einem Auftrag. Lucius soll seine irdische Familie und alle Angestellten des Hauses ermorden.
Damit das Spielprinzip nicht langweilig wird, bekommt der Dämonen-Junge übernatürliche Kräfte spendiert. Mithilfe dieser Fähigkeiten, die sich nach jedem erfolgreichen Unfall erweitern, wird es euch etwas erleichtert, eure Opfer über den Jordan zu schicken. Euch stehen Fähigkeiten wie Telekinese, Feuermagie oder Gedankenkontrolle zur Verfügung. Anhand der Vielzahl von diabolischen Kräften könnt ihr herrliche kreative, wenn auch ab und an etwas morbide tödliche Unglücke provozieren. Vieles wird verbunden mit etlichen Kombinationsrätseln, die schon als solide Kopfnüsse zu bezeichnen sind. Was besonders unterhält, ist, dass unser kleiner Luzifer immer auf der Hut sein muss, nicht entdeckt zu werden. So sind Aktionen wie Schleichen und Verstecken an der Tagesordnung. Die Dunkelheit ist hierbei oftmals eurer Freund und Helfer. Zudem gibt es kurzweilige Nebenaufträge, die das Spiel auflockern und nette Boni freischalten, wie ein Ouija-Board, das Hinweise zu den nächsten benötigten Gegenständen liefert.
Suchen und verschwinden
Zwischen den einzelnen Morden sucht ihr im großen Herrenhaus nach Hinweisen oder Gegenständen, die euch helfen sollen, eine neue Taktik für den nächsten tragischen Unfall zu finden. Ebenfalls sehr wichtig: Das Entfernen von Beweisen an Tatorten. Außerdem werdet ihr per Sequenz immer auf den Stand der Polizeiermittlungen gebracht. So könnt ihr gegebenenfalls handeln, sollte man euch langsam auf die Schliche kommen. Wird Lucius enttarnt, müsst ihr am letzten Speicherpunkt neu beginnen.
Die Steuerung erfolgt mittels Maus und Tastatur. Die Tasten sind grundsätzlich frei belegbar. Mittels Tastatur lassen wir Lucius nach links, rechts, geradeaus und zurück gehen und über die Maus steuern wir vor allem die Blickrichtung. Objekte muss man direkt anvisieren, um zu sehen, ob eine Interaktion überhaupt möglich ist. Sie können benutzt, kombiniert, genommen und/oder getragen werden. Das Interface ist für die freie Sicht schön aufgeräumt. Alles, was ihr benötigt, befindet sich links unten in der Bildschirmecke. Eingesammelte und benutzbare Gegenstände findet ihr natürlich im obligatorischen Inventar.
Technik
Grafik, Musik und deutsche Sprachausgabe sind stimmig umgesetzt. Zwar passiert alles auf demselben Anwesen, aber hier erleben wir unterschiedliche Tageszeiten und sogar das Wetter variiert und sorgt dadurch für abwechslungsreiche Stimmung. Die Zwischensequenzen vermitteln eine cineastische Atmosphäre und glänzen durch eine recht glaubwürdige Mimik.

Fazit und Wertung

Christoph meint: Horror-Fans können einen Blick riskieren!

Lucius ist, wie zu erwarten, kein AAA-Titel geworden, doch wissen die gruselige Atmosphäre und das recht unverbrauchte Setting zu gefallen. Auch puncto Technik und Sound kann der preiswerte Indie-Titel durchaus überzeugen. Schlussendlich fehlt es dem Spiel aber am nötigen Feinschliff. Die Handlung wird nur arg mittelmäßig präsentiert und der lineare Ablauf engt viele Entscheidungen ein. Weder können wir unser Opfer frei auswählen, noch gibt es bei der Todesart einen Spielraum. Darüber hinaus dürften Genre-Anfänger schnell überfordert sein, da das Programm keine Hilfsfunktion bietet. Oft sucht man mehrere Minuten lang nach einer möglichen Lösung - auf Dauer sehr frustrierend.

70%
Grafik
7
Sound
8
Bedienung
8
Spielspaß
7
Atmosphäre
7
Preis/Umfang
7
Richtig gut
  • tolle Idee
  • gruselige Atmosphäre
  • stimmiger Soundtrack
  • deutsche Vertonung
  • gut gemachte Zwischensequenzen
  • verschiedene Fähigkeiten
Verbesserungswürdig
  • steife Animationen
  • linearer Verlauf
  • maue Umgebung
  • teilweise schwere Rätseleinlagen
  • Story wird müde erzählt
Anforderungen
-Betriebssystem: Windows XP/Vista/7
-Prozessor: Intel Pentium 4 @ 1.5 GHz / AMD Athlon XP 1500+
-RAM: 1.5 Gb
-Speicherplatz: 3 Gb free
-Grafikkarte RAM: 256 Mb
-Grafikkarte: nVidia GeForce 8600 / ATI Radeon HD 2600
-Soundkarte: DirectX Compatible
-Direct X: 9.0c
Getestet für
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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